Muss ich als Arbeitsloser meine Kreditkarte abgeben?
Seit zwei Monaten bin ich arbeitslos, weil meine Firma ganz stark Personal abbauen musste.
Ich hoffe, das wird nur ein vorübergehender Zustand sein. So habe ich auch bei der Bank erst
mal nichts gesagt oder geändert. Scheinbar haben aber die Sachbearbeiter dort bemerkt,
dass ich jetzt Arbeitslosengeld beziehe und mich aufgefordert, meine Kreditkarte
zurückzugeben. Ich finde das hochgradig diskriminierend und möchte gerne wissen, ob das
die übliche Praxis ist, dass Arbeitslose sofort alles abgeben müssen, was sie kreditwürdig
macht. Oder ist das nur bei meiner Bank so?
AW: Muss ich als Arbeitsloser meine Kreditkarte abgeben?
Schau doch mal in die Vertragsbedingungen zu der Karte. Vermutlich wird da etwas in der Richtung drin stehen. Insofern wäre es dann nur konsequent von beiden Seiten, wenn man sich an die Abmachungen hält. Wobei ich damit auch falsch liegen könnte, vermutlich wird das hier noch jemand vom Fach kompetent beantworten.
AW: Muss ich als Arbeitsloser meine Kreditkarte abgeben?
Hey,
dass kommt ganz auf die Höhe des Arbeitslosengeldes sowie auf dein Vermögen an.
Wenn das Arbeitslosengeld nicht mehr als Sicherheit für deine Kreditkarte oder Dispo ausreicht, dann wird dieser natürlich gestrichen. Ganz normal würde ich sagen ?
Des weiteren verschulden sich die meisten weil sie in die Arbeitslosigkeit rutschen und die Kosten weiterlaufen.
AW: Muss ich als Arbeitsloser meine Kreditkarte abgeben?
Das spricht nicht gerade für die Bank, wenn die bei den ersten Anzeichen von "Gefahr" die Kreditkarte einzieht...
Banken dürfen die Kreditkarten nur an solvente Kunden herausgeben. Jede Zahlung wird ja garantiert und Dir steht ein Kreditlimit zur Verfügung.
Es kommt auf die AGBs drauf an, aber da müßte ähnlich wie in einem Kreditvertrag ein Passus zur Arbeitslosigkeit stehen (netter ausgedrückt: "Wenn sich Ihre finanziellen Verhältnisse ändern usw.).
Also, rechtlich möglich (sieh Dir aber nochmal Deine AGBs/den Kreditvertrag genau an), aber das Verhalten finde ich von der Bank unmöglich. Keine Schonfrist für Kunden oder ein bißchen Vertrauen....
AW: Muss ich als Arbeitsloser meine Kreditkarte abgeben?
Luma und Luke... ich weiß gar nicht was ihr habt... die Haftung für den Kredit (Das Gehalt) gibt es nicht mehr... also wird die Karte eingezogen ggf. kann man sich einigen das Limit entsprechend runter zu setzen.
Ihr tut immer so als wären die Banken böse aber fragt euch mal selber, wenn ihr mit euren Privatgeld für jemand haften müsstet und er Arbeitslos wird, was ihr dann tun würdet gegenüber einer "fremden" Person
AW: Muss ich als Arbeitsloser meine Kreditkarte abgeben?
Naja, vielleicht habe ich die falschen Erwartungen von einer Bank. Meiner Meinung nach sollte eine Bank in guten aber auch in schlechten Zeiten mit einem Geschäfte machen.
Wenn ich der Kunde wäre, (kurzfristig) meinen Job verliere und die Bank mir sofort meine Kreditlinie streicht bzw. die Karten einzieht, dann wäre ich spätestens beim nächsten Arbeitsvertrag weg.
Ich habe vor vielen Jahren bei einer kleineren Regionalbank gelernt. Da kannte man sich und es lief eben nicht alles machinell. Dort hätte man sicher ein Auge zugedrückt. Ob das für die Bank besser ist oder nicht sei mal dahingestellt....
Klar weiß ich, das bei einer Großbank alles machinell läuft. Die Umsätze werden laufend gescannt. Sinken die Haben Umsätze oder taucht sogar Arbeitslosengeld auf, dann gehen die roten Lämpchen an.
Trotzdem, sofort die Karten einziehen finde ich hart. Das ist so, als wenn Dich der Vermieter gleich nach Deiner Kündigung aus der Wohnung schmeißt, da es ja zu zahlungsschwierigkeiten kommen könnte....
AW: Muss ich als Arbeitsloser meine Kreditkarte abgeben?
Zitat von Lumo
Naja, vielleicht habe ich die falschen Erwartungen von einer Bank. Meiner Meinung nach sollte eine Bank in guten aber auch in schlechten Zeiten mit einem Geschäfte machen.
Wenn ich der Kunde wäre, (kurzfristig) meinen Job verliere und die Bank mir sofort meine Kreditlinie streicht bzw. die Karten einzieht, dann wäre ich spätestens beim nächsten Arbeitsvertrag weg.
Ich habe vor vielen Jahren bei einer kleineren Regionalbank gelernt. Da kannte man sich und es lief eben nicht alles machinell. Dort hätte man sicher ein Auge zugedrückt. Ob das für die Bank besser ist oder nicht sei mal dahingestellt....
Klar weiß ich, das bei einer Großbank alles machinell läuft. Die Umsätze werden laufend gescannt. Sinken die Haben Umsätze oder taucht sogar Arbeitslosengeld auf, dann gehen die roten Lämpchen an.
Trotzdem, sofort die Karten einziehen finde ich hart. Das ist so, als wenn Dich der Vermieter gleich nach Deiner Kündigung aus der Wohnung schmeißt, da es ja zu zahlungsschwierigkeiten kommen könnte....
Das kann auch eine kleine Regionalbank nur so lange machen bis es einen Fall / Knall gibt und dann ist das Theater groß.
Wieso den direkt eingezogen? Er hat zwei Monate schon Arbeitslosengeld bezogen und wurde aufgewordert die Karte bis zum Tag X zurück zu geben... da ist nichts direkt eingezogen wurden.
Banken haben in guten und schlechten Zeiten zu dir zu stehen?.... Banken sind Dienstleister und nicht das Sozialamt... du hilfst der Bank doch auch nicht wenn sie Schulden hat / Pleite ist... oder ? Im Gegenteil... du versuchst noch jeden Cent den du da hast dir zu sichern
( Der Google Link soll jetzt kein "Klugscheißern" sein. Ist nur gerade im Freundeskreis aufgetaucht und macht Spaß den mit verschiedenen Begriffen rumzuschicken)
"Das kann auch eine kleine Regionalbank nur so lange machen bis es einen Fall / Knall gibt und dann ist das Theater groß."
In einer strukturschwachen Region gebe ich Dir recht( Hier würde man mit der Strategie "Schwache Kunden sofort entsorgen" finanziell besser fahren").
In einem "Speckmantel" kann man eine andere Politik fahren. Dort finden die Leute recht fix wieder einen neuen Job. Zwei oder drei Monate Arbeitslosengeld ist kein Problem. Die Leute sind dankbar für die Unterstützung für die Bank und die Kundenbindung festigt sich. Klar gibt es auch hier Ausfälle, aber insgesamt sicher lohnender....
Ok, aber hier treffen zwei Meinungen/ Einstellungen aufeinander. Das finde ich auch nicht störend. Jedoch bringt eine ausufernde Diskussion nix. Ich bleibe bei meiner Meinung und Du sicherlich auch bei Deiner.
...und über die rechtlichen Fragen müssen wir nicht streiten. Die Bank darf das. Finde es nur schade, dass die Bankenwelt so ist, wie sie ist (Um Millioneboni streiten und den kleinen Mann abstrafen).
AW: Muss ich als Arbeitsloser meine Kreditkarte abgeben?
Ich muss Escorpio hier beipflichten. Ist schon merkwürdig wie Banken in unserer Gesellschaft gesehen werden. Die Frage ist doch, welche Motivation hat die Bank mit dem Kunden zusammenzuarbeiten? Wie bei jedem anderen auf Gewinn ausgerichtetes Unternehmen ist es der Verkauf oder die Vermittlung ihrer Produkte und Dienstleistungen. Dabei gilt es Risiken zu minimieren. Beim Autohändler oder beim Bäcker ist uns das klar. Bei den Banken sind wir seltsam verklärt und bezeichnen die Mitarbeiter als Berater, obwohl sie entsprechende Verkaufsvorgaben bekommen und entsprechenden Druck, wenn die Ziele nicht erfüllt werden. Bei Autoverkäufern ist uns das klar, aber der Bankberater soll zu unseren Gunsten auf große Teile seines leistungsbezogenen Gehaltsverzichten, weil er die Vorgaben nicht erfüllt oder aus Menschlichkeit (unnötige) Risiken eingeht? Wie erklärt er das zu Hause beim Abendbrot seiner Frau und den Kindern? Dabei spreche ich jetzt nicht von den Managern, wir sind bei den persönlichen Kontakten in der Filliale.
Meiner Meinung nach liegt das an der mangelnden Transparenz im Finanzbereich und an großen Wissenslücken in der Bevölkerung. Viele meiner Mitmenschen scheinen den Bankverkäufern gnadenlos ausgeliefert zu sein, einfach weil ihnen Wissen fehlt. Ich bin ein großer Verfechter der Eigenverantwortung und sage jetzt nicht, dass Bildungsystem sein schuld. Dafür zu sorgen, dass das nötige Allgemeinwissen vorhanden ist, um im Alltag bestehen zu können, das obliegt schon jedem selbst. Warum es trotzdem nur sehr wenige machen, keine Ahnung. Fernsehen und Co scheinen attraktiver, wenn man den Durchschnittskonsum betrachtet. Sich dann aber auch noch über mangelnde Menschlichkeit bei den Banken zu beschweren, geht in meinen Augen überhaupt nicht. Nicht persönlich gegen dich, Lumo. Das Forum ist voll solcher Beiträge. Wo kämen wir denn auch hin, wenn es so wäre. Wenn wir uns voll auf andere verlassen könnten und uns keine eigenen Gedanken mehr machen brauchten. Selbst im Falle von Krisen!? So sähe sicher kein freies und selbstbestimmtes Leben aus. Das wäre eher wie im Film Matrix oder Orwells Buch 1984.
Sry, musste raus. Werde das auch nicht weiter diskutieren. Versprochen!
AW: Muss ich als Arbeitsloser meine Kreditkarte abgeben?
"Nicht persönlich gegen dich, Lumo. Das Forum ist voll solcher Beiträge...."
Das ist mal wieder ein Beitrag der Art "Du hast doch keine Ahnung, hey aber nicht persönlich nehmen". Typische Internetsiskussionsfloskeln.
Es sind Meinungen, die hier aufeinandertreffen, keine Fakten.
Dann sind wir bei einer gesellschaftlichen Diskussion: Die Banken werden vom Statt gerettet (und indirekt durch jeden Steuerzahler), sollten die Banken dadurch nicht etwas soziale Verantwortung übernehmen oder weiterhin ihre Gewinne maximieren?
Warum darf der Vermieter denn dann nicht einen Arbeitslosen aus seiner Wohnung werfen? Der sollte doch auch seinen Gewinn maximieren dürfen und es besteht ein latentes Ausfahlrisiko der Zahlung???
Das hat jetzt (genau wie Dein Beitrag) nichts mehr mit der Eingangsfrage zu tun, aber die Diskussion ist ja bereits abgedriftet.
Je nachdem wie ich meine erste Frage formuliere erhalte ich mehr oder weniger Zuspruch. Bleiben aber alles Meinungen. Was besser ist? Das hängt vom Blickwinkel ab (Gesellschaft, Bank, Betroffener usw.)
Bei dem mangelnden Finanzwissen vieler Mitbürger und den daraus resultierenden Schwierigkeiten gebe ich Dir recht. Ich hoffe das man durch solche Foren den einen oder anderen an solche Themen und Diskussion heranführt und "Lücken" schließt. Anderseits ist die Finanzwelt auch komplizierter geworden. Immer neue Produkte, die auch Laien angeboten werden...
Über die unpassenden Filmvergleiche müssen wir wohl nicht reden: Was hat ein Film mit einer simmulierten und von Aliens gesteuerten Welt mit einem Mangel an Wissen in bestimmten Bereichen zu tun?
Ein bißchen mehr menschlichkeit führt zu "Big Brother"?