Die Banken erzielen grundsätzlich Zinsdifferenzgewinne. Ein einfaches Beispiel an dieser Stelle:
Alle Zins- und Gewinnangaben beziehen sich auf ein ganzes Jahr.
Kunde A Finanziert seine Immobilie über die Bank, z.B. 100.000,-€. Kunde zahlt dafür z.B. 3%.
Je nach Bonität erhält die Bank ein vielfaches davon von der EZB. Beispielsweise 10 Fache. Also 1 Mio Euro zu 1% Zinsen. (Soweit mir bekannt ist, gab/gibt es Finanzinstitute, die bis zum 99 Fachen erhielten/erhalten)
Kunde zahlt also an Bank mindestens 3.000,-€ an Zinsen.
Bank zahlt an die EZB 10.000,-€ an Zinsen. Bis hierhin hat die Bank einen Minus von 7.000,-€.
Was macht die Bank mit der 1 Mio Euro? Legt sie dieses auf ein Sparbuch, oder in eine Rürupp Rente bei einer anderen Bank an?
Die Bank macht alles Mögliche, nur investiert sie nicht in die Produkte, die sie uns verkauft! Sie investiert höchsten in die Werbung dieser Produkte, wobei das eigentlich auch Kundengelder sind...
Bleiben wir erst einmal geschlossen im obigen Beispiel: die Bank verleiht die 1 Mio Eur an weitere Kunden für die Immobilienfinanzierung: 1.000.000,-€ zu 3% macht also 30.000,-€ Gewinn.
30.000,-€ Minus die 7.000,-€ macht eine Zinsdifferenz von 23.000,-€. Und das ohne eigenes Geld bewegt haben zu müssen – daher ist die Rendite hier schlecht zu errechnen, denn uns fehlt die Bezugsgröße zum eingesetzten Eigenkapital der Bank!
Bezogen auf die 100.000,-€ (die der Bank zum weiteren Geld verholfen hatte) macht das 23% Rendite!
Wenn die Bank jetzt 4% in Sparbriefen an Kunden ausgibt, wird sie einen Verlust machen? Mit Sicherheit nicht! Denn was passiert im Tagesgeschäft der Banken?
Kunde B hat 10.000,-€ bei der Bank angelegt, weil es da so sicher ist. Die Bank dankt ihm für sein Vertrauen, indem sie dem Kunden ganze 4% Zinsen ausbezahlt – damit er immerhin ungefähr die Inflation abfedert.
Gleichzeitig gibt es Kunden (Kunde C), die Ihr Konto regelmäßig überziehen und zwar schon an einem einstelligen Tag im Monat. (zwischen 01. und dem 09. eines Monats). Vielleicht ist es nicht 1 Kunde, der das Konto mit 10.000,-€ überzieht. Vielleicht sind es 5 oder 10 Kunden...
Hier ist die Bank auch großzügig und berechnet den Kunden lediglich 12% Disokredit.
Bezogen auf die Zinsverbindlichkeit gegenüber dem Kunden B: Einsatz seitens der Bank 400,-€. Ertrag seitens der Bank: 1.200,-€.
Gewinn der Bank ist:
a): 12%-4%= 8%?
b): 12%/4%= 300%?
c): 8%/4%= 200%?
d): lässt sich nicht errechnen?
Ich dachte immer 2-stellige Renditen sind unseriös (zumindest haben uns das alle Finanzinstitute und damit auch fast alle ihre Lakaien schon immer so gepredigt).
Was ist das denn jetzt?
Ach jetzt verstehe ich es selbst. Es ist unseriös, wenn der Kunde 2-stellige (oder sogar mehr) Rendite erzielt. Es ist nur seriös, wenn er 2-stellige Zinsen an die Bank bezahlt!:-)
Dies waren lediglich 2 sehr einfache Beispiele, wie die Bank ihr Geld verdient. Es gibt noch Unternehmensbeteiligungen, Aktienhandel, usw...
Bitte aber nicht falsch verstehen. Wir dürfen es jedem gönnen, sein Geld und das der anderen zu vermehren. Daran ist nichts auszusetzen. Jeder entscheidet für sich persönlich, wem er Vertrauen für sein Geld schenkt. Somit hat jeder Kunde und jedes Finanzinstitut seine Daseinsberechtigung. Denn man bekommt im Ergebnis das, was man (geistig) verursacht!
Ich wünsche einen angenehmen Mittwoche und
Grüße alle herzlich aus dem Raum Karlsruhe
Mario Celic