Was mich brennend interessiert ist, wie man Unternehmen wie Facebook bewertet. Ohne wirkliches Kapital wie Maschinen etc. stelle ich mir das ziemlich schwierig vor. Kennt sich da einer aus? vg
Was genau willst du denn wissen? Eine Bewertung ist immer eine individuelle Sache. Jeder sieht den Wert ein bißchen anders. Das ist auch bei richtigen Produktionsmitteln so. Aber bleiben wir bei Facebook. Ich nehme an du spielst auf den Wert der Firma im Zusammenhang mit dem Börsengang an. Hier liegt sie Bewertung dann vor allem darin, wie hoch zukünftige Gewinne ausfallen können. Im DAX werden die Unternehmen zur Zeit ca. 6-20 * Jahresgewinn beurteilt (wenn man als Beurteilungsmaßstab den aktuellen Kurs zugrunde legt). In den USA ist es immer eher ein wenig mehr. Also ca. 12-25 * Jahresgewinn. Das wäre die Bewertung durch den Markt. Du kannst aber natürlich auch bei Facebook für jedes Teil im Firmenbesitz einen Wert festlegen. Vom Kugelschreiber über die Büros bis hin zur Software und für jeden einzelnen Nutzer. Denn tatsächlich hat alles ja einen Wert. Wir sollten uns hier fragen woher der Wert entsteht. Und das ist doch immer dann der Fall, wenn andere für den Gegenstand Geld geben würden. Und da ist Software durchaus vergleichbar mit anderen Produktionsmitteln. Gibt es niemanden, der das Gut kaufen würde, ist es wertlos. Wert und Kosten sind halt verschiedene Dinge. Nur weil ein "Stammkunde" oder "Benutzer" nichts kostet (vereinfacht gesprochen), hat er trotzdem einen Wert.
Sobald Facebook mehr Zahlen offenlegen muss, gibt es über die Bilanz noch diverse Möglichkeiten.
So ganz genau verstehe ich deine Frage auch nicht.
Mittlerweile wird bei Facebook mit einem Firmenwert von 75-100 Milliarden Euro gerechnet. Es ist also einer DER Börsengänge seit langer langer Zeit...und ganz klar erhält es seinen Wert daher, weil mittlerweile mehr als 600 Millionen Menschen weltweit dort angemeldet sind und Facebook somit über Nutzerdaten verfügt die natürlich ideal als Werbevoraussetzungen dienen...
Facebook hat einfach einen wahnsinnigen Einfluss und durch die gesammelten Nutzerdaten einen enormen Wert für Firmen, die dies für ihre Werbezwecke nutzen können. Bewertet wird eine solche Firma dann unter anderem anhand ihres Potentials, in der Zukunft welche Gewinne zu erzielen. Eine Firma muss ja nicht immer aus physischen Gütern wie Maschinen bestehen, um sie bewerten zu können. Immaterielle Güter spielen ja auch eine Rolle :-)
Also ich glaube, der Wert von Facebook lässt sich sehr wohl berechnen. Es ist ja auch möglich Umsatze und Firmenwerte darzustellen. In den Geschäfts- oder Firmenwert zählen ja immaterielle Vermögengegenstände mit rein. Man benötigt keine Maschinen um ein wertvolles Unternehmen zu haben.
Gruß
was bei facebook, google etc. am meisten zählt sind einnahmen, die sie durch werbung erzielen und die potenziale die sich aus den unglaublich vielen nutzern und deren daten ergeben. es gibt durchaus auch physische dinge, die dahinter stehen - ein unternehmen mit mitarbeitern, programierern, server usw. allerdings spielen die virtuellen eigenschaften bei diesen unternehmen wohl die größere rolle.
Also ich verstehe die Frage schon. Facebook ist ja schließlich nur ein Gebilde aus nichts mit vielen "Kunden", die aber eigentlich nichts zahlen, weil die ganze Firma über a) Werbung und b) Verkauf von Infos an wiederum zahlende Unternehmen finanziert wird. Wenn aber plötzlich keiner mehr bei Facebook sein möchte, weil wir uns alle davon abkehren, dann haben die ncihts. Deshalb finde ich es ist eine reine "Blase", die sich so lange aufbläht bis sie platzt. Bis dahin werden die Verantworlichen aber so viel Geld eingenommen haben, dass es eigentlich egal ist. Greifbare Dinge werden hier nicht bewertet. Nur ein "hätte" "wäre" "wenn" ...
Zur Bewertung eines Unternehmens braucht es meiner Meinung nach auch keine materielle Güter. Rein als werbe und Marketing Fläche ist Facebook mittlerweile zu einer eigenen Marke geworden. Das macht Facebook zu einer festen Grösse in der Wirtschaft. Der Wert des Unternehmens ist dadurch immens. In der heutigen Zeit sind immaterielle Güter genauso wichtig wie materielle. Durch die ständige Weiterentwicklung werden sie auch noch lange keine richtige Konkurrenz bekommen. Um deine Frage abschliessend zu beantworten. Facebook hat eine sehr hohen Wert.
Die Frage ist halt, ob die reine Software diesen Wert besitzt oder eben nicht. Würdest du die Software kaufen, wenn du den Namen nicht benutzen dürftest? Andererseits, was wäre dir der Name wert? Oder dritte Frage: Was wären dir die Nutzer wert, knapp 1 Mrd Menschen weltweit...
Tja so viel zum Thema Bewertung. Die Aktie war anscheinend etwas überbewertet...
Hab dazu auch mal einen Thread aufgemacht https://www.finanz-forum.de/facebook_aktie_t9453.html
Ein bisschen überbewertet ist gut! Wenn sie in der nächsten Zeit nicht mit einer zusätzlichen Idee kommen werden die Aktien weiter fallen. Der ganze Hype der um diese Aktien gemacht worden ist hat zu dieser Überbewertung geführt. Ich glaube persönlich die Aktien werden noch weiter fallen. Zuckerberg kann es egal sein. Ob sieben oder fünf Milliarden ich glaube nicht, dass das für ihn einen grossen Unterschied macht. Ausgesorgt hat er sowieso.
Hallo,
Da iest man noch Beiträge vom Februar diesen Jahres, wie doch die Fb-Aktie einschlagen wird. War ja auch nicht zu erwarten, dass diese so floppt. Aber wir sind ja alle gespannt wie sie sich in diesem Jahr noch entwickelt. Denn dieses jahr wird Herr zuckerberg mit Sicherheit noch nicht von der Börse gehen. Warum sollte er auch... Vielleicht braucht eine solche Aktie, von einem noch relativ neuen Markt, nämlich dem "Social Networking" einfach seine Zeit, bis sie sich etabliert.
Wir bleiben alle gespannt...
Bis Dahin,
Euer David G.
Also diese Frage stelle ich mir auch: wie kann ein Unternehmen, dass ein LIKE BUTTON als Geschäftsgrundlage hat mehr wert sein als Mercedes Benz?
Also, wer mir diese Frage PLAUSIBEL UND KLAR VERSTÄNDLICH beantworten kann, dem spendiere ich ein Eis oder ein Champagner-Sorbet.
Hmm, schwierig. Vor allem, weil ich selbst meine Zweifel habe. Dennoch:
Es geht hier um die Erwartung zukünftiger Gewinne. Wenn ich fast die gesammte Welt vernetze und Zugriff auf persönliche Daten habe, kann ich das Netz und die Daten zielgerichtet kapitalisieren. Ähnlich wie Google, nur noch personalisierter. Was damit ein Einnahmen zu generieren sein wird, können wir uns heute nicht ansatzweise vorstellen. Einem Autobauer sind Grenzen gesetzt. Es gibt harten Wettbewerb und die Branche erkennt, dass auf dieser Welt nicht genug Platz ist, damit jeder große, teure Autos fahren kann. Vielleicht sogar mehrere pro Person. Perspektiven eröffnen neue Antriebstechnologien, das stimmt. Aber selbst dann scheint es so, als neige sich der Individualverkehr und damit die klassischen Geschäftsmodelle dem Ende zu. (Wir reden hier sehr langfristig, nicht morgen oder übermorgen.) Eine Transformation hin zur Dienstleistung Mobilität ist deutlich an den Carsharing Plattformen erkennbar. Vielleicht liegt die Zukunft von Mercedes und Co darin, Fahrzeugflotten als Dienstleistung zur Verfügung zu stellen. Autofahrflatrate, wie heute schon bei der Telekommunikation. Auch aus Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit wäre das sinnvoll, denn wenn die Kosten für Unterhaltung, Betrieb und Wartung beim Dienstleister liegen, gibt es einen starken Anreiz effiziente Automobile herzustellen, die lange halten, wenig verbrauchen und wenig gewartet werden müssen. Aber zum Thema: Es geht um die Erwartung der Gewinne in der Zukunft. Bei Facebook meint man, da gäbe es mehr Chancen. Und bei Mercedes gibt es auch Chancen, aber nicht so rosige. Ob das richtig oder falsch ist, eine Übertreibung oder Untertreibung, dass weiß man heute nicht. Aber die Meinung der Leute ist als Schwarmintelligenz im Preis komprimiert und trifft eine Aussage über die Zukunftserwartung des Unternehmensanteils. Und, es ist ja nur die Bewertung des Marktes. Jeder mag das für sich unterschiedlich bewerten und das ist vollkommen okay.
Hmm, ob das verständlich war, ich weiß nicht. Aber ich hoffe es zumindest... ;-)
Das Kapital ist nicht entscheidend. Geld wird mit dem Geschäftsmodell verdient. Und in einer Dienstleistungsgesellschaft sind die Modelle oft weniger kapitalintensiv. Hier gilt es klassisches Denken zu hinterfragen.
Zur Problematik der Bewertung siehe doch einfach deren Börsenkurse. Wobei bei Facebook wohl einiges schief lief. Aber dennoch zeigt sich einfach, dass so eine Bewertung auch für Experten schwer ist. Deshalb ist im Grunde die Frage nicht schlecht, nur ungenau gestellt.
Das sehe ich ganz genauso. Ich konnte diesen Facebook Hype noch nie wirklich nachvollziehen und auch vom Wert her... naja es ist ja nichts wirklich greifbares. Die Einzige Einnahmequelle sind Werbeanzeigen auf die sowieso keiner klickt. Meiner Meinung nach eine Blase...Zitat von somepeople