Ich hab mir gerade mal die Sparer-Angebote meiner lokalen Sparkasse angeschaut und werde nicht so recht schlau daraus.
Dort gibt es z.b. das Angebot "Zuwachssparen" bei dem damit geworben wird, das die Zinsen pro Jahr steigen. Laufzeit 4 Jahre.
Jahr 1: 0,5% p.a.
... bis Jahr 4: 0,8% p.a.
Mindestanlage: 2.500€
Wenn ich das jetzt mit den Tagesgeldkonten vergleiche, die ich habe (ohne Mindesteinlage, jederzeit Zugriff, 2,25% bis 2,45%)
frage ich mich: Wer nimmt so ein Angebot in Anspruch?
Klar, man kann darauf spekulieren, das die Sicherheit der Anlage unmessbar höher ist, aber sonst?
Zielgruppe
"ahnungslos"
/"ich bleib bei meiner Bank"
/"schöne Prospekte = tolle Angebote"
/"netter Anlageberater meiner Bank sucht sicher gute Dinge für mich heraus" ?
Oder übersehe ich dabei etwas? Wer ist die Zielgruppe solcher Angebote?
Die Direktbanken, die so hohe Zinsen bieten, machen das häufig, weil sie ganz dringend auf das Geld angewiesen sind. Sparkassen und Volksbanken bieten unterirdische Zinsen, werben aber meiner Vermutung nach zurecht damit, daß bei ihnen das Geld sicherer angelegt sein dürfte als bei mancher (ausländischen?) Direktbank.
Schau doch mal bei Google oder im Archiv der FAZ nach den isländischen Banken, die vor ihrem Bankrott Geld ausländischer Sparer eingesammelt hatten und was für ein Hängen und Würgen der Versuch der Sparer war, ihr Geld wiederzubekommen....
Gruß Schwertlilie
Hier geht es weniger um eine Zielgruppe, als um eine betriebswirtschaftliche Betrachtung.
Wenn sich diese Sparkasse am Interbankenmarkt günstiger refinanzieren kann, warum die großen Zinsen für die Kunden raushauen, sofern Eigenkapitalquoten für Basel 3 bereits erfüllt sind?
Vielleicht können das andere Anbieter nicht und sind gezwungen mit höheren Zinssätzen auf Kundenfang zu gehen. Ich meine, warum bietet der HSV im jetzigen Zinsbereich 6% p.a. für seine Anleihe?
Postbank bietet ja sogar 2,5% für das Tagesgeld, allerdings mit vier Sternchen. Girokonto einrichten, bestimmter Geldeingang, Kondition für 6 Monate und bis 10TEUR. Wer immer als Neukunde alles wieder umändern möchte, für den ist das vielleicht ganz gut. Der Rest ist träge und nimmt dann schlechtere Zinsen bei seiner Hausbank in Kauf, auch Risikobewusstsein kann eine Rolle spielen. Die großen institutionellen Anleger machen es ja vor, dass man bereit ist, sogar Geld drauf zu zahlen, um an das eigene wieder ranzukommen...
Edit://
Da es ja einige User hier schon wissen und ich nicht den Eindruck erwecken möchte, als wenn ich da ganz unparteiisch drüber schreiben kann:
Ich arbeite für eine Sparkasse.
Hallo,
so traurig es klingt, aber das was die Sparkasse anbietet ist das aktuelle marktgerechte Zinsniveau.
Wenn sich die Banken für 0,75% bei der EZB refinanzieren können, warum sollten Sie dann den Einlagekunden mehr zahlen?
Wer mehr zahlt, hat entweder einen erhöhten Kapitalbedarf (warum wohl? Risiko?) oder sieht diese erhöhten Zinsen als Marketingkosten für die Gewinnung von Neukunden.
Zielgruppe Sparkasse "Zuwachsparen", etc.
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AW: Zielgruppe Sparkasse "Zuwachsparen", etc.
