Nennt man den Gewinn aus Wertpapieren immer Dividende?
Guten Morgen. Ich versuche gerade, mich ein wenig durch die schwierigen Begrifflichkeiten der Finanzwelt zu arbeiten. Ich habe schon gelernt, dass man es wohl Dividende nennt, wenn man für die Aktien einmal im Jahr eine gewisse Verzinsung bekommt. Die wird ja auf der Hauptversammlung des Unternehmens festgelegt. So weit, so gut. Was aber ist mit anderen Wertpapieren, die ich kaufen kann, die zumTeil festverzinslich sind, aber auch bestimmten Kursschwankungen unterlegen sein können? Hier spricht man doch im Gegensatz zu einem normalen Sparbuch nicht von Zinsen oder Zinsguthaben, sondern meiner Meinung nach auch wieder von Dividenden oder Renditen. Was ist denn der richtige Ausdruck?
AW: Nennt man den Gewinn aus Wertpapieren immer Dividende?
Hallo,
Dividenden gibt es nur bei Aktien.
Bei festverzinslichen Papieren gibt es -wie der Name schon sagt- den Begriff der Zinsen. Diese werden auf den ursprünglichen Wert des Papiers in der vereinbarten Form bezahlt.
Was es da für Varianten gibt, wird bei der Bundesfinanzagentur ganz gut erklärt: Bundeswertpapiere: Startseite
Dieser Zins gibt in etwa die aktuelle Rendite (im Verhältnis zum Risiko des Emittenten) zum Zeitpunkt der Auflage wieder.
Da sich das allgemeine Zinsniveau aber ständig verändert und die Rendite beim Handel eines solchen Papieres über die Börse immer marktgerecht sein muss (sonst kauft es keiner), gibt es einen Kurs, zu dem das Papier gehandelt wird.
Bsp:
im Januar wird eine Anleihe mit 4% Zinsen p.a. zum Kurs von 100% und einer Laufzeit von 5 Jahren emittiert.
In diesem Fall sind Zinsen und Rendite noch gleich. (4% p.a.)
2 Jahre später liegt die Rendite am Kapitalmarkt bei 5% p.a. und der Besitzer will seine Anleihe verkaufen. Um einen Käufer zu finden, muss er eine marktgerechte Rendite bieten. Da die Zinsen nicht veränderbar sind, muss der Kurs das regulieren.
Man rechnet also aus, welcher Kurs bei 4% Zinsen auf die 100% und einer Restlaufzeit von drei Jahren einer Rendite von 5% entspricht. (Die Formel kann man bei wikipedia finden).
Dieser Kurs wird auf jeden Fall unter 100% liegen.
Angenommen er liegt bei 97%. Dann verkauft der ursprüngliche Anleger die Anleihe 3% unter dem Kaufpreis (Kursrisiko).