Ich möchte mir in ca. vier Jahren eine Eigentumswohnung kaufen. Bis dahin könnte ich monatlich 900 Euro sparen. Mit diesen Anhaltspunkten war ich heute bei meiner Bank - Beratunsgespräch zu einem Bausparvertrag.
Die Eckdaten:
Bei einem 100.000 Euro Bausparvertrag wären 40% aufzubringen, er hätte eine Laufzeit von 6,5 Jahre (kürzestens 5 Jahre), eine Rate von 2,8% auf das Darlehen sowie eine Tilgungsrate von 5‰ - Diese ist fix.
Ich komm mir dabei aber sehr unwohl vor, weil:
Problem 1: 1% des Bausparers, also 1.000 Euro als Einrichtungsgebühr
Problem 2: Ich könnte auf 5 Jahre viel mehr als 40% (40.000) Euro einzahlen, wobei sich die Differenz zu 100.000 Euro (Darlehenssumme) verringern würde)
Problem 3: Ich käme einfach an mein Geld (fixe Laufzeit)
Problem 4: ein höherer Bausparer ist auch nicht möglich, da ich diese 5‰ der gesamten Bausparvertragssumme als monatliche Tilgung immer habe. Das heißt, wenn höherer Bausparvertrag, dann auch höhere monatliche Tilgung, egal wie hoch das Darlehen letztendlich ist
Ich fühl mich einfach nicht gut beraten und wollte wissen, welche Möglichkeiten es gibt, mir ein Wohnungskauf in vier Jahren zu ermöglichen
( 4 x 12 Monate x 900 € + 20.000 andere Ersparnisse = 63.200 Erspartes bis 2015)
warum muss man immer an einen Bausparvertrag denken um Kapital für eine Immobillie anzusparen ?
Wie Sie ja selbst schon ausgerechnet haben, können Sie bis 2015 - 63.200 € + Zinsen ansparen.
Wäre es dann nicht einfacher beim Kauf der Eigentumswohnung das angesparte Kapital als Anzahlung zu verwenden und nur den Rest als Darlehen zu finanzieren ?
zum Ansparen des Kapitals gibt es viele Möglichkeiten,
Festgeld oder evt. auch einen offenen Immobillienfonds wie z.B. Hausinvest mit einer Rendite von ca. 3,5 % p.a.
Ausgabeaufschlag kann reduziert werden.
wie viel Geld wird denn in 4 Jahren benötigt und wie hoch darf dann der Abtrag für das Darlehen sein?
Wenn sie jetzt alleine schon 900 Euro sparen können und möglicherweise nebenbei noch Miete zahlen, warum sind dann 5 %o zu hoch?
Lieber Naseweis,
stellen sie doch bitte mal aufgrund ihrer grundsätzlichen Ablehnung gegen einen Bausparvertrag eine Rechnung auf, womit sie für jeden erkennbar und nachvollziehbar - beziehend auf die Fragestellung - aufzeigen können, ob sich Bausparen lohnt oder nicht.
Der Fragesteller benötigt in der Zukunft mehr Geld als er ansparen kann, folglich muss er ein Darlehen aufnehmen. Diesen Zinssatz kennen wir nicht, gleichwohl wissen wir aber, dass der Anlagezins der Ansparsumme im BSV nur bei 1 % liegt, das heißt gegenüber einer Anlage ausserhalb eines BSV ein Zinsverlust ( bei unterstelltem Anlagezins von 3 % innerhalb einer festverzinslichen Anlage ) von 2 %.
Folgende Parameter setzen wir mal voraus:
Gesamtbedarf 120.000 Euro
Bedarf in 4 Jahren
Bauspardarlehenszins 2 %
Unterstellte mtl. Zins-, und Tilgungsrate 700 Euro
Die wohl alles entscheidende Frage, wo muss der Zins in 4 Jahren auf das fehlende Kapital liegen, als dass sich der BSV nicht gelohnt hat?
Mit dieser Berechnung erhält man aus meiner Sicht eine Grundlage, um sich für oder gegen einen BSV bei diesem Vorhaben zu entscheiden, aber man kann auch durchaus erkennen, dass ein BSV ( vorausgesetzt man wählt den richtigen Tarif bei der richtigen Kasse ) ab einem bestimmten Grenzzinssatz Sinn machen kann.
nein Miete zahle ich nicht, möchte ich auch nicht, da ich es als "verlorernes Geld" ansehe.
120.000 seh ich auch als benötigte Summe.
Ich werd mich einfach noch über Bausparverträge bei anderen Banken informieren.
ich würde mich bei einem unabhängigen Bausparmakler erkundigen, denn dieser vergleicht alle Tarife am Markt auf ihr Ziele und Wünsche.
Andernfalls müssten sie zu jeder Bausparkasse und die jeweiligen Tarife miteinander vergleichen. Ob eine Bank der richtige Ansprechpartner ist wage ich zu bezweifeln, da sehe ich doch eher die Bausparkassen als den richtigen Ansprechpartner, sollte ein BSV in Betracht kommen.
Wenn sie derzeit keine Miete zahlen müssen ist das natürlich schön, aber doch eher ungewöhnlich und auf langer Sicht wird es ja eine Miet-, oder Zins-, und Tilgungszahlung geben !
Ich würde gar keinen Bausparer in Anspruch nehmen. Lieber das Geld anderweitig zinsbringend anlegen und als Eigenkapital verwenden. Bei 120.000 Euro Bedarf kannst Du dann über 50% EK aufbringen und erhälst sehr günstige Zinsen. Einzig das Zinsniveau könnte Sorgen bereiten, weil es gerade so niedrig ist und bis dahin steigen könnte.
sehen sie, sie haben vollkommen Recht, einzig das Zinsniveuau könnte Sorgen bereiten.
Das umgeht man eben, in dem man sich den Zins für die Zukunft sichert und das geht nur über einen Bausparvertrag! Der Zinsverlust in der Ansparung Bausparguthabenzins gegen festverzinsliche Anlage ist derzeit so gering, als dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass der erworbene Zins für die Zukunft den Gewinn oder Nutzen ausmacht. Um so viel mehr vermehrt sich das Guthaben bei einem Zinsunterschied von 2 % in den beiden Ansparzeitenformen nicht, entsprechend ist der Grenzzinssatz in 4 Jahren zu setzen, zu Mal die 2 % Darlehenszinssatz auf das fehlende Kapital ja schon mal für sich sprechen.
Ein Forward Darlehen kommt nicht in Frage, da dies nur für Kunden gilt, die bereits Eigentümer sind! Welche die es werden wollen haben gar kein Besicherungsobjekt, demnach kann ich als Bank auch kein Darlehen zusagen!
nein Miete zahle ich nicht, möchte ich auch nicht, da ich es als "verlorernes Geld" ansehe.
120.000 seh ich auch als benötigte Summe.
Ich werd mich einfach noch über Bausparverträge bei anderen Banken informieren.
Grüße,
loady
Hallo loady,
Bausparen lohnt sich immer, wenn man wenig einzahlt (20-30%) und wenn man viel sicheres Bauspardarlehen abgrenzt (70-80%) und dass am Besten zu einem niedrigen Darlehenszins und dazu noch mit einer niedrigen Rate.
Dies Optimum werden Sie am Markt nicht finden, aber es gibt Möglichkeiten in 4 Jahren mit Bausparen und somit mit Zinssicherheit die 120.000 zu realisieren.
Ok - da haben Sie natürlich Recht. Aktuell ist es wohl sinnvoller, ein Bausparvertrag abzuschließen, um sich auf einfache Art und Weise ein niedriges Zinsniveau zu sichern.
Grundsätzlich ist es kein Problem wenn die Zinsen steigen...steigen doch auch die Guthabenzinsen entsprechend dürfte es nicht wirklich ein Problem darstellen. In den letzten 10 Jahren (seit 20 Jahren fast nur nach unten auf lange Sicht) bewegen sich die Zinsen nicht wirklich sprunghaft nach oben oder unten. Warum sollte das ausgerechnet die nächsten 4 Jahre passieren ?
Dahinter steckt ja nun auch die Inflation. Steigt der Zins bedeutet dies auch, dass die Preise hoch gehen...die Immobilie entsprechend mehr kostet...3 % Inflation wären aus 120 Teuro rund 135 Teuro geworden. Beim Bausparer bekommen sie selten mehr als 1,5 % (und der ändert sich eben auch nicht). Auf dem freien Kapitalmarkt bekommen sie auf 4 Jahre mehr; vor allem wenn die Zinsen ja angeblich steigen ;-)
Ich erkaufe mir eine angebliche Sicherheit. Ob die was wert ist, weiß ich eben erst nach 4 Jahren. Mit einem Bausparer bekommen sie eh keine 100 % Finanzierung hin. Also müssen sie entweder noch zusätzlich Kapital ansparen oder eine weitere Finanzierung aufbringen.
Auf 4 Jahr dürfte man Geld nicht riskoreich anlegen.
steigt der Zins und somit auch die Guthabensverzinsung, wird aber auch die Zinsdifferenz Bausparzins und Hypothekenzins größer. Kann wieder ein Argument für den günstigen Bauspardarlehenszins sein!
Eine 100 % Finanzierung kann es ja nicht geben in dem o.a. Fall, denn das Bausparguthaben ( Eigenkapital ) hat ja den Finanzierungsbedarf schon erheblich gesenkt!
Zu dem bedenken sie bitte, dass wir keine Einmalanlage haben, sondern einen Ratensparplan, entsprechend auch die Anlageform, entsprechend auch der Anlagezins!
Also für mich würde ein Bausparvertrag nur wirklich dann in Frage kommen, wenn ich mir dadurch auch nen günstiges Bauspardarlehen sichern kann - als Geldanlage ist der meiner Meinung nach vollkommen ungeeignet.
am besten testen kannst Du das Thema Bausparen, wenn Du dem Berater die Frage stellst, was denn die Finanzierung über die gesamte Laufzeit kostet, d.h. wie hoch der Effektivzins ist. Vermutlich wirst Du hierbei keine Antwort erhalten und keinen Bausparberater finden, der Dir das rechnen kann. Wenn er es aber rechnen kann und ehrlich ist, wird das Ergebnis Dir die Antwort zinsmäßig liefern.
Leider ist es so (90 % der Fälle)ausparen heißt Bausparen, weil man es sich sparen kann.
Hi, steigt der Zins bei beiden gleich, und das ist im kurzfristigen Bereich eher wahrscheinlich, bleibt die Differenz eher gleich. Bausparen ist und bleibt eine risikobehaftete Wette. Wer vor 10 Jahren abgeschlossen hatte, hat weniger Zinsen bekommen als am Markt üblich und zahlt einen höheren Zins als man auf dem freien Markt bekommt (und das seit rund 5 Jahen). Wer in den 80ern des letzten Jahrhundert über Bausparen in der Hochzinsphase (Guthabenzinsen über 6 % und Hypo bis zu 10 %...da sparte keiner für 3,5 % beim Bausparen...jeder wollte aber zu 5 % finanzieren...blöde Falle) finanzieren wollte mußte bis zu 2,5 Jahren warten bis er das Geld bekommen hatte...also eine Finanzierung nicht möglich war.
Die Rechnung mit dem eff. Zins funktioniert leider so nicht mehr, da die Rechengrundlage für die vollständige Finanzierungszeit erweitert wurde...leider. Selbst für Fachleute kaum noch zu durchschauen.
Die entscheidende Größe ist der tatsächliche Zahlbetrag und nicht mehr der Zinssatz (der Gestzgeber gehört erschossen für so viel Schwachsinn...öffnet es doch Tür und Tor für die Anbieter hier die "legal" Kunden reinzulegen).
Ja es ist immer am besten, so viel Eigenkapital wie möglich mit zu bringen. Aktuell ist wie gesagt aber ein Bausparvertrag nicht schlecht, weil die Zinsen des Darlehens dann schön niedrig sind.