ich bin neu hier und erwähne schon vorab:
Noch habe ich wenig Wissen rund ums Thema Geld und Finanzen. Dies soll sich allerdings ändern und ich glaube und hoffe, dass dieses Forum mir hier weiterhelfen kann.
Ich suche im Grunde für den Start die richtige Strategie, wie man nachhaltig und relativ sicher ein kleines Vermögen aufbauen kann. Ich bin derzeit mitte 20 und finde daher, dass es nun wirklich Zeit dafür wird.
Ich habe beim Stern folgendes Musterdepot gefunden:
https://www.stern.de/wirtschaft/geld/die-richtige-mischung-so-sieht-ihr-musterportfolio-aus-1506503.html
Gut finde ich, dass dieses Depot ausgewogen ist, doch sehe ich auch einige Schwächen in ihm:
Wieso sollte man 40% seines Geldes in Bundesschatzbriefe und Bundesobligatoren stecken? Zinsmäßig bringt doch ziemlich jedes Tagesgeldkonto mehr oder verstehe ich das falsch?
Ich würde daher eher behaupten, dass es doch schlauer ist die sichere Seite so aufzubauen:
1,5% des Geldes aufn Giro lassen fürs Alltägliche.
15% des Geldes auf ein Tagesgeldkonto einer deutschen Bank (Wegen der Einlagesicherung)
10% des Geldes auf ein Tagesgeldkonto wo es bessere Konditionen gibt (Bank of Scottland, etc.)
10% des Geldes auf ein Festzinskonto, dass mir für die Anlagezeit bessere Zinsen als das Tagesgeld gibt
10% des Geldes auf ein anderes Festzinskonto einer anderen Bank
Als nächstes würde ich die Immobilienseite aufteilen:
7% Europäische Immobilien-Fonds
5% Deutsche Immobilien-Fonds
Die Aktien- und Risikoseite finde ich an sich gut ausgewogen ich würde 35% in einen breit gestreuten Mix legen wollen und mit den letzten 1,5% zocken wollen (Hier etwas mehr Risiko eingehen). (In einem eigenem Depot)
Liege ich mit diesen Vorstellungen in völlig weltfremden Dimensionen oder würdet ihr diese Entscheidungen sinnig finden??
Als nächstes würde mich interessieren, wie man soweit kommt. Ich habe derzeit natürlich kein ausreichendes Vermögen um Geld so breit gestreut anzulegen...
Wie geht man das an?
Ich würde erstmal alle Überschüsse aufs deutsche Tagesgeld-Konto werfen, dann ab einem Betrag X aufs attraktivere switchen und erst wenn die beide recht gut gefüllt sind, anfangen die Festzinsanlagen kaufen. (Am besten wenn die Zinsen gut dafür stehen)
Erst danach würde ich dann dazu übergehen Immobilien- und Aktienwerte zu kaufen. Sodass ich immer eine Basis habe, die mir den nötigen Halt gibt.
Ist dies ratsam oder spare ich dann viel zu lange, sodass man vorher zum Risiko greifen muss?
Bislang spare ich in die folgenden Kategorien ein:
- ein wenig Geld im Monat in eine Riesterrente
- etwa das doppelte in einen Bausparvertrag
- davon nochmal das doppelte auf ein Tagesgeldkonto in D
Außerdem habe ich noch eine Altlast (einige wenige UniEuroAktien) die mit nem guten Minus da liegen. Wie schätzt ihr die Chancen ein, dass die sich nochmal ein wenig fangen und zumindest das Minus minimieren?
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Bolitho
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AW: Fragen zum Vermögensaufbau
Hört sich nach einen Plan an. Gut so, nur weiter so!
Es gibt da so einen Spruch bezgl. Aktienqoute. 100 - Lebensalter gleich Aktienqoute. Passt natürlich, wie alle Verallgemeinerungen nicht zu jedem. Bei dir finde ich die Aktienqoute aber sehr niedrig. Das vermeidet Risiko, sicher. Heißt aber auch, ein großer Anteil deines Vermögens wird gerade mal so die Inflation ausgleichen. Rohstoffe fehlen komplett, zumindest eine kleiner Anteil wäre nicht schlecht. Auch, falls schlechte Zeiten kommen.
danke für diesen tollen Link und Tipp.
Ich werde das bei mir zwar nicht 1 zu 1 so umsetzen, wie es in dem Blogg beschrieben ist, habe aber viele Punkte gefunden, die meinen Plan jetzt schon ändern und optimieren.
So würde ich die sonstigen Kosten auf dem Giro lassen und meine Geldreserve immer auch auf einem Tagesgeld liegen haben, da diese so zumindest nicht mehr durch die Inflation gefährdet ist.
Aber der Ansatz wie man sich Geld organisiert, dass man "über" hat um ein Vermögen aufzubauen ist wirklich genial. Einfach, aber wahrscheinlich der einzig Richtige :-)
Ich bin den Spass eben für mich einmal durchgegangen und weiß jetzt ungefähr wo ich stehe und welches meine nächsten Schritte sind. Ich danke dir dafür!
PS.: Etwas unlogisch finde ich an dem Plan nur eine Sache:
Wenn ich eine Investition >1.000 oder sogar >10.000 Für Dinge Wie Fernseher, Auto, Große Feiern oder Ähnliches habe, habe ich im Grunde doch keine Möglichkeit dies von meiner Reserve allein zu tragen. MUSS ich in diesem Fall nicht doch ans Vermögen gehen und mir sozusagen selbst nen Kredit geben?
@Masta, ja, genau den Punkt hab ich daran auch nicht so genau verstanden. Eine Sache, die das ggf. in etwa halb beantwortet: Die Reserve kann man ja mit dem Parameter "wenn Auto kaputt geht + wenn Fernseh kaputt ist" berechnen. Sofern man denkt, das man das ernsthaft braucht (was z.b. beim Fernseher gern nochmal für sich zu hinterfragen ist) => Nehmen nötige Wertgegenstände zu, nimmt die Reserve auch zu. Dort ist dann schon viel drin.
Aber wie das jetzt mit der Feier ist, das würde mich auch interessieren Keine Feier, die man sich in einem Monat nicht leisten kann ggf.? Schaden würde das ja auch nicht
danke für diesen tollen Link und Tipp.
Ich werde das bei mir zwar nicht 1 zu 1 so umsetzen, wie es in dem Blogg beschrieben ist, habe aber viele Punkte gefunden, die meinen Plan jetzt schon ändern und optimieren.
So würde ich die sonstigen Kosten auf dem Giro lassen und meine Geldreserve immer auch auf einem Tagesgeld liegen haben, da diese so zumindest nicht mehr durch die Inflation gefährdet ist.
Aber der Ansatz wie man sich Geld organisiert, dass man "über" hat um ein Vermögen aufzubauen ist wirklich genial. Einfach, aber wahrscheinlich der einzig Richtige :-)
Ich bin den Spass eben für mich einmal durchgegangen und weiß jetzt ungefähr wo ich stehe und welches meine nächsten Schritte sind. Ich danke dir dafür!
PS.: Etwas unlogisch finde ich an dem Plan nur eine Sache:
Wenn ich eine Investition >1.000 oder sogar >10.000 Für Dinge Wie Fernseher, Auto, Große Feiern oder Ähnliches habe, habe ich im Grunde doch keine Möglichkeit dies von meiner Reserve allein zu tragen. MUSS ich in diesem Fall nicht doch ans Vermögen gehen und mir sozusagen selbst nen Kredit geben?
Hallo, ist nicht mein Blog und es ist lange her, dass ich die Artikel gelesen habe. Weiß nur noch, dass sie gut waren und viele gute Details enthalten.
Meinst du denn wirklich Investitionen? Also: Investition ? Wikipedia -> dann passt das doch hervorragend in den Vermögensaufbau. Dadurch werden doch nur noch mehr Gelder hinzugefügt, auch wenn kurzzeitig die Liquidität fehlt.
Vermutlich, und das steht ja auch da, nur später, meinst du aber Ausgaben für Konsum. Dafür habe ich ein extra Tagesgeldkonto. Man weiß doch, was der Urlaub ungefähr pro Jahr kostet. Diesen Betrag / 12 und jeden Monat auf das Tagesgeldkonto. Dann ist jedes Jahr genug Geld da. Auto, Fernseher, Möbel, Reparaturen am Haus und alle anderen Dinge kann man ebenso berechnen. Nur eben nich durch 12 sondern durch 12 / Nutzungsdauer in Jahren. Erst was nach diesen Rücklagen übrig bleibt, ist zum Vermögensaufbau geeignet. Wenn nichts übrig bleibt, muss man die Einnahmen erhöhen oder auf Konsum verzichten...
@Bolitho sorry, für die Detailfragen, aber ich bin sehr an der Praxisausführung dieser Ansparungen für Konsum interessiert.
Du machst dies alles auf ein Tagesgeldkonto. Führst du dann eine monatlich aktualisierte Tabelle um zu wissen, ab wann welcher Betrag für was verfügbar ist oder ist das alles eher grob geschätzt und ist dann eine Art "Selbstläufer"?
Man kann das alles bis ins kleinste Detail nachhalten. Denke, so genau braucht es aber nicht zu sein. Dann wäre ja das ganze Leben verplant. Auch uncool.
Aber meine Fernseher halten so ca. 10 Jahre und kosten 1.000 Euro. Dann rechne ich mal lieber nur mit 9 Jahren, also 1.000/9/12 = 9,25 Euro. Das mache ich für die großen regelmäßigen Anschaffungen. Die Rücklage überweise ich dann per Dauerauftrag. Ändere ich ja nicht täglich. Und wenn der Fernseher mal 11 Jahr hält, dann kann der Urlaub halt größer werden... ;-)
hängt natürlich von der eigenen risikofreudigkeit ab. ich hab allein die hälfte meiner ersparnisse und damit meiner geldanlagen in so sachen wie aktien, forex usw. drin. aber das muss jeder selber wissen. für mich persönlich sind diese 1 komma-zinsbeträge oder zwei-komma-zinsbeträge unbedeutend.
Nur hat man bei Aktien/Forex und Co eben auch immer das Risiko eines Verlustes dabei und der ist dann häufig schmerzhafter als die paar mickrige Prozent Guthabenzinsen einen ärgern. Ich bin sehr vorsichtig geworden was Aktien und andere eher spekulativ orientierte Anlageoptionen angeht. Es wird häufig suggeriert, dass es sich hier um ein langfristig stets im Wert steigendes Instrument handelt, was es einfach nicht ist. Die historische Entwicklung sagt zum einen nichts über die zukünftige aus und wer sagt mir, wann der richtige Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt ist?
Für mich ist und bleiben Aktien, Forex, Optionen, Zertifikate und auch die meisten Fonds (nicht alle!) einfach reine Spekulation ...
Wieso sollte man 40% seines Geldes in Bundesschatzbriefe und Bundesobligatoren stecken? Zinsmäßig bringt doch ziemlich jedes Tagesgeldkonto mehr oder verstehe ich das falsch?
Ich würde daher eher behaupten, dass es doch schlauer ist die sichere Seite so aufzubauen:
1,5% des Geldes aufn Giro lassen fürs Alltägliche.
15% des Geldes auf ein Tagesgeldkonto einer deutschen Bank (Wegen der Einlagesicherung)
10% des Geldes auf ein Tagesgeldkonto wo es bessere Konditionen gibt (Bank of Scottland, etc.)
10% des Geldes auf ein Festzinskonto, dass mir für die Anlagezeit bessere Zinsen als das Tagesgeld gibt
10% des Geldes auf ein anderes Festzinskonto einer anderen Bank
Als nächstes würde ich die Immobilienseite aufteilen:
7% Europäische Immobilien-Fonds
5% Deutsche Immobilien-Fonds
Die Aktien- und Risikoseite finde ich an sich gut ausgewogen ich würde 35% in einen breit gestreuten Mix legen wollen und mit den letzten 1,5% zocken wollen (Hier etwas mehr Risiko eingehen). (In einem eigenem Depot)
Hallo erstmal,
ich schreibe den Blog der im zweiten Artikel verlinkt wurde. Daher möchte ich dir mal meine ganz persönliche Aufteilung zeigen, die ich im Musterdepot verwende. Siehe Anhang.
Zu deiner Auflistung oben? Du musst ja nichts von woanders übernehmen, sondern selbst daran feilen bis es dir im gesamten zusagt. Ausserdem solltest du nur Produkte wählen mit denen du dich auskennst. Wie kommst du eigentlich auf Immo-Fonds. Hast du mitbekommen was da los ist? In der Branche wäre ich mega vorsichtig. Das hat nichts mehr mit "besserem Tagesgeld" zu tun wie es früher vielleicht mal war.
Zu deiner Tagesgeld-Idee: Ob nun deutsche Bank oder schottische. Du solltest generell nur dort anlegen wor eine deutsche Einlagensicherung besteht. Du hast zudem die vielen Konsumdinge angesprochen. Wie kommst du dann darauf dass dir 1,5% auf dem Giro reichen? Ich machs im Prinzip auch so wie Bolitho beschrieben hat.
Überleg dir doch zuerst mal wie du deine Einnahmen erhöhen kannst und deine Ausgaben massiv senkst! Dadurch erreichst du monatliches Cash was übrig bleibt. Das sammelst du von mir aus erstmal auf einem Tagesgeldkonto. In der Zeit beliest du dich zum Thema Geldanlage und was man da alles wie machen kann.
Was mir noch aufgefallen ist. Investieren ist etwas anderes als alles in Tagesgelder, Bundespapiere, Bausparer und Riester anzulegen. Das ist arm sparen zu extrem niedrigen Zinsen.
Du solltest vorab, bevor du was startest überlegen, was überhaupt dein Ziel ist. Denn so wie du bisher dein Geld angelegt hast unterscheidet sich nicht viel von dem was du oben anpeilst. Ist halt nur von der einen zinsarmen Tasche in die andere zinsarmen Tasche. In 5 Jahren wirst du meinen das neue lief auch nicht gut und schwenkst wieder zurück zum alten Plan.
Zitat von MastaJuG
Bislang spare ich in die folgenden Kategorien ein:
- ein wenig Geld im Monat in eine Riesterrente
- etwa das doppelte in einen Bausparvertrag
- davon nochmal das doppelte auf ein Tagesgeldkonto in D
Außerdem habe ich noch eine Altlast (einige wenige UniEuroAktien) die mit nem guten Minus da liegen. Wie schätzt ihr die Chancen ein, dass die sich nochmal ein wenig fangen und zumindest das Minus minimieren?
Statt das Minus auszusitzen, da wirst du lange warten können, würde ich einen Cut machen und endlich was anderes als bisher machen. Riester musst du wissen, ob sich das rechnet. In der Regel nur dann wenn man jung ist, wenig verdient und viele Kinder hat. Dann kann mit wenig Eigenleistung und viel Zulage was bei rum kommen. Bausparer, naja. Willst du bauen? Hast du eine Immobilie? Wozu soll der sein? Und als drittes wieder ein TG.
Alex, danke für die ausführliche Erklärung! Das ist echt super, denn ich bin momentan auch dabei mich in die ganze Finanz-Geschichte einzuarbeiten und mir etwas Geld auf die Seite zu legen. Dein Beitrag hat mir sehr geholfen!
Alex, danke für die ausführliche Erklärung! Das ist echt super, denn ich bin momentan auch dabei mich in die ganze Finanz-Geschichte einzuarbeiten und mir etwas Geld auf die Seite zu legen. Dein Beitrag hat mir sehr geholfen!
Dann schau dir mal seinen Blog an, Link ist weiter oben. Sehr empfehlenswert.
Alex, danke für die ausführliche Erklärung! Das ist echt super, denn ich bin momentan auch dabei mich in die ganze Finanz-Geschichte einzuarbeiten und mir etwas Geld auf die Seite zu legen. Dein Beitrag hat mir sehr geholfen!
Dafür bedanke ich mich nun :-)
Viel Erfolg bei der praktischen Umsetzung.