Es interessiert mich schon seit langem sehr, wie Börsengeschäfte abgewickelt werden und wie Börse überhaupt funktioniert. Bisher habe ich aber noch nie selber Aktien gekauft, weil mir immer das nötige Geld dafür gefehlt hat. Ein Bekannter riet mir letztens, doch einfach klein anzufangen und nur einige wenige Aktien zu kaufen. Ich weiß aber nicht, ob sich das richtig lohnt oder ob es nicht sinnvoller ist, ein Startkapital zu haben, mit dem man unabhängiger ist und auch einen guten Querschnitt anschaffen kann. Das habe ich zwar immer noch nicht, überlege aber, ob ich dafür unter Umständen einen Kredit aufnehmen soll. Der Gegenwert wäre ja in jedem Fall da. Was ratet ihr mir?
MMn sind mindestens 5.000 Euro nötig (5 Aktienpositionen a 1.000 Euro). Darunter ist keine Risikostreuung möglich und die Orderkosten wären zu hoch in Relation zur Aktienposition.
Daneben sollten weitere Geldanlagen in anderen Klassen bestehen.
Aktienkauf auf Kredit ist zum Einstieg nicht zu empfehlen.
Mit Einzelaktien würde ich nicht anfangen.
Da ist das Risiko viel zu hoch.
Grundsätzlich ist das Risiko bei Aktien höher, da stimme ich vollkommen zu. Auch sollte man nicht alles auf eine Karte setzen und weitere Investitionen haben. Alles richtig.
Was ich vermeiden möchte ist, eine Pflege des negativen Bildes von Aktien im Allgemeinen. Alleine das Wort Aktie ist in Deutschland derart negativ besetzt, dass sich vielen Menschen dabei die Haare sträuben. Das ist sehr schade. Denn letztlich ist es eine Beteiligung an der Wirtschaft und im Speziellen an einem Unternehmen. Muss man sich nicht fragen, was mit seinem Geld passiert? Bei einer Aktie ist das relativ klar. Bei einer Neueinführung der Aktie kommt das Geld dem Unternehmen zu Gute und dieses investiert das Geld gemäß Geschäftsmodell. Kaufe ich die Aktie an der Börse, fließt das Geld zwar nicht ins Unternehmen, ich halte aber immerhin noch einen Anteil am Unternehmen und partizipiere an den zukünftigen Gewinnen. Ganz egal, wie der Wert des Anteils von den anderen Akteuren am Markt gesehen wird. Ich empfinde das als viel transparenter als wenn ich mein Geld auf irgendein Tagesgeldkonto und in eine Versicherung stecke und denen das Anlegen überlasse. Was dabei herauskommt sehen wir im Moment. Und da spielt eben auch mit rein, dass die Menschen die Kontrolle über ihr Geld abgeben.
Aber ich schweife ab. Ich bin mir sicher, dass der Beitrag oben gut gemeint ist. Und er ist auch richtig. Aber Aktien sind nicht per se schlecht. Ganz im Gegenteil ist das Modell ein wichtiges Werkzeug zur Beteiligung der Massen an der anonymen Wirtschaft. Einzig wir müssen dieses Werkzeug nutzen lernen. Und da sind wir in Deutschland besonders weit weg. Also Aktien: ja! Auch als Einsteiger, aber mit Verstand.
Ich finde man sollte auch erwähnen dass das Risiko bei Aktiekauf auch vom Unternehmen abhängt.
Es macht sicher auch einen Unterschied ob es eine Aktie der Deutschen Post ist, oder ob es eine Aktie eines aufstrebenden Pharma-Konzerns in China ist.
Den Unterschied in diesem Beispiel kann man sicher auch als Laie erkennen.
Wenn du in Aktien investieren möchtest, solltest du einen monatlichen Sparplan einrichten. Dann brauchst du kein Startkapital sondern die monatlichen Sparraten.
Ich rate dir jedoch von Einzelaktien ab, da der normale Privatanleger nicht die nötige Anzahl von Einzelwerten zusammen bringt, um eine ordentliche Streuung hin zu bekommen. Wenn du es ohne Beratung machen kannst und möchtest, richte dir bei einem online-Anbieter ein Depot ein und mache einen Sparplan mit mehreren Indexfonds.
Für Einsteiger kann man nicht empfehlen direkt in Aktien zu investieren, weil wie schon gesagt wurde, die Streuung einfach nicht breit genug ist. Da sind Investmentfonds schon eher eine sinnvolle alternative...