Ich habe ca. 2 Mio. € geerbt und möchte das Geld so investieren, dass ich allein von dem Gewinn leben kann. Heißt ich möchte keinen Cent der 2 Millionen ausgeben. Würdet ihr sagen, dass ich das Geld einfach bei einer Bank mit 2,1% Jahreszinsen anlegen soll oder gibt es bessere, aber auch sichere Möglichkeiten, wenn es schon um so viel Geld geht?
"Bessere" Nöglichkeiten gibt es immer. Aber das macht nichts, wenn man "seine" Möglichkeit gefunden hat und damt zufrieden ist.
Bei 2 Mio hast Du ca. 2.500 Euro im Monat, wenn man Deine Möglichkeit verfolgt. Klingt doch gut. Aber nicht alles bei einer Bank anlegen. Verteile es auf verschiedene Banken und beachte dabei die EInlagensicherung.
ja aber 2500 reichen mir nicht... Das Geld so anzulegen wäre ja die sicherste Möglichkeit. Was wäre denn die nächste ,,Stufe'', wenn man das Risiko in Betracht zieht? Gibt es keine Möglichkeit, dass man ein Gewinn von 5.000 pro Monat erzielen könnte und trotzdem die gleiche Risiken haben, wie bei einer einfachen Geldanlage? Was würden Sie denn machen?
Was ich machen würde, ist für Dich nicht wichtig. Ich habe andere Ziele, andere Einstellungen, andere Werte.
Tagesgeld ist im übrigen nicht risikolos. Insbesondere bei der von Dir angestrebten Art und Weise. Du legst 2 Mio an und bekommst ca. 40.000 Euro im Jahr Zinsen. Diese gibst Du komplett aus und hast also nach 1 Jahr immer noch 2 Mio. In diesem Jahr war die Inflation aber bei 3% und Du brauchst jetzt 2.060.000 Euro, damit Du Dir die Sachen kaufen kannst, die Du im ersten Jahr mit Deinen 2 Mio hättest kaufen können. Nac 5 Jahre schon 2.318.548 Euro. Auch die Kaufkraft der Zinsen sinkt dabei. Du wirst Dir also Jahr für Jahr weniger leisten können. Zuerst wirst Du das nicht merken, aber nach 10 Jahren definitiv.
Du brauchst also, wenn Du 5.000 Euro im Monat haben willst und von einer Inflation von 3 % ausgehst, eine Rendite von 7-7,5%. Dann erhälst Du die Kaufkraft und kannst auf Dauer mit einer Kaufkraft von heute 5.000 Euro pro Monat rechnen. Eine solche Rendite ist "risikolos" (in der allgemeinen (wenn auch falschen) Definition) nicht möglich.
Mit 2 Mio kann man eine ganz Menge anstellen. Wichtig wäre mir, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Also einen Mix aus verschiedenen Anlageklassen. Da Du aber eine für mich schräge Vorstellung von Risiko hast, will ich damit hier nicht anfangen.
1. Es gibt verschiedenste Banken bei denen man deutlich über 2,1 % Zinsen bekommen kann. Dort muss man aber Höchstsummen für die Anlage und natürlich die schon angesprochene Einlagensicherung beachten. Eine Verteilung wäre hier sinnvoll, auch wenn es dann ein wenig umständlicher wird. Doch 3 % Zins brutto sind so schon möglich. Das wären 5.000 € brutto im Monat, ohne Inflationsausgleich.
2. Wer sich mit dem Thema etwas auskennt würde sicher einen Anlagemix für das Geld nehmen um durchschnittlich über 3 % zu erwirtschaften. Z.B. vermietete Immobilien, Aktienfonds, Photovoltaikanlagen, Unternehmensanleihen und ein paar Zinsanlagen. Das bedeutet aber natürlich vom Zeitaufwand her zu Beginn einen Vollzeitjob und später für die Betreuung weiterhin einige Stunden in der Woche. Und man braucht einen guten Steuerberater.
3. Es gibt Vermögensverwalter, die sich gegen Honorar gerne um eine vernünftige Aufteilung kümmern und die dann auch weiter betreuen. Mit denen bespricht man die eigenen Wünsche und die Risikoneigung. Dementsprechend wird das Geld dann verteilt. Diese Fachleute kosten aber natürlich einiges und übernehmen trotzdem keine Garantie dafür, dass eine bestimmte Rendite erwirtschaftet wird.
MfG
Alexander Reibold
Versicherungs- und Fondsmakler
Neuburg an der Donau
Tel: 08431 901290
nüchtern betrachtet, gibt es keine Chance, mit 2 Mio € ohne Risiko mtl. 5.000 € bei Kapitalerhalt zu generieren.
Grund:
Wie bolitho schon ausgeführt hat, ist zuerst einmal die Infaltion auszugleichen. Sonst isses nix mit dem Kapitalerhalt.
In normalen Zeiten (die wir an den Zinsmärkten derzeit nicht haben) gleicht der erzielbare risikolose Zins (z.B. dt. Staatsanleihen) in etwa die Inflation aus. Längere Laufzeiten mit höheren Zinsen bergen ja wieder das Risiko einer steigenden Inflation.... .
Das, was man über dem Inflationsniveau erzielen kann, ist die Prämie für das Risiko, das man bereit ist einzugehen.
Wenn Du also Kapitalerhalt + 5.000 mtl. haben willst, dann brauchst Du die Inflation + 3% p.a.. (5.000 x 12 = 60.000 = 3% von 2.000.0000). Ganz egal wie hoch die Inflation gerade ist, Du brauchst 3% mehr.
Diese drei Prozent beschreiben genau Dein Risiko und das ist auf diesem Niveau erheblich.
Zitat von Reibold
3. Es gibt Vermögensverwalter, die sich gegen Honorar gerne um eine vernünftige Aufteilung kümmern und die dann auch weiter betreuen. Mit denen bespricht man die eigenen Wünsche und die Risikoneigung. Dementsprechend wird das Geld dann verteilt. Diese Fachleute kosten aber natürlich einiges und übernehmen trotzdem keine Garantie dafür, dass eine bestimmte Rendite erwirtschaftet wird.
Sie übernehmen keine Garantie, weil sie wissen, dass man so eine Rendite gar nicht garantieren kann.
Was sie besser können, ist Dein Risiko klar zu beziffern und zu kontrollieren. Aber genau das geht natürlich zu Lasten der Rendite.
Und in einem Jahr wir diesem, mit starken Schwankungen ohne klare Richtung, schafft es kaum ein Verwalter vernünftig Geld zu verdienen.
Sorry, aber Du wirst wohl mit dem Gedanken leben müssen, die 2 Mio aufzubrauchen. Bei 5.000 euro monatlich reicht das immerhin für 33 Jahre und ein bisserl was.
Oder Du lernst mit den Risiken umzugehen.
2 Millionen geerbt! Beratung
Zitat von Reibold
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