habt ihr Erfahrungen, was das Thema Anlagediamanten anbelangt? Man hört in letzter Zeit ja sehr oft davon, dass es sinnvoll sein könnte, sein Geld nicht nur in Gold oder Immobilien, sondern auch in Diamanten anzulegen. Ich habe mich bereits über das Thema informiert und habe auch einen befreundeten Juwelier, der mir bei der Wahl eines Diamanten helfen kann. Trotzdem wollte mich hier mal umhören, ob ihr essentielle Tipps zu diesem Thema habt? Ist ja nicht ganz trivial...
Ein Diamant mit z.B. 1.09 ct ist "overweighted" im Vergleich zu Diamanten in der Range von 1.01-1.05 ct und wird mit einem auf das Gewicht umgerechnetem Abschlag von ca. 2% bewertet. Aber warum ist dies auch bei einem Diamantem der Fall der genau 1.00 ct wiegt? Als Ottonormalverbraucher würde man doch denken das für einen Einkaräter ein Gewicht von 1.00 ct den Idealfall darstellt?
Viele Grüsse
Nadja
Hallo Nadja,
deine Frage zeugt aber von Fachwissen, ist sie als Test gedacht?
Ich werde trotzdem mal versuchen, sie zu beantworten. Muss aber etwas ausholen...
Wie bei fast allem, erzeugt Nachfrage den Preis. Diamanten und andere hochwertige Edelsteine, Gold und Immobilien in Bestlagen sind selten und viele wollen sie haben. Das sorgt für hohe Preise und diese wiederum für die Wertstabilität.
Der Einkaräter hat sich vor langer Zeit als "Standardwährung" in der Anlage mit Diamanten etabliert. Daraus folgt, dass viele den/einen Einkaräter haben wollen, die Nachfrage nach einem echten Einkaräter - also ab 1,00 Karat - ist um einiges höher, als bei einem Diamant mit 0,99 Karat und somit auch der Preis.
Die Preise werden bei Diamanten international nach USD/Karat gehandelt. Weiterhin hat man Einteilungen in mehrere Stufen vorgenommen. Die für unser Beispiel infrage kommende beinhaltet Diamanten von 1,00 bis 1,49 Karat. Rapaport - der wichtigste und einflussreichste Branchendienst - weist für diese Stufe einen Preis von 27.500 USD/Karat aus. Darunter liegt die Stufe von 0,90 bis 0,99 Karat, diese hat nur noch einen Preis von 15.200 USD/Karat (jeweils beste Qualitäten)!
Wie man sieht, findet von einer zur anderen Stufe ein teilweise erheblicher Preissprung pro Karat statt. Daher versuchten manche Hersteller (Schleifer) früher bei Rohdiamanten, die bei optimalem Schliff eigentlich einen fertigen Diamant von unter 1 Karat ergeben würde, gerne die Grenze von 1 Karat zu schaffen und schleifen den Diamant nicht optimal. Er ist dann "auf Gewicht geschliffen". Je nachdem, wie starkt das gemacht wird, leiden die Proportionen und die Schliffqualität und somit auch die Brillanz. Ein solcher Stein ist dann zwar ein "echter" Einkaräter aber eben doch nicht so viel wert, wie ein optimal geschliffener Einkaräter. Daher hat sich in der Vergangenheit aus meiner Sicht eine Unsitte eingebürgert, bei Einkarätern eher die Größen von 1,01 bis 1,04 zu bevorzugen. Das liegt daran, dass man glaubt, damit dann auf der sicheren Seite zu sein und stammt noch aus der Zeit als die Expertisen von Diamanten dem Schliff noch nicht so detailliert mit einbezogen haben.
Da auch z.B. ein 1,01er oder 1,02er auf Gewicht geschliffen werden kann, gibt dies keine Sicherheit. Heutzutage (mit der bei der Zertifizierung wesentlich genaueren Analyse des Schliffes und seiner Gewichtung bei der Gesamtbewertung) ist das nicht mehr so ausgeprägt wie früher. Man sollte halt nur bei den wichtigen (und teuren) Übergängen zur anderen Stufe - also 1,00 bis 1,05 ganz genau hinschauen, wie der Schliff ausgeführt ist.
Daher gibt es bei ansonsten gleichen Eigenschaften heutzutage eigentlich keinen oder zumindest keinen gerechtfertigten Preisunterschied zwischen einem 1,00 und einem 1,01er pro Karat mehr. deswegen ja auch die Einteilung in einer Stufe 1,00-1,49.
nein das war keine Testfrage. Die Frage warum ein Diamant von 1.09 ct auf's Gewicht gerechnet günstiger ist als ein Diamant von 1.01-1.05 ct habe ich vor einiger Zeit einmal einem Diamantenhändler gestellt und daher stammt auch der Begriff "overweighted".
Hier noch eine Frage:
Es gibt 17 Gewichtskategorien. Aufgefallen ist mir dabei die Gewichtskategorie 0,90 bis 0,99 ct weil diese Gewichtsspanne wieder kleiner wird als die bei halbkarätern oder dreiviertelkarätern. Was hat es damit auf sich?
- 0,08 bis 0,13 ct
- 0,14 bis 0,17 ct
- 0,18 bis 0,22 ct
- 0,23 bis 0,28 ct
- 0,29 bis 0,39 ct
- 0,40 bis 0,48 ct
- halbkaräter
- dreiviertelkaräter
- 0,90 bis 0,99 ct
- einkaräter
- von 1,50 ct bis 1,99 ct
- zweikaräter
- dreikaräter
- vierkaräter
- fünfkaräter bis neunkaräter
- zehnkaräter und grösser
warum diese Stufe nur so klein ist, kann ich Dir jetzt spontan leider auch nicht beantworten. Manchmal arbeitet man schon jahrelang mit gewissen Normen und weiß aber nicht, worum sie so und nicht anders festgelegt sind.
Ich werde aber gerne mal einen unserer Lieferanten befragen und mich dann wieder melden.
Nachfolgender Autor schreibt auf seiner Seite das ein im Labor hergestellter Diamant vollkommen identisch und nicht von einem natürlichen zu unterscheiden ist. Auf anderen Seiten liest man das genaue Gegenteil. Ist das nicht eine Bedrohung für Diamanten als Wertanlage wenn diese Verfahren immer weiter verfeinert werden?
Bei Google nachfolgende Wörter eingeben dann findet man den Artikel: " Oliver Reiser Diamanten: zukunftsträchtige Geldanlagen? "
ich habe den erwähnten Artikel jetzt noch nicht gelesen, werde das heute Abend mal machen, wollte dir aber erst einmal antworten. Deswegen kann es sein, dass ich hier teilweise das schreibe, was auch im Artikel steht.
Ein synthetischer Diamant hat zwar viele Eigenschaften eines natürlichen Diamanten, kann aber mit den geeigneten Geräten zweifelsfrei als synthetischer Diamant identifiziert werden. Die "normalen" Diamantprüfgeräte können das nicht und zeigen nur Diamant an.
Bei einer Prüfung durch ein seriöses Diamantinstitut wird immer auch auf Synthesen geprüft. Ein Grund mehr, warum man als Laie möglichst nie einen Diamanten ohne ein Zertifikat eines weltweit anerkannten Instituts kaufen sollte (GIA, IGI, HRD).
Wobei ich das Problem jetzt gar nicht und wenn überhaupt, erst in einigen Jahren sehe. Denn schmuck- oder anlagefähige synthetische Diamanten sind heutzutage noch so teuer, dass es sich für mögliche Betrüger nicht lohnt. Anders als die von vielen Laien fälschlich oft als synthetischer Diamant bezeichneten Imitate wie z.B. Glassteine, Zirkonia usw.
Und da sich die Analysemethoden auch immer weiter entwickeln, sehe ich auch für die Zukunft - zumindest für Anlagediamanten, die ja, wie mehrfach geschrieben, immer mit Zertifikat gekauft werden sollten - keine Probleme.
Wenn man von Diamanten wenig Ahnung hat, sollte man eine Investition besser unterlassen.
Die Diamantentresore der großen sind übervoll und die Steine werden nicht auf den Markt gebracht um den Preis hochzuhalten. Also von Beginn an ein seeeehr künstliches Gebilde und zu sehr vom Wohlwollen der Großen abhängig.
Viellicht sollte man einen Teil seines Geldes aktuell lieber in Krypto investieren.
Hallo, Anlagediamanten sind wesentlich stabiler als Gold. Es ist nicht sinnvoll in Gold und Immobilien zu investieren. Da wird ohne nachzudenken, diese Empfehlungen weitergegeben. In der kommenden Deflation werden beide Anlageklassen über 80 % Wert verlieren. Immobilienbesitzer werden mit Gesetzen und Abgaben überhäuft werden. Diese werden die Zeche der Verschuldung zahlen müssen. Sie können nicht weg, sie sind ja immobil. Da sie die Minderheit stellen, wird sie die volle Wucht des Gesetzgebers treffen. Manche nachteiligen Artikel und Gesetze gibt es schon. § 14 GG, Soforthilfe-Gesetz und LAG.
Wartet ein Paar Zechen, dann könnt ihr zum Schnäppchen-Preis zuschlagen.
Der Informationsdienst Kapitalschutz-vertraulich empfiehlt Diamanten. Diese schwanken nicht so sehr. Die Preisentwicklung kann man auf www.freiherr-diamonds.com verfolgen.
Gold und Silber werden in den nächsten Jahren wegen der Deflation um mindestens 60 % fallen.
Immobilien sind in den nächsten Jahren auch nicht zu empfehlen. Die Preise sind zu hoch in einigen Regionen. Die Belastungen für Immobilienbesitzer wird extrem steigen. Durch den Wirtschaftsabschwung und dadurch geplatzte Kredite werden sich die Preise für Immobilien halbieren.
Es gibt viele unterschiedliche Meinungen zum Thema Diamanteninvestment. Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass die Investment-Community in diesem Segment ständig wächst. Leider, wie so oft im Leben, gibt es auch im Web viele schwarze Schafe, die als Preisanbieter und "Berater" auftauchen. Seriösität ist m.E. bei denjenigen gegeben, die eine Preistransparenz auch offen im Web zeigen, ohne dass Du Dich gleich anmelden und offenbaren musst.
Hallo zsm.
Dies kann ich wirklich zustimmen.
Bin in der Juwelier Branche tätig, und ich weiß wirklich aus eigene Erfahrung das die wenigsten Händler seriös sind, was das Thema “Diamanten” angeht.
Es ist ein unglaublich Vielfalt an Qualität da und man muss viele Faktoren berücksichtigen. Darüber hinaus ist der Marktwert eines Steins nicht immer klar zu sehen im Netz.
Mein Tipp holt euch eine Rapaport Liste, bevor ihr was investiert, denn da stehen immer die aktuellsten Marktpreise.