Hallo zusammen,
ich bespare seit Mitte 2008 einen Riester Vertrag (über meine Sparkasse | Provinzial mit Fondsparen der Überschussanteile).
Wie das so als Finanznull ist, mache ich mir erst jetzt Gedanken ob das wirklich so clever war/ist.
Ich zahle monatlich den Maximalbetrag von 162,17 € in meinen Riester Fondsparvertrag.
Und zwar bis ich 67 Jahre und 4 Monate alt bin (Rentenbeginn 1.1.2046)
Die garantierte Rente (wenn meine Beiträge weiter so bezahlt werden) beläuft sich auf knapp 370 Euro (und muss dann noch versteuert werden).
Ich gehe von einen Rentensteuersatz von 20% aus (370*0,8 = ausbezahlte Rente).
Bis 2046 zahle ich 72976 € ein, bekomme Zuschläge in Höhe von 5698 € und bekomme über die Steuer 19870 € wieder.
D.h. die Nettobelastung ist 53106€ was monatlich etwa 118 € entspricht (1414 € jährlich).
Würde ich AB HEUTE (nicht ab Mitte 2008 ) diese 1414 € jährlich als Festgeldkonto zu 4% anlegen und würde ich all die Jahre auf die komplette Summe die Kapitalertragssteuer von 25% und den Soli von 5,5% zahlen (Bin nicht Kirchensteuerpflichtig) hätte ich im Jahr 2046 80525 € erwirtschaftet.
Wenn ich davon jeden Monat die garantierte Rente des Riester Vertrages abziehe, würde das bedeuten das ich mindestens 90 Jahre alt werden muss um auf die 80000 € zu kommen. Sterbe ich früher, wäre die 4% Festgeldvariante besser.
Ausserdem: Die Festgeldvariante bieten noch den Zinseffekt im alter: Zehre ich einen Teil des Geldes Jahr für Jahr auf, kann ich den Rest immer wieder anlegen was dann weiter Zinsen bringt. D.h. mein Kapital schmilzt langsamer.
Da mein Riester Vertrag die Überschüsse in Fonds anlegt und diese dann weiteres Guthaben generiert, wird meine Rente wahrscheinlich höher liegen als nur der Garantierte Rentensatz.
Wenn wir mit einer soliden Wertentwicklung rechnen (genau kann man das ja nie sagen) gehen wir von einer durchschnittlichen Wertsteierung von 3% aus was dann auf ungefähr 610 € Rente im Monat hinausläuft(die 610 hab ich aus der Beispielrechnung die ich von der Sparkasse bekommen habe).
In dem Fall müsste ich "nur" 81 Jahre alt werden um die 80000 € zu knacken (nicht berücksichtigt sind in diesem Vergleich die Zinsen des Festgeldes das ich Jahr für Jahr bzw für mehrere Jahre immer wieder anlegen kann).
Im Endeffekt ziehe ich folgendes Fazit:
Riester:
Pro
- Harz IV sicher (?)
- man muss sich um nichts kümmern
- wenn man sehr alt wird ist die Rendite höher
Contra
- Geld "auf ewig" gebunden
- bei einen frühen Tod ist die Rendite eher schlecht
- Besteuerungssatz im Alter (d.h. in 35 Jahren) ist unklar, 20%?
Festgeldvariante:
Pro
- man hat das Geld jederzeit im Zugriff (z.B. für Eigentum)
- mehr "sichere" Rendite - Festgeld mit 4% gibts sogar zu Zeiten der Finanzkrise z.B. IKB (ich berücksichtige nur deutsche Banken)
- Das Geld kann man im Alter weiter für sich arbeiten lassen
- weiß man das man z.b. nur noch 2 Jahre zu leben hat, kann man es verschenken/vererben/verprassen (mein Riester hat nur eine stark begrenzte Rentengarantiezeit von 10 Jahren).
Contra
- Wird man uralt ist die Rendite schlecht(?)
- man muss sich fortlaufend um seine Finanzgeschäfte kümmern und das Geld im wiederanlegen
Hab ich was übersehen? Was halten sie davon?
mfg
Bob A.