Hilfe Help Private Altersvorsorge: Britische Rentenversicherung ./. Nettotarife
Ein Bekannter und auch der letzte kritische Thread zur Standard Life Fondsrentenversicherung (insbesondere EuroPaules Beitrag) hat mich zum Umdenken über die generelle Konzeption meiner Altersvorsorge gebracht.
Ich zahle seit ca. 10 Jahren regelmäßig in eine britische Rentenversicherung (Standard Life Freelax) ein, welche noch 40 Jahre läuft. Die Versicherung investiert regelmäßig stark in Aktien (weiß aber nicht in welche), hat aber deshalb auch ziemlich hohe Kosten.
Was wäre der Unterschied bzw.Vorteil/Nachteil, wenn ohne laufende Kosten direkt zu 100% in eine Rentenversicherung investiert wird? Stichwort Nettovertrag/Honorarberatung.
Ensteht nicht mehr Gewinn, da die Einzahlungen immer zu 100 % in die Anlage fließen?
Ist es dann noch ein Problem, dass die meisten angebotenen Tarife zu hohe Garantien haben oder vollständig kapitalgebunden sind (möchte ich eigentlich nicht, wegen Inflation etc.)
Was gibt es für seriöse Anbieter hierzu?
Sollte für diesen Zweck eine alte Rentenversicherung zurückgekauft oder besser beitragsfrei gestellt werden?
AW: Hilfe Help Private Altersvorsorge: Britische Rentenversicherung ./. Nettotarife
Hallo GuSlis,
ein Umdenken in Ihrer Altersvorsorgekonzeption erkenne ich so leider nicht.
Aktuell haben Sie eine Standard Life Rentenversicherung und nun wollen Sie eine Rentenversicherung als Nettotarif über eine Honorarberatung.
Also beruht Ihre Konzeption weiterhin auf Grundlage von Versicherungslösungen. Meiner Meinung nach, wäre ein Umdenken in Richtung Anlage-Mix ein wirkliches "Umdenken". Aber ich kenne auch nicht Ihre vollständige finanzielle Situation ...
Darüber hinaus noch folgende Tipps:
1. Nach 10 Jahren sind bei Ihrer Standard Life Rentenversicherung die Abschlusskosten bereits vollständig von Ihnen abbezahlt worden.
2. Eine Honorarberatung kostet Sie wieder neues Geld und bietet Ihnen grundsätzlich keine bessere Beratung oder Produkte. Und, ob Abschlussprovision oder Honorar: Kosten sind Kosten, und müssen bei der Renditeberechnung des Finanzproduktes verständlicherweise mitberücksichtigt werden.
3. Auch bei Nettotarifen, die nicht alle Gesellschaften anbieten können/wollen, fallen laufende Kosten an. Es fehlen nur die Abschlusskosten, welche Sie aber durch das Honorar indirekt haben. Achtung: Manchmal enthalten auch Nettotarife noch Bestandteile, die den Abschlusskosten zu zurechnen wären.
4. Britische Rentenversicherungen sind nicht schlechter oder besser als Deutsche. Diese Versicherungen haben nur ein anderes Garantiemodell, was höhere Aktienquoten zuläßt und somit höhere Renditechancen dem Versicherungsnehmer bieten kann.
5. Allgemein gehen Garantien immer erheblich zu Lasten der Rendite - und das schon während der Ansparphase! Was aber Ihre Garantien in 40 Jahren noch wert sind, das kann Ihnen heute keiner vorhersagen.
AW: Hilfe Help Private Altersvorsorge: Britische Rentenversicherung ./. Nettotarife
Hallo,
ein höherer Aktienanteil an sich ist mal nichts schlechtes. Man muss nur in der Lage sein, das angesparte Kapital gedanklich von der regelmäßigen Sparrate zu trennen.
Ich kann nur mutmaßen, aber ich würde davon ausgehen, dass die britischen Versicherungsunternehmen diesbezüglich eine einigermaßen vernünftige Idee haben.
So gesehen ist so eine Versicherung (ohne Beachtung der Verwaltungskosten) vielleicht ungefähr so etwas wie ein "vermögensverwaltender" Fonds. Was ja keine schlechte Idee ist... .
Für Dich wäre es vielleicht sinnvoll, mal rauszukriegen, in welchen Grenzen die Versicherung in Aktien investiert. (z.B. maximal 30 oder 50%?).
Dann überprüfen, wie DU investiert sein möchtest und das gewünschte Verhältnis ggf. durch Fonds (ohne Versicherungsmantel) oder andere Anlageformen herstellen.
Dieser Beitrag hat 1 Danke erhalten
Der Fragesteller dankt für diese hilfreiche Antwort
#4
proConcept
Neuer Benutzer
24.10.2011
13
1
proConcept
Title
Neuer Benutzer
seit
24.10.2011
Beiträge
13
Danke
3
1
AW: Hilfe Help Private Altersvorsorge: Britische Rentenversicherung ./. Nettotarife
Die Kosten einer Lebens- oder Rentenversicherung können bis zu 30% betragen. Rechnen Sie doch einmal ohne und mit Kosten durch, dann werden Sie sehen, was sinnvoller ist.
Beispiel: Sie zahlen monatlich 100 Euro über 50 Jahre ein, angenommene Rendite von 3%.
Mit Kosten in Höhe von 30% heißt das:
100 - 30 = 70 Euro und 70 * 12 * 50 = 42.000
mit 3% verzinst = 96.289,05 Euro [angenommen es werden jeden Monat Kosten in gleicher Höhe abgezogen]
Ohne Kosten bedeutet das:
100 *12 * 50 = 60.000 Euro
mit 3% verzinst = 137.555,78 Euro
Eindeutiger Geht es sicher nicht.
Standard Life ist zudem eine Versicherung die den Versicherungsnehmern häufig Probleme macht. Wussten Sie, dass Sie bei einer vorzeitigen Kündigung des Vertrages einen festgesetzten Prozentsatz der ausstehenden Beiträge nachzahlen müssen? Wenn Sie Ihre Police kündigen, dürfen Sie nur mit einer Weiterzahlung der Beiträge tun – und so steht es auch in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs). Hier hilft nur eine professionelle Kündigung.
Eine Beitragsfreistellung ist zudem nicht anzuraten, da hier erneut Kosten anfallen: Stornokosten (da Vertragsänderung) und laufende Kosten. Ihr Vertragsguthaben nimmt tendenziell eher ab als zu.
Wenn Sie wirklich umdenken möchten, dann sollten Sie keine Versicherung als Geldanlage nutzen. Dafür sind diese nicht geeignet, sondern vielfach zu teuer, zu unflexibel, zu unverständlich usw.
AW: Hilfe Help Private Altersvorsorge: Britische Rentenversicherung ./. Nettotarife
Gell,es wäre fair,wenn Sie das Schreiben der Standard Life nicht aus dem Konzext reissen bzw. falsch zitieren.Nicht die Kündigung (Stornoabzug) der Versicherung kostet 4700€,sondern die Abschluss- und Vertriebskosten,die zusätzlich zu den laufenden Kosten entstehen.Der Entscheid des Ombudsmannes diesbezüglich ist eindeutig zu Gunsten der Standard Life ausgefallen.Warum wohl?