durch einen Artikel bin ich auf eine Anleihe gestoßen, die vom Unternehmen Hein Gericke heraus gegeben wird. Darin stand, dass das Unternehmen expandieren möchte und dafür eine Unternehmensanleihe herausgegeben hat. Die sind in Deutschland und auch sehr stark in Europa vertreten.
Nun meine Frage, ob jemand dieses Unternehmen besser als ich kennt, Erfahrungen damit oder sogar mit der Anleihe gemacht hat? Mich würde interessieren, welche wichtigen Punkte bei der Zeichnung zu berücksichtigen sind. Kann mir da jemand weiterhelfen? Also gibt es eine Art Checkliste, die erfüllt sein muss oder ist es besser nach eigenem Ermessen vorzugehen?
Vielleicht noch mal ein paar Eckpunkte:
1000 Euro Anleihe plus Stückzinsen
im ersten Jahr 7 Prozent Zinsen, dann wird jährlich um 0,25 % erhöht (auf insg. 8 Prozent)
Laufzeit geht über fünf Jahre
Bei einer Anleihe erhalte ich doch in jedem Fall mein Geld plus die garantierten Zinsen zurück, richtig? Im Gegensatz zu Aktien muss man dann nicht so zittern, dass man alles verliert?!
AW: Fragen zur Anleihe: Kennt jemand Hein Gericke?
Hallo,
Geschäftsdaten kenne ich nicht. Hein Gericke liefert Motorradkleidung/-zubehör.
In diesen Kreisen wird bereits seit Jahren darauf gewartet, dass dieses Unternehmen die Toren schließen muss. Nun hat es vor einigen Wochen - überraschend - den Mitbewerber Polo erwischt.
Mir persönlich würde der Mut und das Zutrauen zu diesem Unternehmen fehlen. Allerdings nur gefühlsmäßig!
AW: Fragen zur Anleihe: Kennt jemand Hein Gericke?
Hallo!
Ich glaube hier liegt ein Irrtum vor!
Eine Unternehmensanleihe ist nicht sicherer als eine Aktie!
Deshalb ist ja der Zins so hoch. Die Firma verspricht zwar die Rückzahlung des geliehenen Geldes zu 100 %, doch das geht natürlich nur, wenn es die Firma in 5 Jahren noch gibt. Wenn sie vom Markt verschwunden ist, oder so große Probleme hat, dass den Managern der eigene Ruf egal ist, dann kann es auch zu 100 % Verlust kommen.
Mit einer Unternehmensanleihe wird man zum Gläubiger der Firma. Leider aber zu einem der im Rang weit hinter den Gläubiger - Banken und hinter Forderungen der Mitarbeiter auf Abfindung und ähnliches liegt.
MfG
Alexander Reibold
Versicherungs- und Fondsmakler
Neuburg an der Donau
Tel: 08431 901290
AW: Fragen zur Anleihe: Kennt jemand Hein Gericke?
Zitat von Reibold
Mit einer Unternehmensanleihe wird man zum Gläubiger der Firma. Leider aber zu einem der im Rang weit hinter den Gläubiger - Banken und hinter Forderungen der Mitarbeiter auf Abfindung und ähnliches liegt.
Alles richtig, wollte ich auch schreiben. Allerdings liegt die Anleihe im Rang noch vor einer Beteiligung im Eigenkapitalbereich, sprich Aktie.
AW: Fragen zur Anleihe: Kennt jemand Hein Gericke?
Hallo,
Zitat von schmitt-tan80
1000 Euro Anleihe plus Stückzinsen
im ersten Jahr 7 Prozent Zinsen, dann wird jährlich um 0,25 % erhöht (auf insg. 8 Prozent)
Laufzeit geht über fünf Jahre
Bei einer Anleihe erhalte ich doch in jedem Fall mein Geld plus die garantierten Zinsen zurück, richtig?
wenn Du eine Anleihe der Bundesrepublik kaufen würdest, dann könntest Du mit relativer Sicherheit davon ausgehen, dass Du Zinsen und Kapital wie besprochen erhälst.
Dafür liegen die Zinsen dort sehr viel niedriger, derzeit unter 2% p.a.. Was Du darüber hinaus an Zinsen bekommst, ist die Risikoprämie, weil der Hein vielleicht doch den Bach runter geht.
Und diese Zinsdifferenz (in der Finanzwelt auch "Spread" genannt) ist so hoch, dass man sieht, dass diese Unternehmensanleihe in den Bereich der Ramschpapiere gehört. Also nichts für sicherheitsorientierte Anleger.
AW: Fragen zur Anleihe: Kennt jemand Hein Gericke?
Zitat von obelix
In diesen Kreisen wird bereits seit Jahren darauf gewartet, dass dieses Unternehmen die Toren schließen muss. Nun hat es vor einigen Wochen - überraschend - den Mitbewerber Polo erwischt.
Dann hat Hein Gericke seit der letzten Krise einiges richtig gemacht, wenn sie entgegen aller Erwartungen immer noch bestehen und in der letzten Zeit neue Geschäfte eröffnet haben.
Die Polo Insolvenz ist natürlich vor allem für die Mitarbeiter bedauerlich. Hatte davon im Radio gehört.
Zitat von Reibold
Mit einer Unternehmensanleihe wird man zum Gläubiger der Firma. Leider aber zu einem der im Rang weit hinter den Gläubiger - Banken und hinter Forderungen der Mitarbeiter auf Abfindung und ähnliches liegt.
Im Infoprospekt des Unternehmens wird erwähnt, dass die Anleihe nicht nachrangig ist. Das bedeutet doch dann, dass ich nicht nach den anderen Gläubigern ausgezahlt werde sondern direkt?!
Ich habe dazu im Web mal nach einer Definition gesucht und diese gefunden: „Nachrangige Anleihen: Anleihen, bei denen die Ansprüche der Gläubiger im Falle des Konkurses oder Nachlassverfahrens des Emittenten im Rang hinter die Ansprüche der Gläubiger nicht nachrangiger Forderungen zurücktreten müssen.“
AW: Fragen zur Anleihe: Kennt jemand Hein Gericke?
Nicht nur Polo :
UVEX verabschiedet sich aus der Motorradbranche
Rückzug aus dem Motorrad-Zubehörmarkt
Die Negative Geschäftsentwicklung im Bereich Motorradhelme und Zubehör der letzten Jahre und pessimistische Marktaussichten haben den Fürther Helmhersteller Uvex dazu veranlasst,zum Saisonende 2011 aus dem Motorrad-Zubehörmarkt auszusteigen.
Und was verkaufen POLO und HEIN GERICKE?: Motorradhelme und Zubehör