angenommen eine Bank bietet auf Tagesgeld 3,2 % Zinsen sofern man gleichzeitig ein Depot über mindestens 6000 Euro eröffnet oder überträgt. Warum bietet die Bank bei einer Depotübertragung deutlich mehr Zinsen an? Ich versteh das nicht ganz, worauf muss ich achten um nicht auf die Nase zu fallen?
Außerdem sind die Angebote i.d.R. zeitlich befristet. Also für 12 Monate oder so. Zusätzlich haben sie ja dann das Depot und bekommen Vergütungen für evtl. Fonds und kassieren dann Ordergebühren und so weiter.
Das Ganze ist aber durchaus eine interessante Frage, denn auffällig ist schon, dass für Depotüberträge deutlich höhere Boni & Zinsen gezahlt werden als für reine Giro- oder Tagesgeldkontoeröffnungen. Letztlich kommen diese aber wohl wirklich durch die zu erwartenden Ordergebühren und Co zustande. Allein die Aktien aus dem übertragenen Depot müssen ja früher oder später verkauft werden, was Ordergebühren kostet.
Liquidität bringt es der Bank übrigens nur bedingt. Die Aktien/Anleihen/Zertifikate/Co an sich kann sie ja nicht handeln, insofern ist das keine Liquidität. Sie kann höchstens mit dem eingezahlten Tagesgeld arbeiten, wobei dann die Frage ist, ob es für die Bank dann nicht sinnvoller wäre, immer nur knapp auf dem ersten Platz der Tagesgeld-Vergleiche zu stehen anstatt deutlich höhere Zinsen (z.B. 4,5% bei Cortal Consors) zu zahlen.
Die Logik der entsprechenden Produk-/Marketingmanager würde mich durchaus mal interessieren.
Wurde schon geschrieben, aber noch ein paar Ergänzungen:
Die Banken verdienen bei den Ordergebühren richtig gut, daher locken sie mit befristeten höheren Tagesgeldzinsen. Die höhere Verzinsung ist allerdings an eine maximal Summe gekoppelt. Den Zinsaufschlag kann man sich ausrechnen. Manchmal kommen tatsächlich mehrere Hundert Euro zusammen (wenn man z.B. die Höchstsumme von 50.000 zum höheren Zinnsatz anlegt und das mit der Rendite bei einem normalen TG Anbieter vergleicht)
Von der Zinsseite lohnt es sich oft, allerdings werben nicht immer die günstigesten Broker mit solchen Aktionen. Teilweise sind die Ordergebühren deutlich höher und für aktive Trader wird der Wechsel dann teuer.
Wer seine Aktien liegen lassen möchte und kaum handelt, für den kann es sich lohnen.
Andere Interessenten sollten unbedingt die Ordergebühren prüfen und dann darauf achten, dass man nicht nur die Ordergebühren der Neukunden ansieht. Viele Anbieter bieten für Neukunden 12 Monate günstige Ordergebühren an und später ziehen die Gebühren an.
Also, die Angebote können sich lohnen, aber man sollte sich Zeit nehmen und schauen und sich das Preis und Leistungsverzeichnis des Anbieters genau ansehen.....