Müssen Banken bei Fehlberatung Schadenersatz zahlen
Hallo Leute, Einem meiner Freunnde ist bei seiner Bank etwas passiert, was leider gar nicht so schön war. Er hat sich vor einem Jahr in Bezug auf Geldanlagen beraten lassen. Den Kundenberater kennt er schon sehr lange und hat auch vollstes Vertrauen zu ihm.
Jedenfalls hatte er es zu dem Zeitpunkt...Ihm wurde ein Investmentfonds empfohlen, der eine ganz gute Rendite erwarten ließ. Mein Freund investierte 5000 Euro in diesen Fonds und wurde schwer enttäuscht. Statt der erwarteten Rendite verlor er sogar über 1000 Euro, die jetzt unwiederbringlich weg sein sollen.
Ist die Bank nicht in einem solchen Fall dazu verflichtet, dem Kunden einen Schadenersatz zu zahlen?
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Naja, wenn die Bank eine Rendite garantiert hat und das Risiko verschwiegen wurde, dann könnte das schon sein. Am Besten mal das vom Freund unterschriebene Beratungsprotokoll lesen. Wenn dort ein Gewinn fest in Aussicht gestellt wurde und ein Verlust ausgeschlossen, dann sieht es ganz gut aus.
Halte ich aber nicht für realistisch. Was im Gespräch genau gesagt wurde, lässt sich vermutlich nie wieder rekonstruieren. Im Beratungsprotokoll und in den anderen Unterlagen zum Fonds wird aber deutlich auf das Risiko hingewiesen, nehme ich mal an. Was bleibt ist die Naivität des Freundes, der für 1 Cent weniger beim Benzinpreis sich eine andere Tankstelle sucht, aber 5.000 Euro ohne großes eigenes Wissen in Anlagen steckt, von denen er keine Ahnung hat. Und der Berater ist ein Verkäufer und dieser Verkäufer muss bestimmer Produkte verkaufen. Macht er das nicht, gibt es Ärger mit dem Chef und der Boni zu Weihnachten fällt auch kleiner aus. Was dem guten Freund von der Bank dann wohl wichtiger ist!?!? Im übrigen denke ich, dass auch dem Bankverkäufer damit geholfen wäre, wenn viel mehr Menschen sich mehr Gedanken um ihr Geld machen würden und das Geld nur anlegen, wenn sie auch das nötige Wissen haben.
Ach ja, 20% Verlust ist zwar schmerzlich, aber kein Beinbruch. Um genau zu klären, ob der Verlust endgültig ist, müsste man den Fonds kennen. Und der Freund wird vermutlich ja auch sein Geld in verschiedene Anlagen gesteckt haben (Wer setzt schon alles auf ein einziges Pferd?). Die haben sich dann ja vermutlich besser entwickelt. Wenn man das dann dagegen rechnet, sieht es vielleicht nicht mehr so düster aus.
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So etwas habe ich noch nie gehört. Garantierter Gewinn ist soweit ich weiss nicht üblich. Wenn ich jedoch abstimmen müsste wäre ich sofort dafür. Wenn man den Bänker etwas besser auf die Finger schauen würde wäre das sicher nicht schlecht.
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Zitat von morales
So etwas habe ich noch nie gehört. Garantierter Gewinn ist soweit ich weiss nicht üblich. Wenn ich jedoch abstimmen müsste wäre ich sofort dafür. Wenn man den Bänker etwas besser auf die Finger schauen würde wäre das sicher nicht schlecht.
garantierter Gewinn: Wie soll ein Gewinn garantiert werden können? Es handelt sich doch letztlich um Unternehmen, die etwas "unternehmen". Und bei Unternehmen kann auch mal was schief gehen. Wie soll da ein Gewinn garantiert werden können? Und wenn es das gäbe, warum denn dann noch etwas unternehmen? Dann wäre mein Geld doch viel besser bei dieser Anlage aufgehoben.
Banker besser auf die Finger schauen: Wem jetzt? Dem Verkäufer der Fonds? Oder dem Fondsmanager? Wer sollte das denn leisten und auch noch entsprechende Kompetenz haben? Warum im Bereich mit der größten Regulierung noch mehr regulieren, wenn bisher damit keine Erfolge erzielt worden sind. Als Alternative würde ich wissende Nachfrager empfehlen, die ihre Kaufentscheidungen auf Wissen treffen und sich ihrer Eigenverantwortung bewußt sind.
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Wenn sie beispielsweise maßgeblich und nachweisbar auf zu erwartende Risiken bei einer Geldanlage nicht hinweisen, kann die Bank vom Kunden dafür haftbar gemacht werden. Die Prozesse sind aber oft langwierig. Der Begriff Fehlberatung ist allerdings ein weiter und sehr allgemeiner Begriff.