ich verfolge die Finanzkrise recht intensiv und werde in letzter Zeit von einigen Leuten bedrängt endlich Schulden zu machen. Die Tipps kommen, sonst würde ich es nicht so ernst nehmen, von Bankern und Juristen.
Meine Frage: ist es tatsächlich so, dass im Falle eines EURO-Crashes nicht nur das Geld sondern auch die Schulden wertlos würden? Es sich somit lohnen würde hoch verschuldet in dieses Debakel zu gehen?
Nehmen wir an, dass die Schulden und Inflation nominal erhalten bleiben, aber real schrumpfen, dann ist der Tipp richtig.
Aber wer sagt denn, dass es zu dieser Inflation kommen wird?
Bei eine Währungsunion wäre es durchaus denkbar, dass Staatsschulden anders als Privatschulden behandelt würden. Hier könnte man am Ende der große Verlierer sein.
Insgesamt halte ich das für eine sehr gewagte Spekulation. Wer dieses Risiko tragen will, kann das gerne versuchen. Aber am Anfang eines neuen Aufschwungs mit einem Berg von Schulden dazustehen, ist wohl nicht erstrebenswert.
Kommt eben auch darauf an, was man mit dem geliehenen Geld macht. Konsum wäre tödlich. Investition in Sachwerte könnte aufgehen.
Nur eines ist sicher, bedrängen lassen würde ich mich nicht. Im Finanzwesen ist es oft so, dass die ersten günstig kaufen und wenn es immer mehr werden, dann steigen die Preise. Dann kommen noch mehr Käufer und die frühen Vögel beginnen bereits hier ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Irgendwann gibt es dann mehr Verkäufer als Käufer und die Preise steigen nicht mehr. Spätestens jetzt würden viele anfangen andere zu bedrängen, um selbst ihre Positionen noch im Plus schließen zu können. Je größer der Verkaufsdruck wird, desto stärker geht es bergab. Die Spekulanten sind dann längst raus. Meistens bleiben die Unwissenden auf einem großen Verlust sitzen und warten auf bessere Zeiten....
wir leben seit den Krisen in einer Ära der finanziellen Repression, in der es einen Vermögenstransfer von Sparern zu Schuldnern gibt.
Das ist keine Spekulation, das ist Fakt und für jeden per google etc. nachprüfbar!
Bedenken Sie bitte, wenn Sie Schulden machen, dass Sie diese auch stemmen können, da Lohn und Gehalt nie so schnell steigen wie die Inflation bzw. die Preise für Waren und Dienstleistungen.
es ist immer von Vorteil, seine Schulden mit seinen zu verfügung stehenden finanziellen Mitteln möglichst zügig zurückzuzahlen.
Das dachte ich bis vor kurzem eben auch. Nun möchte ich jedoch nicht als Deppin dastehen, wenn der EURO als Blase verpufft und am Ende das ganze Geld beim Teufel ist.
es ist immer von Vorteil, seine Schulden mit seinen zu verfügung stehenden finanziellen Mitteln möglichst zügig zurückzuzahlen.
das stimmt so leider nicht. Wenn ich mit dem Kapital mehr Rendite erwirtschaften kann, als ich Zinsen zahle, dann lohnt sich eine Rückzahlung nicht. Gerade bei Unternehmen spielen Schulden eine große Rolle, wenn es darum geht, die Gewinne bezogen auf das Eigenkapital zu hebeln. Ohne Schulden ist das dafür nötige Wachstum nicht möglich.
Zinsdifferenzgeschäfte ( Zinsdifferenzgeschäft ? Wikipedia ) sind für die meisten Privatanleger 'ne heiße Kiste. Ist das Kapital durch eine unglückliche Anlage verbrannt, müssen trotzdem die Schuldzinsen für den Kredit weitergeleistet werden.
Zinsdifferenzgeschäfte ( Zinsdifferenzgeschäft ? Wikipedia ) sind für die meisten Privatanleger 'ne heiße Kiste. Ist das Kapital durch eine unglückliche Anlage verbrannt, müssen trotzdem die Schuldzinsen für den Kredit weitergeleistet werden.
Nur was für sehr risikofreudige Anleger.
Grüße
Volle Zustimmung. Das war auch keine Empfehlung, sondern nur der Widerspruch zur zitierten Aussage.
add: Und ich habe auch nicht unbedingt von Zinsdifferenzgeschäften gesprochen. Renditen können auch aus Unternehmungen oder anderen Geschäften entstehen. Das macht das Risiko aber nicht kleiner.
Hallo, @Elke: Du sagts, dass dich Banker förmlich dazu überreden wollen, Schulden zu machen und Geld bzw. einen Kredit aufzunehmen. Mir drängt sich da eher der Verdacht auf, dass die guten Leute hier nur an ihren eigenen Geldbeutel und weniger an dein Wohl denken.