Chartanalyse,Börsensoftware, was ist davon zu halten?
Hallo,
mich würde interessieren was ihr persönlich von Chartanalyse haltet oder ist das nur Zeitverschwendung, weil ohnehin immer unvorhersehbar oder ist es doch ein Hilfsmittel, um zukünftige Tendenzen (ein bisschen besser) einschätzen zu können?
Wenn ja:
Gibt es ein Tool, das mir (als Anfänger) folgendermassen hilft:
Ich gebe einen Investfonds oder eine Aktie ein, es analysiert die Chart der letzten 3/12/36, .. Monate und gibt eine kurze Zusammenfassung (also eine automatische Mustererkennung)
in grafischer bzw. Textform (200 Tagesliniendurchbruch, irgendwelche auffälligen Muster, Oszillatoren, ... was es sonst noch gibt)
Gibt es gute Börsensoftware oder ist das grob gesagt eine Geld/Zeitverschwendung, die eigentlich nichts bringt, und sich selbst nur unruhiger macht?
Ich mache das im Moment so, dass ich die Kurse in mein Gnumeric Spreadsheet immer wieder update und dann nachsehe, wie weit sich der Kurs meinem selbst gesetzen Stop Loss genähert hat bzw. dass ich es nachsetze.
Dieser Beitrag hat 1 Danke erhalten
Der Fragesteller dankt für diese hilfreiche Antwort
#2
Bolitho
Erfahrener Benutzer
13.09.2010
2.245
1
Bolitho
Title
Erfahrener Benutzer
seit
13.09.2010
Ort
Stade / Hamburg
Beiträge
2.245
Danke
278
1
AW: Chartanalyse,Börsensoftware, was ist davon zu halten?
Muster können mit entsprechender Software erkannt werden. Interpretation bleibt beim Trader. Software kann nur mathematisch exakte Formationen erkennen, die treten aber höchst selten in Reinkultur auf. Das Auge erkennt das Marktgeschehen weit besser.
AW: Chartanalyse,Börsensoftware, was ist davon zu halten?
Zitat von Bolitho
Muster können mit entsprechender Software erkannt werden. Interpretation bleibt beim Trader. Software kann nur mathematisch exakte Formationen erkennen, die treten aber höchst selten in Reinkultur auf.
Da denke ich mir, ist die Frage: In wie weit dreht man die "Toleranz" der Software hinauf, um ein Muster noch fuer ein Muster gelten zu lassen.
Zitat von Bolitho
Das Auge erkennt das Marktgeschehen weit besser.
Zustimmung. Also lese ich da raus, dass von Chartanalysen eher wenig zu halten ist. Ich denke mir das im Prinzip auch, weil aus der Vergangenheit oder Gegenwart auf zukünftige Ergeignisse im "Chaos(modell)" Börse zu schliessen, ist so leicht nicht möglich, dann gäbe es auch viele Gewinner. Wenn aber zu einem Zeitpunkt dann viele gleich handeln würden (aufgrund von Prognosen), würde genau diese Handlungsweise ja auch den Kurs erst recht wieder ändern (denk ich mir).
AW: Chartanalyse,Börsensoftware, was ist davon zu halten?
Hallo,
grundsätzlich hat die Chartanalyse das gleiche Problem wie die meisten Ideen: Sie versucht das meist irrationale Geschehen an den Kapitalmärkten mit Logik und Rationalität zu beschreiben.
Das ist so, wie Farbenraten beim Schwarzweissfernsehen.
Es gibt also bei den Interpretationsmodellen immer eine Treffer- bzw. Fehlerquote. Von daher kann sie nur ein Teil der Entscheidungsfindung sein, aber nie das einzige Kriterium.
Mein Endruck (kann ich statistisch nicht belegen) ist, dass die Trefferwahrscheinlichkeit je höher ist, je einfacher das Prinzip ist. Also die Regel mit dem Durchbruch einer X-Tageslinie scheint mir zuverlässiger als eine "Head-and-Shoulders"-Formation mit double-dip und negativem-Turnaround-Momentum ...... .
Es gibt verschiedene Fonds, die einem Trendfolge-Ansatz folgen. Da sind Profis am Werk und man kann gut die stärken und Schwächen der Ansätze erkennen.
AW: Chartanalyse,Börsensoftware, was ist davon zu halten?
Zitat von EuroPaule
[...]
Von daher kann sie nur ein Teil der Entscheidungsfindung sein, aber nie das einzige Kriterium.
Mein Endruck (kann ich statistisch nicht belegen) ist, dass die Trefferwahrscheinlichkeit je höher ist, je einfacher das Prinzip ist. Also die Regel mit dem Durchbruch einer X-Tageslinie scheint mir zuverlässiger als eine "Head-and-Shoulders"-Formation mit double-dip und negativem-Turnaround-Momentum ...... .
Gruß Paule
Danke für die Antwort
Das mit dem Durchbruch einer X-Tageslinie, ... Das verstehe ich in so ferne nicht, warum ein Durchbruch einer Tageslinie bei einer GD Linie (bei der man noch dazu verschiedene Tageschnitte 38, 200 und auch andere nehmen kann), etwas bestimmtes aussagen soll. Gibts da eine Erklärung dafür oder wurde das einfach empirisch ermittelt, dass das zb 60 oder 80%ige Wahrscheinlichkeit (aus Daten der Vergangenheit) geschlossen wird? Das könnt ich mir vielleicht noch ergoogeln.
AW: Chartanalyse,Börsensoftware, was ist davon zu halten?
Hallo,
eine relativ einfache Strategie sagt:
Wird z.B. die 200-Tagelinie von oben nach unten durchbrochen, dann verkaufen.
Wird sie von unten nach oben durchbrochen kaufen.
Schaust Du Dir die Charts an, wirst Du sehen, dass dieses Strategie in mehr Fällen gut als schlecht war.
Je kleiner die "Tagezahl" ist, desto öfter gibt es Signale und damit natürlich auch mehr Fehler. Dafür aber auch mehr Chancen.... .