Müssen Arbeitslose zwei Bewerbungen pro Woche schreiben
Hallo,
meine Freundin ist seit mehreren Monaten arbeitslos und sucht dringend eine neue Stelle.
Als letztes hat sie im kaufmännischen Bereich eines Theaters gearbeitet, das sie aber leider
zum Schluss nicht mehr bezahlen konnte. Bei ihrem letzten Besuch auf dem Arbeitsamt sagte
ihr der Sachbearbeiter, dass sie mindestens zwei Bewerbungen pro Woche schreiben und
abschicken müsse, damit sie überhaupt noch weiter Anspruch auf Geld hat.
Man muss dazu sagen, dass sie seit zwei Monaten jetzt Arbeitslosengeld II bekommt und das
Amt deshalb ganz besonders den Finger drauf hat. Aber ist das mit den zwei Bewerbungen
pro Woche wirklich irgendwo gesetzlich verankert?
Das kann doch keiner schaffen!
AW: Müssen Arbeitslose zwei Bewerbungen pro Woche schreiben
IM SGB gibt es keine genau Vorschrift. Da wird von Eigenbemühen gesprochen. Was immer das ist und in welchem Umfang.
Habe auch mal etwas von Eingliederungsvereinbarungen gehört, da könnte sowas drin stehen. Falls man sowas abgeschlossen hat. Kenne mich da aber nicht wirklich aus.
Ansonsten halte ich 2 Bewerbungen pro Woche für machbar. Aber auch das sieht jeder anders. Wäre halt auch die Frage, wie viel die Agentur für Arbeit an Kosten erstattet. Die ersten 4 Bewerbungsfotos (brauchbare) kosten 40-50 Euro. Danach wird es günstiger, aber trotzdem. Okay, digitale Bewerbungen senken die Kosten dann ja auch wieder. Also ja, sollte machbar sein.
AW: Müssen Arbeitslose zwei Bewerbungen pro Woche schreiben
Ich muss sagen ich bin ein bisschen entsetzt.. Zwei Bewerbungen in der Woche..? Was soll daran nicht machbar sein? Sonst hol dir Hilfe beim schreiben. Damit du weisst wie das geht und danach übst du das. Ich meine es nicht bös aber ich denke du solltest andere Ansprüche an dich haben..
AW: Müssen Arbeitslose zwei Bewerbungen pro Woche schreiben
Zitat von Warrior
Hallo,
meine Freundin ist seit mehreren Monaten arbeitslos und sucht dringend eine neue Stelle.
Als letztes hat sie im kaufmännischen Bereich eines Theaters gearbeitet, das sie aber leider
zum Schluss nicht mehr bezahlen konnte.
nicht mehr konnte oder wollte ?
Bei ihrem letzten Besuch auf dem Arbeitsamt sagte
ihr der Sachbearbeiter, dass sie mindestens zwei Bewerbungen pro Woche schreiben und
abschicken müsse, damit sie überhaupt noch weiter Anspruch auf Geld hat.
Man muss dazu sagen, dass sie seit zwei Monaten jetzt Arbeitslosengeld II bekommt und das
Amt deshalb ganz besonders den Finger drauf hat. Aber ist das mit den zwei Bewerbungen
pro Woche wirklich irgendwo gesetzlich verankert?
Das kann doch keiner schaffen!
Also mit anderen Worten, Deine Freundin hat überhaupt kein Interesse eine Arbeitsstelle zu suchen. Ihr ist nur das Geld vom Arbeitsamt wichtig.
Wenn ich eine neue Arbeitsstelle suchen würde, würde ich pro Tag mindestens 20 Bewerbungen rausjagen.
AW: Müssen Arbeitslose zwei Bewerbungen pro Woche schreiben
Zitat von Naseweis
Wenn ich eine neue Arbeitsstelle suchen würde, würde ich pro Tag mindestens 20 Bewerbungen rausjagen.
Gruß
Das halte ich auch nicht für zielführend. Eine ordentliche Bewerbung braucht Zeit. 2-3 pro Woche ist eine Menge. Also inkl. Stellensuche, Research, Individualisierung der Bewerbungsvorlage usw.
AW: Müssen Arbeitslose zwei Bewerbungen pro Woche schreiben
Zitat von Bolitho
Das halte ich auch nicht für zielführend. Eine ordentliche Bewerbung braucht Zeit. 2-3 pro Woche ist eine Menge. Also inkl. Stellensuche, Research, Individualisierung der Bewerbungsvorlage usw.
Aber doch nur wenn die Art der Arbeitsstelle unterschiedlich sind... wenn ich mich als Kellner bei Restaurant 1,2,3,4,5 usw. bewerbe, da brauche ich an der Bewerbung kaum was abändern.
Natürlich habe ich jetzt Arbeit daran, wenn ich mich auf einmal bei einer Bank bewerben will, statt in einem Restaurant aber so viele unterschiedliche Arbeitsfachrichtungen wird man ja nun auch nicht anschreiben und somit, ist es dann irgendwann alles gemacht.
Und Ja, dass Arbeitsamt (ALG II) kann das in Form der Eingliederungsvereinbarung festlegen, wenn man gegen diese verstößt bzw. das nicht nachweisen kann, dann kann die Leistung gekürzt werden.
btw: Ich finde 2 Bewerbungen pro Woche mehr als realistisch und möglich! Ausnahmen sind natürlich, wenn man jetzt nebenbei ein 400 Euro Job hat oder so etwas der gleichen aber ansonsten hat man jeden Tag gute 10 Stunden Zeit dafür... andere gehen auch 8 Stunden am Tag arbeiten + 2 Stunden für den Arbeitsweg.
AW: Müssen Arbeitslose zwei Bewerbungen pro Woche schreiben
Hallo Bolitho,
Zitat von Bolitho
Das halte ich auch nicht für zielführend. Eine ordentliche Bewerbung braucht Zeit. 2-3 pro Woche ist eine Menge. Also inkl. Stellensuche, Research, Individualisierung der Bewerbungsvorlage usw.
Deine Antwort verstehe ich nicht. Als Arbeitssuchender versuche ich doch eine Stelle zu finden, die zu meiner Ausbildung bzw. bisherigen Tätigkeit passt.
Und wenn man 1 Bewerbung geschrieben hat, kann man diese doch kopieren und an X-Arbeitgeber verschicken.
Natürlich mit Änderung der Anschrift.
AW: Müssen Arbeitslose zwei Bewerbungen pro Woche schreiben
Aber doch nur wenn die Art der Arbeitsstelle unterschiedlich sind... wenn ich mich als Kellner bei Restaurant 1,2,3,4,5 usw. bewerbe, da brauche ich an der Bewerbung kaum was abändern.
Ist ja nur ein Beispiel, ich weiß. Als Kellner geht man sowieso lieber/besser persönlich vorbei, oder?
Und wenn man 1 Bewerbung geschrieben hat, kann man diese doch kopieren und an X-Arbeitgeber verschicken.
Natürlich mit Änderung der Anschrift.
Ja, das kann man machen und das wird auch gemacht. Wir haben bei uns einmal im Monat ein Treffen mit der Personalabteilung und gehen dabei auch die Neueinstellungen durch. Dazu gehören auch die Bewerbungsunterlagen. Man erkennt sehr genau, wer einfach eine Vorlage kopiert hat und wer sich mit der Stelle und dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Unsere Personalleiterin legt sehr viel wert darauf, dass die Mitarbeiter nich nach einem x-beliebigen Job suchen. Sie möchte Mitarbeiter, denen eine Arbeitsstelle bei uns wirklich wichtig ist. Neue Mitarbeiter, die wissen wofür das Unternehmen steht und welche Werte für die Zusammenarbeit gelten. Und diese auch "leben" wollen. In der überwiegenden Zahl der Fälle sind die individualisierten Bewerbungen dann auch tatsächlich von den vermeintlich "besten" Bewerbern. Wenn man das aus Zeugnissen heraus lesen kann. Aber es kommt auch vor, dass super Bewerber eine lustlose Bewerbung schicken. Zumindest bei uns werden die nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Stattdessen nehmen wir Kandidaten 2 bis 5, bei denen die Bewerbung echtes Interesse zeigt. Und das fängt nicht erst bei den höheren Angestellten an. Auch in der Produktion gibt es immense Unterschiede in den Bewerbungen. Meine Erfahrung sagt, 80% ist Qualität des Bewerbers und Qualität der Bewerbung mies. 10% guter Bewerber, schlechte Bewerbung. 5% schlechter Bewerber, gute Bewerbung. 5% guter Bewerber, gute Bewerbung. Mit gut meine ich hier passend zur Stelle.
Wenn ich dann höre, jemand schreibt 20-30 Bewerbungen die Woche und wundert sich, dass es nur Absagen gibt und die Welt doch so schlecht sei, dann möchte ich diese Leute manchmal schütteln. Fragt man dann nach, was sie denn besonders gut können und woran sie Spaß haben, kommt meistens auch wenig. Das ist schade, denn es zeigt mir das manche Menschen nicht verstanden haben worum es auf dem Arbeitsmarkt geht. Nämlich darum, sich und seine Stärke zu verkaufen (das ist nicht negativ). Es ist was anderes, ob ich mich auf eine Stelle als Kellner bewerbe, um beim Beispiel zu bleiben, oder ob ich als eine Art Genuss-Manager auftrete, mit Spezialisierung auf Weinverkauf. (hmm, da war doch mal ein Podcast: https://media3.roadkast.com/abenteuer...70729_3nf4.mp3 / habe den nicht ganz wieder gehört, aber sollte passen). Und wenn das nun aber eine Restaurant ist, welches eher Bier verkaufen möchte, dann muss ich mich da nicht bewerben. Da sind andere besser aufgehoben, die besser Bier verkaufen können. Wenn ich natürlich nicht weiß, was ich kann und was ich will, dann wird es einfach schwierig. Und es wird dann eben auch schwierig für den Arbeitgeber. Der weiß genau, was für einen Menschen er sucht. Bekommt er dann aber nur ein "Allerweltsprofil" präsentiert, wird es einfach schwer Interesse zu wecken. Und meiner Erfahrung nach helfen dann eben auch nicht 20-30 Bewerbungen. Das ist mMn Geld- und Zeitverschwendung.
Das Thema liegt mir am Herzen, weil damit eben auch meine Zeit verschwendet wird. Und wir haben jetzt ja nur den Unterschied zwischen Massenbewerbung und Individualbewerbung besprochen. Leider ist bei vielen Massenbewerbungen nicht mal die Form ansprechend oder auf Fehlerfreiheit geachtet worden. Nicht, dass ich nicht auch Fehler in meinen Beiträgen hätte. Die finde ich immer wieder, wenn ich die Beiträge nochmal durchlese (was ich leider nich immer mache). Hier bestimmt auch. Aber in meinen Bewerbungen ist kein Fehler drin.
Und ob es nun 2 oder 5 pro Woche sein dürfen, da will ich nicht kleinlich sein. Aber 20 halte ich für zu viel.