Gewährt Master Card einen richtigen Kredit auf der Karte?
Jeden Monat habe ich inzwischen dieselbe Situation. Eigentlich möchte ich gar nicht an
meine Kreditkarte, muss sie aber dann doch ständig bemühen, um den miserablen
Kontostand auf meinem Girokonto auszugleichen. Um aus dieser Misere irgendwie
herauszukommen, wäre es auf jeden Fall schon mal sehr hilfreich, wenn ich nicht
auch noch den Saldo der Kreditkarte hätte, der ja immer wieder abgebucht wird.
Wenn der zum Beispiel in monatlichen Raten abgehen würde, hätte ich hier schon
mal etwas Luft. Kann man bei Master Card einen Antrag stellen, damit die praktisch
einen echten Kredit auf der Karte einräumen?
AW: Gewährt Master Card einen richtigen Kredit auf der Karte?
Zitat von Selim
Jeden Monat habe ich inzwischen dieselbe Situation. Eigentlich möchte ich gar nicht an
meine Kreditkarte, muss sie aber dann doch ständig bemühen, um den miserablen
Kontostand auf meinem Girokonto auszugleichen.
Hmm, 2 Fragen. 1) Wer zwingt dich dazu die Karte zu bemühen? Das "muss" impliziert einen Zwang. 2) Wenn ich das richtig verstanden habe, dann grenzt das an Kreditkartenbetrug. Mag sein, dass es dafür ein hübscheres Wort gibt.
Dem Beitrag von Birgit ist nichts hinzuzufügen.
Solltest aber schonmal dich mit dem Gedanken anfreunden, auf Kreditkarte und Dispo zu verzichten, (auch/spätestens) wenn eine entsprechende Umschuldung stattgefunden hat. Im übrigen hilft hier nur völlige Transparenz. Sprich mit deiner Bank über Lösungen. Alles andere macht es immer nur noch schlimmer.
AW: Gewährt Master Card einen richtigen Kredit auf der Karte?
Das klingt für mich schon stark nach Schuldenfalle. Einen Kredit mit dem anderen abzulösen, kann in manchen Fällen Sinn machen, ist aber häufig nur Symptom für schlechtes Haushalten. Mach dir klar, dass du langfristig nicht mehr ausgeben kannst, als du einnimmst. Das ist geradezu ein Naturgesetz! Du MUSST deinen Konsum auf ein Niveau herunterbringen, das deinem Einkommen angemessen ist, sprich dies nicht übersteigt. Und da du bereits Schulde hast und diese zu bedienen hast, musst du dein Konsumniveau sogar noch weiter herunterschrauben solange die Schulden nicht zurückgezahlt sind. An diesen Prinzipien führt kein Weg vorbei!
AW: Gewährt Master Card einen richtigen Kredit auf der Karte?
Zitat von petethefarmer
Mach dir klar, dass du langfristig nicht mehr ausgeben kannst, als du einnimmst. Das ist geradezu ein Naturgesetz! Du MUSST deinen Konsum auf ein Niveau herunterbringen, das deinem Einkommen angemessen ist, sprich dies nicht übersteigt.
Es gibt noch andere Szenarien, daher sind diese Ratschläge nicht automatisch richtig.
Nehmen wir mich. Ich bin eine Mischung aus Angestelltem und Freiberufler. Mein Arbeitgeber übernimmt die Hälfte der (privaten) Krankenversicherung, aber erst auf Antrag und erst im März/April eines neuen Jahres für das gesamt Vorjahr. Das heisst, ich habe zunächst ein ganzes Jahr an Krankenversicherungsleistungen komplett selbst zu schultern. Das ist dann auch schon mal eine hübsche Stange Geld, die zwar irgendwann wieder reinkommt, aber zunächst das verfügbare Einkommen schmälert.
Dann: Auto fährt nicht (mehr). Es ist aber beruflich notwendig. Ansparen ist da nicht möglich, es muß sofort und unverzüglich entweder repariert oder neu gekauft werden.
Es ist sicher richtig, daß man nicht mehr ausgeben sollte als man einnimmt, aber manchmal müssen Ausgaben einfach vorgezogen werden.
AW: Gewährt Master Card einen richtigen Kredit auf der Karte?
Zitat von benno benz
Ich bin eine Mischung aus Angestelltem und Freiberufler.
Das würde mich mal interessieren. Wie geht das genau? Bisher kenne ich nur klare Abgrenzungen. Wobei es einige Kostellationen gibt, vor allem wenn nur ein Auftraggeber vorhanden ist, bei denen man von Scheinselbstständigkeit sprechen kann. ;-)
Das mit der Krankenversicherung hast du bei guter/entsprechender Planung nur im ersten Jahr. Da wären diese Beträge aus den laufenden Einnahmen zu nehmen, sofern keine Rücklagen vorhanden sind. Im zweiten Jahr kannst Du dann die Erstattung aus dem ersten Jahr dafür verwenden. Geht nicht 100% auf, aber sollte zumindest ungefähr passen.
Wenn das Auto beruflich nötig ist und seine Funktion (bzw. Nichtfunktion) ein existenzielles Risiko darstellt, dann sollte man über eine entsprechende Rücklage vorher nachgedacht haben und diese auch angelegt haben. Alles andere wäre in meinen Augen grob fahrlässig. Natürlich kann man sich nicht gegen alles absichern, aber das Autos kaputt gehen können ist allgemein bekannt und das das Risiko mit Alter des Wagens steigt ebenso. Eine solide Finanzplanung muss solche Dinge zwingend berücksichtigen. Da kann man meiner Meinung nach nicht von Schicksal oder so sprechen.
AW: Gewährt Master Card einen richtigen Kredit auf der Karte?
Das mag schon so sein, aber wenn man mit 24 mit dieser Tätigkeit beginnt, auf einmal (zunächst) brutto-für-netto bekommt, American Express großzügig mit der Kreditkarte winkt und das Leben bunt und schön sein soll, dann denkt man eben nicht an Rücklagen oder an die Steuererklärung.
Und Letzteres kam dann. So richtig. Mit Zahlung und Vorauszahlung. 21.000 D-Mark damals. Zahlbar in 4 Wochen. Peng. Bumm. "Guten Tag, liebe Bank. Ich brauche Geld."
Ja, vorher nachdenken mag schon helfen. Und danach die Lehren aus dem Vorfall ziehen auch. Aber nicht Jeder kann und mag das.
AW: Gewährt Master Card einen richtigen Kredit auf der Karte?
Das mag ich nicht recht gelten lassen. Menschlich verstehe ich das alles. Keine Frage. Dennoch widerspricht eine solche Einstellung den Grundsätzen eingenverantwortlichen und freiheitlichen Leben. Eine solche Einstellung mag zu einem Angestellten/Arbeiter sicher noch ein wenig passen. Daher ja auch die ganzen Schutzmechanismen des Sozialstaats. Aber mit dem Gedanken selbstständigen Arbeitens geht es in meinen Augen nicht zusammen. Und keine Frage, verstehen kann ich das sehr gut. Ist dann aber eine Frage der Perspektive. Wenn ich mich dann hinstelle und auf das Schicksal schimpfe oder auf die Kreditkartenfirma oder sonstwem, bin ich nicht ehrlich zu mir. Die Verantwortung liegt nicht dort sondern bei einem selbst. Das ist natürlich unbequem und nicht immer leicht einzusehen. Aber nur so komme ich auch auf eine Lösung für die Situation.
Ist wirklich nicht böse gemeint. Hoffe, Du verstehst wie ich das meine. Wenn ich irgendwas noch genauer ausführen soll, mache ich das gerne. Vielleicht ergänzend noch: Ja, gerade in jungen Jahren ist die Gefahr besonders groß. Die Gesellschaft ist auf Konsum ausgerichtet und die bestehendes Verhältnisse haben kaum Interesse an wirtschaftlicher Aufklärung der Massen. Die liegt sicher auch ein großes Übel.