ich beschäftige mich seit einiger Zeit intensiv mit dem Thema Altersvorsorge. Die zentrale Frage, die mich momentan beschäftigt, ist die Höhe der anzustrebenden Altersvorsorge. Ich scheitere momentan trotz intensiver Bemühungen daran, hier auch nur annähernd zu einem Wert zu kommen dass ich sagen könnte, ich sollte insgesamt ca. 200-300€/Monat zurücklegen. Selbst eine derart ungenaue Aussage ist mir bisher nicht möglich.
Zu den Fakten:
Alter 32 Jahre
Bruttolohn 70.000€/Jahr
Vorhandene Vorsorge:
Deutsche Rentenversicherung: Bisher ca. 8 Rentenpunkte, bei prognostizierter Einzahlung bis zur Beitragsbemessungsgrenze ergeben sich 82 Rentenpunkte 2046 (Renteneintritt). Daraus ergibt sich nach heutigem Rentenwert eine Monatsrente von 2.240€. Allerdings gibt es ja, wenn auch moderate, Rentensteigerungen. Wenn ich hier mal 1%/Jahr ansetze, lande ich im Jahr 2046 bei einer Monatsrente von 3.170€.
Ist die Rentensteigerung von 1%/Jahr eine realistische Annahme?
Rieser-Rente: Ich habe seit kurzem die DWS RiesterRente Premium abgeschlossen. Bisher habe ich ein Kapital von 2.060€ eingezahlt und plane, jedes Jahr den maximal förderbaren Betrag von ca. 2000€ einzuzahlen. Unter der Annahme von 5% durchschnittlichem Jahreszins lande ich damit 2046 bei ca. 200.000€ Kapital. Der DWS Riester-Rechner gibt mir hierfür eine Monatsrente von ca. 1.015€ an.
Sind 5% durchschnittlicher Jahreszins für einen Fondssparplan eine realistische Annahme?
Kann man dem DWS-Riester-Rechner vertrauen was die Umrechnung des Kapitals in eine monatliche Rente betrifft? Wenn ich das richtig verstanden habe, wird dieser Rentenfaktor ja erst 2046 wirklich festgelegt...
Betriebliche Altersvorsorge: Mein Arbeitgeber zahlt in einen Pensionsfonds für mich monatlich ein. Aktueller Kapitalstock ist ca. 1000€, Kapitalstock 2046 bei gleichbleibenden Beiträgen und unter der Annahme von 5% Wertentwicklung kommt bei ca. 100.000€ raus. Lt. User "Kobiasch" kommt dabei eine Monatsrente von ca. 500€ heraus.
Gleiche Frage wie zuvor - sind 5% Wertentwicklung eine realistische Annahme?
Müsste ich nicht eigentlich mit steigenden Beiträgen meines Arbeitgebers rechnen? Selbst bei stagnierender Karrierestufe wird ja das Monatsgehalt zumindest annähernd mit der Inflation steigen, und somit voraussichtlich auch die Arbeitgeberbeiträge zur BAV.
Damit komme ich auf eine monatliche Rente i.H.v. ca. 4.700€ ab 2046. Das hört sich jetzt erstmal viel an, aber dann gibts da ja die Inflation. Wenn ich meinen heutigen Monatslohn mit einer jährlichen Rate von 2,75% der Inflation anpasse, dann lande ich 2046 bei einem Monatslohn von ca. 15.000€ - damit hört sich dann die Rente wiederum ziemlich mickrig an. Es ergäbe sich somit ja eine "Rentenlücke" von über 10.000€! (Ok abzüglich einiger Sozialversicherungsbeiträge die nicht mehr anfallen, also etwas weniger)
Ist die Annahme von 2,75% Inflation und der damit einhergehenden Lohnsteigerung realistisch?
Wieviel % vom letzten Bruttolohn setzt man denn als Rentenhöhe üblicherweise an unter Berücksichtigung teilweise wegfallender Sozialversicherungsbeiträge?
Kann mir hier jemand Denkanstöße geben, wie ich zu einer einigermaßen verlässlichen Prognose gelange und zu einer Beurteilung, ob meine Vorsorge ausreicht oder noch nicht?
Vielen Dank und beste Grüße!
Edit: Update - Infos von User "Kobiasch" eingearbeitet und Fragen aktualisiert
Dieser Beitrag hat 1 Danke erhalten
Der Fragesteller dankt für diese hilfreiche Antwort
#2
Kobiasch
Benutzer
03.04.2012
43
1
Kobiasch
Title
Benutzer
seit
03.04.2012
Beiträge
43
Danke
8
1
AW: Sinnvolle Höhe der Altersvorsorge
Zitat von SirTiger
Hallo zusammen,
Betriebliche Altersvorsorge: Mein Arbeitgeber zahlt in einen Pensionsfonds für mich monatlich ein. Aktueller Kapitalstock ist ca. 1000€, Kapitalstock 2046 bei gleichbleibenden Beiträgen und unter der Annahme von 5% Wertentwicklung kommt bei ca. 100.000€ raus.
Wie berechne ich hieraus eine monatliche Rente? Mein Arbeitgeber bzw. die von ihm beauftragte Fondsverwaltungsgesellschaft machen hierzu keine Angaben.
dazu kann ich eine Aussage machen.....wenn die 100.000 Euro annimmst und eine Verzinsung von 3 Prozent voraussetzt, beträgt die regelmäßige Kapitalentnahme 470,91 Euro über 25 Jahre, dann ist das Geld weg. Du kannst das auch selber mit anderen Zahlen rechnen, dabei musst du nach Kapitalentnahme mit und ohne Kapitalverzehr suchen oder nach Entnahmeplan.
dazu kann ich eine Aussage machen.....wenn die 100.000 Euro annimmst und eine Verzinsung von 3 Prozent voraussetzt, beträgt die regelmäßige Kapitalentnahme 470,91 Euro über 25 Jahre, dann ist das Geld weg. Du kannst das auch selber mit anderen Zahlen rechnen, dabei musst du nach Kapitalentnahme mit und ohne Kapitalverzehr suchen oder nach Entnahmeplan.
Servus,
vielen Dank für die Zahlen. Ich hatte jetzt mal mit überschlagen ca. 500€ gerechnet, das würde dann ja in etwa hinkommen.
Ich habe jetzt nicht die genauen Bedingungen des besagten Pensionsfonds zur Hand, aber ich bin nicht sicher, ob ich frei über das Geld verfügen kann. Ich glaube, dort ist vorgegeben dass das ganze oder ein Teil des Kapitals in eine Rentenversicherung geht.
Aber ok, 500€ sind vermutlich halbwegs realistisch.
Gibt es etwas, was man zu der Kernfrage sagen kann, ob und in welchem Umfang eine finanzielle Vorsorge noch fehlt?
also generell meine ich dass du schon eine sehr gute Vorsorge hast. Die Basis mit der gesetzlichen Rentenversicherung und der Riester Rente ( die DWS Riester Premium finde ich auch gut) ist vorhanden, dazu noch die betriebliche Altersvorsorge.
Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mir vielleicht mal Gedanken über Investmentfonds machen. Vielleicht verteilt auf Branchen und je nachdem was alles noch kommt, ist ja mit 32 Jahren noch Zeit vorhanden darauf zu reagieren. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.