Sondermetalle und Seltene Erden spielen weltweit eine immer größere Rolle. Die Gründe sind neue Anwendungstechniken und die Verknappung durch das Hauptlieferland China. Das stellt viele europäische Unternehmen vor neue Aufgaben. Für Privatinvestoren aber ergeben sich neue Chancen. Für Sie ist das physische Investment in Sondermetalle und Seltene Erden eine neue, viel versprechende Möglichkeit, Ihr Portfolio zu diversifizieren. Sie zählen zu den begehrtesten Rohstoffen der Welt: Seltene Erden. Sie werden derzeit hauptsächlich in China abgebaut und gehören zu unserem modernen Leben wie der Punkt auf das i: kein iPod, kein Handy, kein PC, kein Hybridfahrzeug, kein Flachbildschirm und kein Windrad kann ohne Seltene Erden hergestellt werden. Allein in einem Hybridauto sind 20 Kilogramm Seltene Erden verbaut. Es gibt kaum ein IT-Produkt, das ohne Seltene Erden hergestellt werden kann. Seltene Erden sind der Treibstoff der Moderne, Seltene Erden sind vielleicht sogar das Öl der Zukunft. Seltene Erden bezeichnet man auch als Seltenerdmetalle. Zu ihnen gehören die chemischen Elemente der 3. Gruppe des Periodensystems. Es sind die folgenden Metalle, deren Namen exotisch, geheimnisvoll und abenteuerlich klingen: Scandium, Yttrium, Lanthan sowie die 14 auf das Lanthan folgenden Elemente, die Lanthanoide. Zu ihnen gehören Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Europium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium und Lutetium. Die größte industrielle Bedeutung haben Neodym, Yttrium, Lanthan, Cer, Praseodym, Samarium, Europium, und Gadolinium. Seltene Erden werden aufwendig aus den Mineralien Monazit und Bastnäsit gewonnen und kommen zu 95 % aus China. Die größten Vorkommen der Seltenen Erden stammen aus einer einzigen Lagerstätte: der chinesischen Mine Bayan Obo in der Inneren Mongolei (2,9 Millionen Tonnen). „Der Nahe Osten hat sein Öl, wir haben die Seltenen Erden.” Ein Zitat von Deng Xiaoping aus dem Jahr 1992.” Eingesetzt werden Seltene Erden als Leuchtstoffe. Sie bewirken, dass magnetisiertes Eisen die magnetische Wirkung nicht verliert. Diese Neodym-Magnete werden als Dauermagnete in Elektromotoren verwendet und in Generatoren von Windkraftanlagen sowie im elektrischen Motoranteil von Kfz-Hybrid-Motoren eingebaut. 13 % der Seltenen Erdmetalle kommen in Polituren zum Einsatz. Etwa 12 % werden für Spezialgläser benutzt und 8 % für die Leuchtmittel der Plasma- und LCD-Bildschirme, für Energiesparlampen und Radargeräte. Neue Zukunftstechnologien wie Brennstoffzellen und Superlegierungen setzen auf die Seltenen Erden. Auch moderne Panzer- und Radaranlagen wären undenkbar ohne den Einsatz von Seltenen Erden. Diese Industrien gehen von einem steigenden Bedarf an Seltenen Erden aus. So rechnet man mit einer Steigerung von 124.000 Tonnen im Jahr 2009 auf 189.000 Tonnen im Jahr 2012. China kontrolliert die Mengen und damit die Preise. Das Land besitzt rund 30 % der Weltreserven, beliefert den Weltmarkt mit 95 % der Seltenen Erden, hat aber seine Exporte stark gedrosselt. Aktuell plant China gar die Exportquoten um 11 - 35 % zu senken. China begründet diese Maßnahme vor allem mit dem Umweltschutz und der bislang übermäßigen Ausbeutung der Rohstoffe. Falls es soweit kommt, ist ein deutlicher Preisanstieg bei nahezu allen Hightech-Produkten programmiert. Für sogenannte leichte Seltene Erden wie Cer oder Lanthan deutet sich eine Entspannung der Marktlage bis Mitte 2012 an, glauben die Experten von Tradium. Die Versorgung mit den besonders für grüne Technologien benötigten schweren Seltenen Erden wie Dysprosium und Europium werde sich jedoch weiter drastisch verschärfen. Ein Grund: In fast allen Lagerstätten sind die schweren Seltenen Erden im Vergleich zu den leichten Seltenen Erden nur in sehr geringen Konzentrationen vertreten. Bei Seltenen Erden gibt es keinen Börsenhandel. Die Preise werden individuell zwischen Anbietern und Konsumenten ausgehandelt. Diese Preise legten in der letzten Zeit eine beeindruckende Performance hin: zwischen 2005 und 2008 stiegen die Preise sehr stark, dann blieben sie bis 02/2009 auf dem erreichten Niveau. Ab 03/2009 setzte erneut ein starker Preisanstieg ein, der nicht zuletzt auch aufgrund der chinesischen Exportbeschränkungen ab 07/2010 mittlerweile Schwindel erregende Geschwindigkeit erreicht hat. Angelockt von den großen Chancen drängen derzeit viele andere Produzenten auf den Markt. Auch wenn sie zunächst nicht wirtschaftlich produzieren können, werden sie dennoch früher oder später die Produktion aufnehmen. Sehr realistisch ist z.B., dass Avalon Rare Metals aus Kanada ca. 2015 startet. Recycling dagegen wird zunächst keine Alternative sein. Der Anteil recycelter Seltener Erden wird bis 2020 auf 10 % geschätzt. Die Versorgungslage bei schweren Seltenen Erden ist am kritischsten. Besonders der Bedarf von Terbium, Europium und Dysprosium wird das Angebot deutlich übersteigen. Meine Empfehlung: Erfahrene und risikobewusste Privatanleger, die ohnedies ihr Portfolio international und in verschiedenen Anlageklassen diversifizieren, sollten sich unbedingt mit Sondermetallen / Seltene Erden beschäftigen - und zwar rasch! Den enormen Gewinnchancen stehen naturgemäß auch große Risiken gegenüber. Das gilt auch für die Direktanlage, bei der die Rohstoffe in einem Frankfurter Zollfreilager verbleiben (mehrwertsteuerfrei), denn man muss sich damit abfinden, dass man hier nicht laufend ein- und aussteigen kann wie an der Börse. Durch die fehlende Börsennotierung mangelt es an einer täglichen Preistransparenz. Das Handelshaus Tradium wird von ausgewiesenen Rohstoffexperten geleitet und stellt umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung. Mein Urteil: Eine der spannendsten Anlagemöglichkeiten für Fortgeschrittene mit größerem Kapital, die das „Unheimliche” dieser besonderen Rohstoffe nicht scheuen.
Interessante Bücher über Seltene Erden Mikael Henrik von Nauckhoff liefert in „Strategische Metalle und Seltene Erden“ wichtige Kenntnisse, ohne welche die Potenziale dieser Elemente kaum einzuschätzen sind. Nach einem Ausflug in Technikgeschichte und aktuelle politische Situation gibt er zunächst einen Überblick über alle Metallgruppen, ihre chemischen Charakteristika, ihre Vorkommen und ihre relevanten Märkte und Börsen. Dann widmet er sich detailliert den Technologiemetallen: Strategische Metalle (Sondermetalle) und Metalle der Seltenen Erden (Seltenerdmetalle). Die 2. Auflage wurde aktualisiert, mit noch mehr Informationen versehen und um ein neues Kapitel, „Aktien, Indizes & Co.“, erweitert.„ Strategische Metalle und Seltene Erden – Investieren in Technologiemetalle und Hightech-Metalle: Indium, Wismut, Terbium & Co.“, von Mikael Henrik von Nauckhoff, Finanzbuch Verlag, ISBN 978-3-89879-647-7, 350 Seiten, 19,99 Euro.
Umfangreiches Material haben auch die beiden Rohstoffexperten Christoph Brüning und Heiko Böhmer in ihrem Buch mit dem mutigen Titel „Seltene Erden – Der wichtigste Rohstoff des 21. Jahrhunderts“ zusammengetragen. In mehreren Kapiteln werden zunächst Begriffe und Bedeutungen erläutert, Geschichte, Produktion und Anwendungen der Seltenen Erden beschrieben und Prognosen für die künftigen Entwicklungen abgegeben. Sodann – und das ist die Besonderheit dieses Buches – untersuchen die Autoren, welche Firmen das Potenzial haben, von dem Boom zu profitieren, und zeigen auf, was Anleger tun müssen, um zu den Gewinnern zu gehören. Dabei geht es um Investmentchancen insbesondere in Aktien von internationalen – meist nordamerikanischen – Explorationsgesellschaften. Diese werden einschließlich Charts ihrer Kursverläufe vorgestellt. „Seltene Erden – Der wichtigste Rohstoff des 21. Jahrhunderts, von Christoph Brüning und Heiko Böhmer, Börsenbuchverlag, ISBN 978-3-941493-86-5, 272 Seiten, 24,90 Euro. Kostenlose Leseprobe unter https://www.financebooks.de/xist4c/web/Seltene-Erden---Der-wichtigste-Rohstoff-des-21--Jahrhunderts_id_41__dId_98400_.htm