Heute habe ich bei der Deutschen Bank den Antrag auf die db Förderrente Premium unterschrieben wofür ich mir jetzt in den Hintern beissen könnte.
Einfach, weil ich danach erst im Internet geschaut habe (was ja so oder so immer sehr fragwürdig ist und gerade bei mir mehr Durcheinander als AUfklärung bringt) und nun restlos Brei im Kopf habe.
Was mir erklärt wurde klang plausibel und meine häufigen Nachfragen wurden auch geduldig (und für mich zu meiner Zufriedenheit) beantwortet.
Aber.....da ich in diesem Bereich absolut unwissend und glaubte, Riester sei Riester und tue damit was gutes für meine Zukunft, habe ich unterschrieben.
Das ganze nennt sich Fondsgebundene Rentenversicherung-Riesterförderung (Schicht 2) und läuft über die Zuricher Versicherung.
Zu meiner Person: ich bin 38, Beamtin im öffentlichen Dienst (Altersvorsorge gesichert, aber wer weiss was an Pension in 27 JAhren übrig bleibt?), ab Dezember auch Mutter.....
Den monatlichen Beitrag von 90,50 eu empfinde ich auf jeden Fall als tragbar.
2008 hatte ich eine Basisrente ebenfalls über die Zuricher abgeschlossen, die auch steuerlich gefördert wird (wohl aber nicht so "vorteilhaft" ist wie die Riester....)
Nun hab ich einfach kein gutes Gefühl mehr. Sicherlich gibt es immer was besseres, was mir der nächste Vertreter sicher auch wieder verständlich machen kann.
*seufz*
Mir gehts eigentlich jetzt nur darum, ob ich da einen gravierenden Fehler gemacht habe und das ganze besser kündigen sollte, sofern man das hierüber abschliessend klären kann.
Oder ob es "ok" ist, vielleicht nicht das Optimum, aber auf jeden Fall nicht der absolute mega Fehltritt
Ich hatte mir schon überlegt, mich bei der Verbraucherzentrale zu erkundigen, aber die 150eu Beratungsgebühr haben mich jetzt erstmal abgeschreckt....
Zur Riester-Rente insgesamt und zu jedem einzelnen Produkt werden Sie verschiedene Meinungen hören. Da hilft es nur sich selbst zu informieren und selbst zu entscheiden.
Grundsätzlich ist die Riester-Rente meiner Meinung nach für Sie von Vorteil, wenn Sie auf der Suche nach einer lebenslang ausgezahlten Zusatzrente waren. Wenn Sie ca. 38.500 € brutto verdienen ist der Beitrag korrekt berechnet worden um die volle Zulage zu erhalten. (4% vom Brutto minus 454 € Zulage = Jahresbeitrag) Es sei denn, Sie sind mit einem Selbständigen verheiratet.
Die genannte Fondspolice investiert in den DWS Riester-Fonds. Den hätten Sie beim gleichen Berater auch ohne den "Versicherungsmantel" bekommen können und damit eine Menge Gebühren gespart.
Allerdings hat die Police natürlich auch einen Vorteil. Sie haben darin einen Faktor festgeschrieben, mit dem bei Renteneintritt mindestens gerechnet wird, wenn aus Ihrem Angesparten Vermögen die monatliche Rente berechnet wird.
Beim reinen Fonds wird der Faktor erst dann festgelegt und könnte für Sie schlechter ausfallen. Ob das die höheren Gebühren rechtfertigt werden wir erst wissen wenn Sie die Rente bekommen.
Wenn Sie so unsicher sind, können Sie ja noch einen zweiten Berater anhören. Am besten einen der verschiedene Anbieter miteinander vergleichen kann. Denn der bisherige Ansprechpartner ist Vertreter einer Gesellschaft und muß obendrein bestimmte Verkaufsziele seiner Bank erfüllen.
Falls Sie sich dann anders entscheiden können Sie den unterschriebenen Antrag einfach wieder zurück ziehen.
MfG
Alexander Reibold
Versicherungs- und Fondsmakler
Neuburg an der Donau
Da hat Herr Reibold recht, liebe Fabia. Wenn Sie ein dummes Gefühl bei der Sache haben oder sich lieber noch weiter informieren möchten, können Sie von Ihrem Rücktrittsrecht Gebrauch machen. Falls die Zeit nicht schon abgelaufen ist.
Die DWS (Deutsche Bank) bietet auch Riester-FondsSparen ohne Versicherungsmantel an. Ist viel günstiger und es kommt vermutlich mehr raus am Ende. In die Zukunft schauen kann natürlich keiner.
Hat Ihnen denn der freundliche Berater das gesetzlich vorgeschriebene Produktinformationsblatt vor Unterschrift vorgelegt?
Gucken Sie mal hier. Da sind alle Riesterformen erklärt:
Graufell,dann sind Sie ja mit Sicherheit auch willens und in der Lage, dem geneigten Leser die Probleme des cash lock aufzuzeigen, mit denen unter anderem die Sparer der RRP zu kämpfen haben? danke!
Wenn Sie ca. 38.500 € brutto verdienen ist der Beitrag korrekt berechnet worden um die volle Zulage zu erhalten. (4% vom Brutto minus 454 € Zulage = Jahresbeitrag) Es sei denn, Sie sind mit einem Selbständigen verheiratet.
Hallo Herr Reibold,
können Sie mir bitte den gekennzeichneten Satz näher erläutern? Was hat das mit dem 'Selbständigen' zu bedeuten?
Wer nicht Arbeitnehmer oder Beamter ist, ist bei der Riester - Rente alleine nicht förderberechtigt. Dieser Personenkreis bekommt nur eine Zulage, wenn er mit einem förderberechtigten Menschen verheiratet ist und dieser eine Riester - Rente bespart.
Im Gegenzug dazu kann der förderberechtigte Partner aber die Förderung des Selbständigen oder nicht gegen Gehalt arbeitenden, vom eigenen Beitrag abziehen.
Die Beiden werden als eine Gemeinschaft angesehen. In Ihrem Fall mit 1 Kind könnten Sie gemeinsam also nicht nur 454 € Zulage kassieren sondern weitere 154 € in einen Vertrag Ihres Mannes. Und der müsste bei manchem Anbieter nicht mal einen Eigenbeitrag leisten! Sein Einkommen spielt bei Riester keine Rolle.
Die Beiden werden als eine Gemeinschaft angesehen. In Ihrem Fall mit 1 Kind könnten Sie gemeinsam also nicht nur 454 € Zulage kassieren sondern weitere 154 € in einen Vertrag Ihres Mannes. Und der müsste bei manchem Anbieter nicht mal einen Eigenbeitrag leisten! Sein Einkommen spielt bei Riester keine Rolle.
alles klar! Das habe ich bei Ihrer ersten Antwort nicht so herausgelesen. Diese Regelung ist mir bekannt.
Wer nicht Arbeitnehmer oder Beamter ist, ist bei der Riester - Rente alleine nicht förderberechtigt. Dieser Personenkreis bekommt nur eine Zulage, wenn er mit einem förderberechtigten Menschen verheiratet ist und dieser eine Riester - Rente bespart.
Haben Sie in Ihrer Aufstellung nicht einige Gruppen vergessen ?
z.B. selbständige Handwerker die Sozialversicherungsbeiträge zahlen;
Landwirte;
Bezieher von Arbeitslosengeld;
Bezieher von BU-Rente, EU-Rente, Erwerbsmiderungsrente;
usw.
Kommentar zu dem Hinweis, man könnte auch direkt eine Riesterfondsanlage abschließen, dies wäre billiger:
Dies ist ein Irrtum, das Gegenteil ist der Fall. Bei der Riester-Premium-Rente der DB werden verteilt auf die ersten 5 Jahre ähnlich hohe Gebühren abgezogen wie bei einer Fondsgebundenen Rentenversicherung. Da Riester ein zwangsweises Rentenprodukt ist, ein Fonds aber keine lebenslange Rente bieten kann, muss die Fondsgesellschaft für den Kunden später eine Rentenversicherung abschließen, der Kunde zahlt also noch einmal Gebühren und darf sich noch nicht einmal den Rentenversicherer aussuchen. In den Fonds entstehen über die Jahre erhebliche Gebühren, die bei guten Fondsgebundenen Renten dem Kunden zumindest teilweise als zusätzliche Überschüsse rückerstattet werden, im Investmentprodukt sorgen diese Gebühren für dauerhaft traumhafte Provisionsauszahlungen. Tipp: Wende Dich an einen unabhängigen Versicherungsmakler. Makler sind verpflichtet, die Interessen des Kunden zu wahren. Vertreter und sog. Vermögensberater sind Handelsvertreter, die die Interessen der Gesellschaften vertreten müssen. Bänker müssen für die Bank handeln.
Ihr Hinweis bezieht sich sicher auf die DWS Riester-Rente Premium.
Dort ist die Gebührenstruktur so wie Sie sie beschrieben haben.
Man kann aber auch noch die DWS Top-Rente Dynamik oder die Top-Rente Balance abschließen. Dort werden die höchstens 4 % Ausgabeaufschlag über die ganze Laufzeit des Sparplans verteilt entnommen und nicht auf die ersten 5 Jahre komprimiert. Der Kunde kann also wählen, welche Variante ihm besser gefällt.
Danke für den Tipp zu einem Makler zu gehen, das sehe ich natürlich genauso.
MfG
Alexander Reibold
Makler für Versicherungen und Investmentfonds