Versicherungsmakler - Kunde soll wissen wie viel Provision verdient wird
Versicherungsmakler bekommen für jede verkaufte Police Geld. Doch wie
viel, wissen die Kunden nicht. Die Politik will das ändern:
Mit gerade einmal 25 Jahren verdient Mehmet Göker seine erste Million. Sein
Erfolgsrezept: Er verkauft private Krankenversicherungen übers Telefon und
kassiert dafür Provisionen, manchmal mehrere tausend Euro pro Kunde. In nur
drei Jahren baut Göker so ein Unternehmen auf, das mit dem Verkauf von
Versicherungspolicen einen Umsatz von 65 Millionen Euro macht. Eine Zeit
lang ist er eine der schillernsten Figuren in der Versicherungsbranche – bis
sein Unternehmen pleitegeht und Göker vor Gericht landet.
Gut 250 000 Versicherungsmakler arbeiten derzeit in Deutschland. Auch wenn
die wenigsten von ihnen Makler à la Göker sind, hat ihr Berufsstand keinen
guten Ruf.....
Ich bin der Meinung der Kunde soll immer wissen, wie viel der
Versicherungsmakler verdient!!
AW: Versicherungsmakler - Kunde soll wissen wie viel Provision verdient wird
Hallo,
das Problem ist, dass der Kunde niemals den Aufwand einschätzen kann, der beim Makler/Vermittler entsteht.
Bsp.:
Eine Krankenversicherung wie die von Hr. Göker hat einen Monatsbeitrag von 250,- € mtl.
Die Provision auf so einen Vertrag kann rund sechs Monatsbeiträge betragen. Das sind dann 1.500,- €.
Das sieht für ein oder zwei Beratungsgespräche und ein bißchen Vorbereitungszeit im Büro aus sicht vieler Menschen vielleicht ziemlich viel aus. Die Neiddiskussion ist vorprogrammiert.
Was dabei nicht offentsichlich wird, sind einerseits die Kosten (Büro, Mitarbeiter, Software, Bildung) und andererseits der Aufwand (wie lange muss der Makler/Vermittler arbeiten, um einen Abschluss zu tätigen? Wie viele Leute lassen sich z.B. kostenlos beraten und schließen nichts ab?) auf der Seite des Maklers.
Um fair zu sein, müsste man dann wirklich dokumentieren, was der Makler/Vermittler tatsächlich (Umsatz minus Kosten) verdient. Denn die Provision ist ja erstmal nur Umsatz, den er macht. Und der sagt bekanntlich wenig über den Gewinn des Unternehmers aus.
AW: Versicherungsmakler - Kunde soll wissen wie viel Provision verdient wird
Hallo,
für mich spielt es keine Rolle, wieviel der 'Vermittler' verdient. Wichtiger ist, dass er das für mich passende Produkt mit der besten Lösung heraussucht.
AW: Versicherungsmakler - Kunde soll wissen wie viel Provision verdient wird
Zitat von obelix
Hallo,
für mich spielt es keine Rolle, wieviel der 'Vermittler' verdient. Wichtiger ist, dass er das für mich passende Produkt mit der besten Lösung heraussucht.
Naja, den Verdienst zahlst ja letztlich du. Auch wenn nicht direkt, so ist er doch in den Kosten des Vertrages enthalten. Insofern sollte es dich vielleicht doch interessieren.
Zusätzlich eben die Frage, bekommst du wirklich das passende Produkt oder das Produkt, welches die größte Provision abwirft oder ggf. eben ihm zur Erreichung irgendwelcher Boni fehlt.
Die Diskussion ist hier auch schon oft geführt worden. Und Makler, oben wurde der Begriff meines Erachtens fälschlicherweise verwendet, sind ja auch noch mal ein anderes Thema als ein Versicherungs- oder Bankverkäufer oder ein Mitarbeiter eines Strukturvertriebes für Finanzdienstleistungen.
Jedenfalls ist die Konstellation unglücklich und wenig transparent. Die Unwissenheit der Kunden ist aber eben auch nicht gerade förderlich. Alles hat immer mehr als nur eine Seite...
AW: Versicherungsmakler - Kunde soll wissen wie viel Provision verdient wird
Hallo Bolitho,
Hallo Obelix,
die Provisionen sind im Versicherungsbereich in allen wichtigen Bereichen vom Gesetzgeber gedeckelt worden. Außerdem werden diese im Angebot immer ausgewiesen. Eine Gefahr, dass der Versicherungsmakler ein bestimmtes Unternehmen wegen der Provisionshöhe/ Boni etc. favorisiert halte ich für ein Geschwätz der Konkurrenz, weil die sonst nichts zu melden haben.
Im Kapitalanlagebereich, wie z.B. Investmentfonds, Beteiligungen etc., werden schon sehr lange die Kosten im Factsheet oder in den Prospekten aufgelistet. Ausgabeaufschläge bzw. die Agien sowie die jährlichen Verwaltungskosten sind für den interessierten Kunden dort ersichtlich. Was der Berater vor Ort an der Vermittlung verdient, muss mittlerweile dem Kunden sogar offengelegt werden.
Was die Zahl der Versicherungsmakler im Zeitungsbericht angeht, ist diese völlig falsch. Es gibt ca. 250.000 Versicherungsvermittler; davon sind ca. 40.000 Versicherungsmakler. Jedoch schätzt man, dass es nur ca. 15.000 richtig selbständige Versicherungsmakler, also z.B. ohne Handelsvertreterverträge im Innenverhältnis, in Deutschland gibt.
Die Anzahl der deutschen Versicherungsmakler ist somit im Vergleich zu den Versicherungsvertreter verschwindend gering. Trotzdem halten die Versicherungsmakler 25% bis 30% des Marktanteiles am Neugeschäft quer über alle Versicherungssparten. Was unter anderem für die hohe Beratungsqualität der meisten Versicherungsmakler spricht.
AW: Versicherungsmakler - Kunde soll wissen wie viel Provision verdient wird
Hallo,
zunächst einmal verstehe ich nicht, warum jemand als Person im Verkauf nicht reich werden darf, ohne dass man von den Medien zerrissen wird. Solange große Unternehmen Milliardengewinne erwirtschaften kräht kein Hahn danach...
Da ist einer Millionär geworden und hat wohl mehr wieder in den Wirtschaftskreislauf gepumpt, als er hatte... na und? Das passiert täglich auch mit kleineren Beträgen!
EuroPaule:
Sie haben natürlich Recht, dass der Arbeitsaufwand zum Teil immens ist und die entsprechenden Fixkosten ein Unternehmer ebenfalls zu tragen hat. Hinzufügen möchte ich noch das permanente Beratungsrisiko, dass man (trotz einer Berufshaftpflichtversicherung) trägt.
Zum Thema Private Krankenversicherung:
Bei 6 Monatsbeiträgen an Provision haben Sie noch die zum Teil günstigsten Provisionssätze genommen. Zu meiner Zeit als Makler habe ich zwischen 7-9 Monatsbeiträge Abschlussprovision erhalten. Es gab damals bei manchen auch Vereinbarungen für große Stückzahlen. Da flossen auch Provisionen von 20-25 Monatsbeiträgen.
Ein Vermittler, der dagegen ein monatliches Fixum hat bekommt wesentlich weniger Provision. Das macht diesen aber nicht seriöser!
Obelix:
Ich gebe Ihnen Recht, was Ihre Aussage betrifft. Es wird immer auf die (vor Allem selbständigen) Vermittler geschossen, wenn es darum geht, wer wie viel verdient – oder nach Meinung anderer verdienen darf. In der Masse der Bevölkerung beschweren sich immer diejenigen, die
Neid als feste Charaktereigenschaft besitzen und
Weniger verdienen, als die Person, um die diskutiert wird
Keinem stößt es auf, dass die Gesellschaften ebenfalls daran verdienen und zwar wesentlich mehr als die Vermittler! Und zwar nicht nur bei Abschlussprovisionen, sondern auch durch laufende Gebühren, Aufschläge und sonstige Vergütungen, die wir heute als selbstverständlich einfach hinnehmen!
Die gewünschte Kostentransparenz gibt es derzeit nicht. Das haben wir bereits gesehen, denn die Gesellschaften haben heute immer noch nicht alle Kosten angegeben. Sie haben sich lediglich alle gemeinsam auf die gleiche Kommunikation der Kosten nach außen geeinigt!
Warum muss es diese Kostentransparenz überhaupt geben?
Verlangt man von einem Bäcker die Offenlegung, dass seine Brötchen in der Herstellung nur etwa 1/10 von dem Kosten, was wir letztendlich bezahlen?
Oder von einem Automobilhersteller, dass das Fahrzeug Kostendeckend gerade einmal 1/7 bis 1/10 von dem Kostet, was wir letztendlich dafür bezahlen?
Oder bei Dienstleistung: Wenn ich in die Vertragswerkstatt gehe, zahle ich aktuell über 150,-€ die Stunde für Mechanikerarbeiten. Welcher Mechaniker bekommt das bitte am Ende des Monats zumindest brutto ausbezahlt?
Und wie oft nehmen wir in unserem Leben einen Finanzdienstleister in Anspruch und wie oft einen Bäcker, Mechaniker oder ein Kommunikationsunternehmen? Wie hoch sind unsere monatlichen Fixkosten dadurch?
Im Verhältnis zu den obigen Beispielen erscheinen selbst Provisionen von 10 Monatsbeiträgen oder 20% der Zeichnungssumme so klein wie ein Furz im Universum!
Das soll keine Rechtfertigung für die Finanzbranche sein. Man sollte aber die Augen öffnen und sehen, dass wir als Verbraucher überall ordentlich draufzahlen, was den meisten von uns offensichtlich völlig egal ist!
Bolitho:
Das haben Sie völlig richtig geschrieben. Es gibt jede Menge unterschiedlicher Berufsnamen und Titel in der Finanzdienstleistungsbranche... Nach meinen Erfahrungen sehen die Verbraucher die Seriosität oft in jenen Berufsgruppen in der Finanzbranche, die einen angestelltenähnlichen Status haben. Dabei glauben die Verbraucher, diese Berufsgruppen stünden nicht unter Umsatzdruck. Und die Medien bekräftigen durch entsprechende Berichterstattung dieses Fehlbild!
Fazit:
Wir leben in einem System und in einer Zeit, in der das Geld sehr wohl eine Rolle spielt. Für den einen eine große, für den anderen eine kleine Rolle. Bei Geldthemen sind die Gemüter dort aufgeheizt, wo das Geld eine sehr große Rolle spielt. Das ist dort, wo das liebe Geld nur in unzureichenden Mengen vorhanden ist! Und dazu wird dann noch ironischerweise felsenfest behauptet: "Geld spielt keine Rolle"!
So ist auch die Missgunst groß (Neid vorausgesetzt), wenn jemand mehr verdient.
Wenn ich aber jemand anderem nichts gönne, dann wird mir... natürlich alles gegönnt?
Ich wünsche allen einen angenehmen Donnerstag und sende
AW: Versicherungsmakler - Kunde soll wissen wie viel Provision verdient wird
Hallo,
Zitat von Geldbaum
Solange große Unternehmen Milliardengewinne erwirtschaften kräht kein Hahn danach...
wenn ich an den Aufruhr denke, den die von der Deutschen Bank angestrebte 25%ige Eigenkapitalrendite immer wieder auslöst, dann trifft das wohl nicht ganz zu.
Nachvollziehen kann ich den Wunsch nach Transparenz dann, wenn tatsächlich Interesskonflikte entstehen.
Sollte z.B. ein Versicherer mit Absatzproblemen aufgrund von Schwächen in der Produktpalette die Makler/Mehrfachagenten über höhere Provisionen motivieren wollte, könnte das den Kunden zu Recht interessieren.
Der Vermittler könnte das auch für sich nutzen, indem er dem Kunden zeigt:
"Schau mal, obwohl ein anderer Vertrag mir mehr Provision einbringt, empfehle ich Dir diesen, der besser für Dich ist..... .
AW: Versicherungsmakler - Kunde soll wissen wie viel Provision verdient wird
Zitat von Bolitho
Naja, den Verdienst zahlst ja letztlich du. Auch wenn nicht direkt, so ist er doch in den Kosten des Vertrages enthalten. Insofern sollte es dich vielleicht doch interessieren.
Die Kosten des Vertrages besagen nicht unbedingt die Höhe der Vermittlungsprovisionen. Klar sind diese eingepreist, aber es liegt in dem Ermessen des Unternehmens die Provisionen zu regeln. Trotz hoher Kostenanteile können die Vermittlungsprovisionen im Vergleich zu anderen Anbietern geringer sein.
Zitat von Bolitho
Zusätzlich eben die Frage, bekommst du wirklich das passende Produkt oder das Produkt, welches die größte Provision abwirft oder ggf. eben ihm zur Erreichung irgendwelcher Boni fehlt.
Ich denke, das habe ich klar geschrieben: Das für mich passende Produkt mit der besten Lösung!
Auch wenn ich bei etlichen sogenannten "freien Vermittlern" etwas Zweifel über deren tatsächlicher "Freiheit" ... und auch Sachkenntnisse ... habe, interessiert mich der Verdienst eines Vermittlers nicht. MEINE Ansprüche und Wünsche müssen erfüllt werden!
AW: Versicherungsmakler - Kunde soll wissen wie viel Provision verdient wird
Sehen wir es doch realistisch:
Ein Unternehmen, ob Bank, Versicherung etc., welches wirklich ein richtig gutes Produkt anbietet, kommt doch nicht drum herum, auch eine angemessende Provision für dessen Vermittlung zu bezahlen. Denn kein Produkt auf dieser Erde, sei es noch so gut, verkauft sich von ganz alleine!
Es bedarf immer noch Menschen, die andere Menschen für gute Produkte begeistern, sie beraten und schlussendlich diese Produkte verkaufen. Und da kein Mensch für andere gerne gratis arbeitet, wird eben von den Gesellschaften, die gute Produkte anbieten, auch eine marktübliche und angemessende Provision für die Vermittlung ihrer Produkte bezahlt.
Das Problem ist, dass manche Versicherungen, Banken etc. den Hals nicht voll genug kriegen und immer mehr und mehr Neugeschäft wollen. Dann kommt es zu den Provisionsexzessen, die wir regelmäßig bei den größeren Finanzvertrieben beobachten können.
Um dies in Zukunft zu vermeiden, hat der Gesetzgeber seit 2007 damit begonnen die Provisionen bei Versicherungen auf das marktübliche Niveau zu deckeln.
AW: Versicherungsmakler - Kunde soll wissen wie viel Provision verdient wird
also ich würde es als fair einstufen, wenn alle Handelsvertreter ihre Vermittlungsprovisionen offenlegen müssten und nicht nur die Versicherungsvermittler.
zwei Beispiel dazu -
ein Bekannter verkaufte für die Firma Vorwerk Küchenmaschinen - Verkaufspreis 1.200 € - sein Verdienst davon ca. 500 €.
Carport Größe 6 auf 6 mtr. - mit Glasdach = 14.000 €
der Vermittler bekommt 30 % an Provision.