Hallo Mitbenutzer,
bevor der Hinweis kommt, ja ich habe die Suchfunktion genutzt und dabei auch viele Antworten gefunden (die ich auch gelesen habe), aber dennoch gilt auch für mich, jede Situation ist anders und bedarf einer gesonderten Betrachtung.
Ich stehe am Anfang unseres Hausbauprojektes, konkrete Grundstückssuche läuft und auch Baupartner (Bauingenieur zur Bauplanung und Bauleitung) ist bereits gefunden.
Private Familiensituation: unverheiratet, 1 Kind (2011), 1 weiteres Kind in Planung, Ich: Beamter mit 3.100 € netto (inkl. Kindergeld), Sie: selbstständig, derzeit ohne Einkommen wegen Kinderbetreuung (wird bei einem zweiten Kind wohl auch noch etwas so bleiben)
Gesamtkosten werden wohl zwischen 350-400k € liegen inkl. Grundstück, Hausbau, Baunebenkosten, Küche ...
Verfügbar sind 50k € Eigenkapital, dazu habe ich eine fondsgebundene Riester-Versicherung (soll aber nicht Thema sein ) seit 2010, eingezahlt 5k €, Wert aktuell etwa 3k €.
Nach etlichen Stunden vorm Laptop habe ich mir folgendes Konstrukt ausgedacht:
Finanzierung bestehend aus 5 Komponenten:
1. KfW-Programm 153 (ernerg. Bauen)
- 50k € Darlehen
- 1,51% effektiv
- 8 Jahre tilgungsfrei, 8 Jahre Laufzeit, 8 Jahre Zinsbindung
2. Wohnungsbauprogramm LaBo Bayern
- 35k € Darlehen (Erstgespräch mit Sachbearbeiterin hat dieses Ergebnis gebracht)
- 0,5% effektive Zinzen
- zusätzlich ersten beiden Jahre je 1% Bearbeitungsgebühren
- 15 Jahre Zinsbindung und Laufzeit, keine tilgungsfreie Zeit
3. Zinsverbilligungsprogramm LaBo Bayern
- 100k € Darlehen
- 2,11% effektiv
- zusätzlich im ersten Jahr 1% Bearbeitungsgebühren
- 1 Jahr tilgungsfrei, 10 Jahre Zinsbindung und Laufzeit
4. Eigenkapital
- 50k € ohne Beschränkungen
5. Finanzierung
- ca. 150k € Darlehensbedarf
- Riester-Darlehen oder Kombi-Kredit
- die ersten 8 Jahre hohe Tilgung/Besparung (während KfW tilgungsfrei ist)
- anschl. evtl. Reduzierung, da KfW-Kredit finanziert werden muss
Ich habe mir überlegt, die Riester-Versicherung beitragsfrei zu stellen, bei Kündigung oder Entnahme würde ich die aktuellen Verluste realisieren. Die Funktionsweise des Wohn-Riester ist mir mit den Nachteilen bekannt (Auslandsimmobilie, Umzug, Vererbung, Wohnförderkonto). Aber eine zusätzliche Besparung der Riester-Versicherung, wenn nebenbei hohe Kredite getilgt werden müssen, ist dann vermutlich wegen der monatlichen Belastung nicht mehr drin.
Nun meine Fragen:
1. Macht dieser Finanzierungsaufbau Sinn oder gibt es Sollbruchstellen, abgesehen vom Maya-Kalender, Hyperinflation, EU-Zerfall usw.?
2. Sollte ich zusätzliche Einnahmen in die Tilgung des Riester-Darlehens stecken (über die 2.100 € Förderbeiträge hinaus), oder für die Auslösung des KfW-Kredites sparen, weil in 8 Jahren die Zinsen für die Anschlussfinanzierung vermutlich höher sind als die Zinsen, die beim diesjährig abgeschlossenen Riester-Kredit gelten?
3. Woran muss ich noch denken?
4. Wer wäre diesbezüglich ein geeigneter Finanzmakler, der wirklich unabhängig dieses ganze Konstrukt durchrechnet? Vermittler/Verkäufer/Berater von Interhyp/Dr. Klein/regionale Banken usw. haben vielleicht nicht alles im Portfolio und/oder sind gerade was das Wohn-Riester betrifft nicht so informiert und geschult.
Vielen Dank schon einmal an die, die sich all dies durchgelesen haben.