Hallo zusammen,
ich habe in letzter Zeit mehrmals die Begriffe "Riesterfonds" und "fondsgebundene Riesterversicherung" gelesen und ich habe den Eindruck, dass viele Quellen im Internet diese Begriffe (fälschlicherweise?) synonym verwenden, was es extrem schwer macht sich korrekt (im Internet) zu informieren.
Oh ja, beim Thema Riester wird alles, aber auch wirklich alles durcheinander geworfen, bis keiner mehr so richtig bescheid weiß. Dieser Zustand ist unter anderem auch ein Grund, warum das "Riestern" bei den Bürgern und teilweise bei den Vermittlern so schlecht ankommt.
In der FAZ war vor kurzem (18. September) ein interessanter Artikel welcher vor "fondsgebundenen Riesterversicherungen" warnt aber "Riesterfonds" lobt. Mir ist leider überhaupt nicht klar wo genau der Unterschied liegt.
Eine "fondsgebundene Riesterversicherung" oder auch "fondsgebundene Riester-Rentenversicherung" genannt, ist in erster Linie eine private Rentenversicherung, in der Deine Sparbeiträge und die staatlichen (Riester-) Zulagen in Investmentfonds fließen.
Die private Rentenversicherung, auch im Beraterjargon Versicherungsmantel genannt, garantiert Dir HEUTE schon einen Rentenfaktor, mit Hilfe man Dir SPÄTER aus Deinem Fondsvermögen eine Rente errechnet.
Leider bezahlst Du für diesen sogenannten Rentengarantiefaktor auch HEUTE schon die Kosten, obwohl Du natürlich Heute noch nicht weißt, in wie fern Dir diese Garantie SPÄTER irgendetwas bringt. (Stichwort: weitere Finanzkrisen, Staatenkrisen, Währungskrisen, etc. pp.)
Deshalb ist die Auswahl eines solventen Versicherungsunternehmens wichtig. In wie fern aber heutige Unternehmenskennzahlen, welche Du bei Deiner Auswahl berücksichtigen solltest, noch in Jahrzehnten Gültigkeit haben, steht auch wieder in den Sternen.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass Du bei "Riester" jederzeit den Anbieter (Unternehmen) wechseln kannst. Leider fallen oft dabei u.a. neue Abschlußgebühren an und Du erhälst möglicherweise einen schlechteren Rentengarantiefaktor.
Es wäre zumindestens eine Option, falls Dir Dein ursprünglich gewähltes Versicherungsunternehmen aus irgendeinem Grund nicht mehr gefällt.
Falls Du noch Jahrzehnte bis zur Altersrente hast und der Rentengarantiefaktor Dir zu "schwammig" ist, kannst Du auch mit nur Fonds riestern - also ohne den Versicherungsmantel (Rentenversicherung).
Diese Riester-Investmentfonds sind meist Dachfonds, die wiederum in viele andere Fonds oder Anlageklassen, wie Aktien, Renten, Immobilien etc. investieren. Großer Vorteil: Du sparst Dir HEUTE die hohen Kosten des Versicherungsmantel. Nachteil: Du hast HEUTE keinen garantierten Rentenfaktor.
Die Riester-Förderung verlangt aber, dass ein riestergefördertes Finanzprodukt eine lebenslange Rente bietet. Darum kommen auch bei riestergeförderten Investmentfonds eine private Rentenversicherung ins Spiel. Aber erst dann, wenn Du Dir Deine Riester-Investmentfonds/ Riester-Rente verrenten lässt (zwischen Alter 60 bis Alter 67)
Ab dann wird nämlich ein bestimmter Prozentsatz Deines Fondsvermögen, als Einmalbeitrag in eine private Rentenversicherung, deren Beginn DEIN Alter 85 ist, eingezahlt. Die Kosten für diese private Rentenversicherung stehen natürlich HEUTE noch nicht fest, jedoch springt die private Rentenversicherung erst mit Alter 85 ein, was die Kosten niedriger hält, als wenn sie gleich mit z.B. Alter 67 eine lebenslange Rente zahlen müsste.
Falls Du Dich jetzt fragst, was eigentlich zwischen Alter 60-67 und Alter 85 passiert: zwischen diesen Zeiträumen wird Dein gesamtes Fondsvermögen abzüglich einer eventuellen max. 30%-tigen Kapitalentnahme Deinerseits und des Einmalbeitrages an eine private Rentenversicherung XY per Auszahlungsplan verrentet.
Nach den Stichworten googlen kann man ja leider komplett vergessen weil man dann 99% Müllergebnisse bekommt (und als Anfänger kann man die restlichen 1% nicht von dem Müll unterscheiden).
Ja, das stimmt allerdings.
Also, gibt es einen Unterschied? Wenn ja, welchen? Was sind die Gemeinsamkeiten? Woran erkenne ich bei einem gegebenem Vertrag um was es sich genau handelt (steht ja nicht immer eindeutig mit dabei)?
Gemeinsamkeiten: Beide investieren in Fonds.
Unterschied siehe oben und: fondsgebundene Riester-Rentenversicherung haben z.B. durch den Rentengarantiefaktor etc. HEUTE erstmal höhere Kosten und sind, m.M.n., Kosten-intransparenter als reine Riester-Investmentfonds
Den Unterschied erkennst Du daran, dass bei einer Riester-Rentenversicherung (fondsgebunden oder nicht; auch genannt klassisch) ein Firmenname einer Versicherung auf dem Angebot bzw. Vertrag steht. Bei Riester-Investmentfonds steht nur der Firmenname einer Investmentgesellschaft drauf.
So wie ich das bisher verstanden habe sind beides Riesterverträge, die zu einem Großteil (aber nicht komplett) in Fonds investieren. Versicherungen sind scheinbar teurer (warum?). Ist das korrekt?
Nun, ein Riester-Investmentfonds investiert immer in irgendwelche Investmentfonds. Die Frage ist, lässt das Garantiemodell noch Aktienfonds zu oder kann nur noch in wertschwankungsärmere, aber auch renditeschwächere Anlagen Zwecks Kapitalerhalt investiert werden.
Ja, Versicherungen sind erstmal teurer. Jedoch kann, wenn auch meiner Meinung nach unwahrscheinlich, sich das Ganze relativieren, wenn bei Riester-Investmentfonds die private Rentenversicherung ins Spiel kommt.
Danke!
Kein Thema!
Viele Grüße
effweh