wir stehen kurz vor dem Kauf eines EFH.
Natürlich liegt uns - wie vermutlich allen Häuslebauern - die Finanzierung schwer im Magen.
Kurz zu den Daten:
Das Haus kostet 270.000€. Es handelt sich um einen Rohbau. Für den Innenausbau haben wir 100.000€ veranschlagt (plus ein bißchen Eigenleistung).
Kommen also Gesamtkosten von 383.000€ inkl. Kaufnebenkosten auf uns zu.
Wir bekommen von meinen Eltern 100.000€, hiervon sind 50.000€ ein vorzeitiges Erbe, welches wir aber bis zum Renteneintritt meiner Eltern (in 10 Jahren) mit 2% verzinsen. Die anderen 50.000€ sollen ebenfalls so verzinst werden, aber in etwa 15 Jahren zurückgezahlt werden für meinen Bruder.
Demnach Monatsrate für meine Eltern: 374€
Der Rest (283.000€) soll über die Bank finanziert werden.
Hiervon 50.000€ über KfW und 233.000 direkt von der Bank.
Folgende Konditionen sind hierbei angedacht:
KfW: 2,8% Zinsen (um 0,4 rabattiert durch Bank), 4% Tilgung, 10 Jahre Zinsbindung, 20 Jahre Laufzeit
--> Rate 282€
Wir kommen damit auf eine Gesamtbelastung von 1626€.
Unser Nettoeinkommen liegt zusammen bei 4200€ plus variables Zielentgelt meines Mannes von 3000-12.000€ jährlich.
Ich bin Beamtin und er hat eine unbefristete Anstellung.
Glaubt ihr, dass die Finanzierung so zu leisten ist oder übernehmen wir uns damit?
Wir sind dankbar für jeden Rat!
HoJam
Natürlich ist es immer von den individuellen Lebenshaltungskosten abhängig, das ist uns klar.
Wir wollten nur noch einmal von jemandem hören, der ganz nüchtern die Zahlen betrachtet, ob es so vorstellbar ist.
Sind denn die Konditionen von der Bank annehmbar?
Wir hatten vorab schon viele Gespräche auch mit einer Bausparkasse und haben uns nun aber akut nur von einem Berater aus einem Onlineportal Angebote machen lassen.
Sollten wir nochmal bei den Banken hier persönlich anfragen oder noch einen weiteren Berater bemühen?
Was ist da am sinnvollsten?
Es ist eine Sondertilgung bis 5% im Kreditvertrag enthalten.
Wir haben außerdem die Möglichkeit, zweimal während der Zinsbindung die Tilgung zu ändern und bis 25000€ des Bankdarlehens nicht in Anspruch zu nehmen (sollte der Ausbau doch günstiger sein als erwartet) zu 1% Gebühr.
Die Rate an die Eltern enthält die Tilgung für das Geld von meinem Bruder - das habe ich nur so zusammengefasst.
Der Bausparvertrag ist eine gute Idee - hatten bisher daran gedacht, das Geld auf ein Tagesgeldkonto einzuzahlen.
Die Finanzierung hört sich sehr sinnvoll an. Die Konditionen sind tatsächlich sehr gut, ich tippe mal auf die DiBa als Hauptbank.
Es ginge durch eine intensive Recherche sicher noch ca. 10 € pro Monat günstiger, z.B. ganz aktuell heute bei der SKG Bank. Auch dort mit 5 % Sondertilgung.
Denken Sie bei beiden Banken bitte daran, dass nach 5 (SKG) bzw. 6 (DiBa) Monaten die Bereitstellungszins freie Zeit abläuft. Dann ist Ihr Bauvorhaben vermutlich noch nicht abgeschlossen, Sie müssen aber für die noch nicht abgerufene Darlehenssumme ca. 0,25 % Zins pro Monat zahlen. Das sollte bei Ihrem Einkommen aber kein Problem sein, auch wenn Sie parallel noch Miete zahlen.
Außerdem sollten Sie in diesem Zusammenhang auch an Ihre Versicherungen denken! Eine Finanzierung mit solchen Raten könnte sonst z.B. an eine längeren Krankheit Ihres Mannes scheitern.
Wenn es bezahlbar ist sollte er folgendes haben:
Krankentagegeldversicherung
Berufsunfähigkeitsversicherung
vielleicht eine Risiko Lebensversicherung, wenn Sie im schlimmsten Fall alleine im Haus bleiben wollen.
Einen Bausparvertrag für die Auszahlung an Ihren Bruder halte ich nur dann für Sinnvoll, wenn er effektiv besser verzinst ist als andere längerfristige Zinsanlagen oder wenn Sie dort ein Darlehen nutzen wollen. Meist sind die Zinsen die man bei Direktbanken bekommt aufgrund der nicht vorhandenen Abschlusskosten, effektiv besser. Schauen Sie doch mal zur Bank of Scotland und dort auch in die Festgeldanlagen. Sie haben ja etwas Zeit, da muss es nicht unbedingt Tagesgeld sein.
Vielleicht ist für Sie aber auch noch die staatliche Förderung in einem Wohn-Reister-Vertrag interessant. Das könnte den Bausparer "aufpeppen".
Bitte verstehen Sie das alles nur als erste Tipps! Für eine echte Beratung wären natürlich noch mehr Informationen zu Ihren Verhältnissen wichtig!
MfG
Alexander Reibold
Finanzberater
Ingolstadt und Umgebung
Tel: 08431 901290
Naseweis, Sie haben völlig Recht! Das hatte ich übersehen. Danke für den Hinweis!
Dann kann man also in diesem Fall Wohn-Riester nur einsetzen um die eigene Restschuld am Ende der Zinsbindung zu reduzieren. Dann könnte dafür ein Bausparvertrag infrage kommen, oder auch ein Riester-Fondssparplan, sofern die Kunden ein wenig Risiko für bessere Gewinnchancen in Kauf nehmen wollen.
Wenn nicht, könnte HoJam über eine längere Zinsbindung nachdenken. Mache Banken bieten auch 20 Jahre an.
ich gehe auch davon aus, dass es die Ing.DiBa sein wird, aber es geht noch deutlich besser!
Ich bitte auch darüber nachzudenken, eine 20 Jahreskondition in Betracht zu ziehen, da sie nach 15 Jahren wohl doch noch eine große Restschuld durch das Tilgen der Privatdarlehen haben werden.
Hat das Haus kein KfW 70 (oder höherwertig) Standard?
Alles in Allem denke ich schon, dass ihr zur Verfügung stehendes Einkommen nach Abzug der Zins-, und Tilgungsraten ausreichen dürfte, allerdings - wie ja auch schon von anderen angemerkt - können sie das nur selber entscheiden bzw. einschätzen.
Ebenso, wie auch schon richtig von anderen angemerkt, würde ich die bereitstellungsfreie Zeit von einem halben Jahr bei einem Neubau nicht in Kauf nehmen wollen, das müsste länger freizustellen zu sein.
Übrigens wäre die SKG Bank (Tochter der DKB Bank) unter Berücksichtigung dass die Herstellungskosten und der daraus entstehende Beleihungswert durch die Bank bestätigt wird, um stolze 73 Euro mtl. günstiger!
233.000 Euro nom. 3,59 % eff. 3,65 %, 20 Jahre fest, 9 Monate BZ Freiheit, alle anderen Privilegien wie Sondertilgung und Tilgungssatzänderungsoption konform Ing.DiBa.
50.000 Euro nom. 2,95 % eff. 2,99 %, 10 Jahre fest, KfW (ebenfalls subventioniert mit 0,25 %).
Oder Alternativ zu ihrem Angebot 15 Jahre Zinsfestschreibung
233.000 Euro nom. 3,15 % eff. 3,19 % 15 Jahre fest, 9 Monate BZ Freiheit, ansonsten konform Ing.DiBa
50.000 Euro nom. 3,20 % eff. 3,24 % 10 Jahre fest, KfW (nicht subventioniert)
Alle Angebote natürlich vorbehaltlich Bestätigung des Beleihungswertes, ausgehend von ihren kalkulierten Herstellungskosten/Baukosten (270.000 Euro).