Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

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  1. Avatar von Tom78
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    Standard Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Eine Frage die derzeit in Anlegerkreisen überall im Raum steht, lautet: Wie lege ich mein Geld in der jetzigen Situation noch vernünftig an, so dass es relativ sicher ist und am besten noch Renditen bringt? Das ist keine einfache Frage, denn die Verunsicherung an den Märkten steigt immer weiter. Es gibt mehrere Krisenherde, die es zu löschen gilt, bevor wieder Normalität einkehren kann, begonnen bei Griechenland, über Italien bis hin in die USA. Überall gibt es kleine oder große Probleme, die sich auch auf die Kurse an den Börsen übertragen. In den vergangenen Wochen ging es in Frankfurt, New York, Tokyo und an anderen Handelsplätzen hoch her. Die Kurse hatten kaum Zeit sich von der letzten Talfahrt zu erholen, da kam schon wieder der nächste Fall. Kein Wunder, dass dies die Anleger verunsichert.
    Jürg Zeltner, der als CEO beim UBS Wealth Management tätig ist, lässt zum Thema „richtige Anlagestrategie“ verlauten: „Nie war die Komplexität der internationalen Finanzmärkte höher als heute, und sie nimmt ständig zu. Diese Entwicklung bietet Anlegern und Investoren zahlreiche Chancen. Andererseits braucht man Erfahrung, Wissen und die Ressourcen, um schnell und zielsicher die richtigen Entscheidungen treffen zu können, wenn man das Anlagerisiko minimieren will.“ Das Anlagerisiko scheint allerdings derzeit auch ein wenig höher zu sein als zu der Zeit, als dieses Zitat entstand. Weitere Experten raten jetzt zu einer klugen Streuung von verschiedenen Anlagen. Denn meist trifft es ja nicht alle Branchen, wenn die Kurse in den Keller gehen. Es sind immer nur einzelne Branchen und Richtungen betroffen, nie aber alle. Wenn man also in Mischfonds investiert, sollte man während der meisten Zeit relativ sicher fahren.
    Mal sind es die Aktien, in die keiner mehr Vertrauen schenkt, mal die Rohstoffe. Dann boomt wieder mal Gold und im nächsten Moment fällt der Preis ins Bodenlose. Wenn man jedoch die Chance hat, alle Anlageklassen zu nutzen, dürfte ja gewährleistet sein, dass man zu jeder Zeit in mindestens eine Sache investiert hat, bei der es gerade gut läuft. Die Mischfonds haben sich auch in der aktuellen Krise für Anleger immer wieder als einigermaßen sichere Anlagen heraus gestellt.

  2. Avatar von Bolitho
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Beispiele für die Behauptungen?

    Diversifikation ist ein Basiselement einer verantwortungsvollen Geldanlage. Warum man dafür Mischfonds braucht, will mir nicht in den Sinn. Jeder kann doch selbst mit kleinem Aufwand sein Geld entsprechend verteilen. Das hat dann auch den Vorteil, dass man sein Portfolio exakt seinen Wünschen entsprechend aufbauen kann und so sicherstellt, dass man keine Produkte kauft, von denen man nichts versteht.

  3. Avatar von Graufell
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Das, Bolitho, geht aber nur, wenn man sich mit der Materie auskennt. Dazu braucht man Zeit und Verständnis für Zusammenhänge des Finanzmarktes. Hat nicht jeder. Weder Zeit noch Verständnis. Deshalb finde ich Mischfonds auch nicht verkehrt für passive Geldanleger.

    Diversifikation ist meiner Meinung nach gut für Vermögenssicherung, nicht aber für Vermögensaufbau (in jungen Jahren). Die eine Klasse geht rauf, die andere runter. Wo ist da der Nutzen?

    Nein, für Vermögensaufbau muss man Fachmann in einer Klasse werden und sich darauf konzentrieren.

  4. Avatar von Bolitho
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Das, Bolitho, geht aber nur, wenn man sich mit der Materie auskennt. Dazu braucht man Zeit und Verständnis für Zusammenhänge des Finanzmarktes. Hat nicht jeder.
    Vielleicht ist meine Meinung in dem Punkt zu hart, aber dann lieber gar kein Geld anlegen. Wer sein Geld aber anlegt sollte Zeit investieren und ein Verständnis aufbauen. Wir tun ja auch immer so, als wäre das alles die große Wissenschaft und nur mit überdurchschnittlichen IQ zu bewältigen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Ein paar grundlegende Mechanismen, ein frischer Blick mit ein bißchen Realitätssinn und schon ist man ganz weit vorne.

    Nein, für Vermögensaufbau muss man Fachmann in einer Klasse werden und sich darauf konzentrieren.
    Ich glaube, wir definieren Vermögensaufbau unterschiedlich. Für mich ist es das kontinuierliche Bilden eines Kapitalstocks. "Reich werden" oder seinen Lebensunterhalt damit verdienen, meine ich nicht. Da man aber nur ungern seinen Kapitalstock abschmelzen sieht, halte ich Diversifikation in meiner Version der Vermögensbildung für zwingend nötig. Schon um eine langfristige Motivation zu erhalten. Global gesehen wächst die Wirtschaft jedes Jahr um Faktor x und genau an diesem Faktor will man partizipieren. Aktien laufen mal besser und mal schlechter. Rohstoffe und Anleihen und alles sonstigen Klassen auch. wer aber einen kontinuierlichen Aufbau nahe der globalen Wachstumsrate möchte, der muss verschiedene Klassen in seinem Portfolio haben. Frage ist halt, wie lange unser Planet Wachstum in der heutigen Form noch aushält. Aber das war hier ja nicht Thema.

  5. Avatar von EuroPaule
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Hallo,
    Zitat Zitat von Tom78
    Weitere Experten raten jetzt zu einer klugen Streuung von verschiedenen Anlagen. Denn meist trifft es ja nicht alle Branchen, wenn die Kurse in den Keller gehen. Es sind immer nur einzelne Branchen und Richtungen betroffen, nie aber alle. Wenn man also in Mischfonds investiert, sollte man während der meisten Zeit relativ sicher fahren.
    man müsste erstmal klären, was Du genau unter einem Mischfonds verstehst.
    Verschiedene Branchen finden sich ja auch in allen Aktienfonds, die keine Branchenfonds sind.
    Ich widerspreche aber dem Glauben, dass immer nur einzelne Segmente betroffen sind. Wenn es an den Börsen so richtig nach unten geht, dann bauen die institutionellen Anleger "Risiko" in Allgemeinen ab.
    Dazu gehören generell Aktien aler Art. Meistens auch Währungs-Exposures. Dann kommen Unternehmensanleihen und wenn die Staaten so weitermachen gehören auch zunehmend Staatsanleihen zu den Risikoträgern (wenn sie nicht schon unter das Währungs-Exposure gefallen sind).
    Rohstoffe und Edelmetalle werden dann vielleicht indifferent gesehen, bilden i.d.R. aber keine Alternative für große Anteile der Portfolios.

    Der Versuch, durch die Allokation von bestimmten Branchen bei Aktien o.ä. das Marktrisiko zu eliminieren dürfte meist kläglich scheitern.
    Man kann natürlich auf Segmente setzen, die erfahrungsgemäß weniger hart getroffen werden. Das reduziert Verluste, verhindert sie aber nicht.

    Zitat Zitat von Tom78
    Mal sind es die Aktien, in die keiner mehr Vertrauen schenkt, mal die Rohstoffe. Dann boomt wieder mal Gold und im nächsten Moment fällt der Preis ins Bodenlose. Wenn man jedoch die Chance hat, alle Anlageklassen zu nutzen, dürfte ja gewährleistet sein, dass man zu jeder Zeit in mindestens eine Sache investiert hat, bei der es gerade gut läuft. Die Mischfonds haben sich auch in der aktuellen Krise für Anleger immer wieder als einigermaßen sichere Anlagen heraus gestellt.
    Ich gehe einen Schritt weiter und behaupte, dass reine Long-Investments in solchen Marktphasen wenig Chancen haben.
    Wer die Kompetenz hat, Trends zu erkennen kann mit Short-Investments zumindest eine Absicherung seiner Anlage erreichen. Ggf. auch eine Performance in fallenden Märkten erzielen.

    Wenn mit Mischfonds Fonds gemeint sind, die auch in diese Richtung agieren können (und die Manager das auch wirklich können), dann schließe ich mich der Empfehlung gerne an.
    Klassische Mischfonds mit einer relativ fixen Aufteilung zwischen Renten und Aktien folgen dem Aktienmarkt letztlich nur mit "eingebauter Dämpfung"

    Gruß Paule

  6. Avatar von neutraler Tippgeber
    neutraler Tippgeber

    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Das MischFonds in ALLEN Marktphasen funktionieren können und somit dem Anleger Kapitalerhalt und Rendite auf Jahressicht bieten, zeigt eindrucksvoll der

    Carmignac Patrimoine seit 1989
    Carmignac Patrimoine (part A) : Unternehmens, Bericht, Wertentwicklung der Fonds und Fondspreise


    Oder der Allianz TAARA Stiftungsfonds seit 2006.
    ALLIANZ TAARA STIFTUNGSFONDS - A - EUR - (A0F416, LU0224473941) - Fonds - Fondsanalyse - OnVista


    Das Problem:
    Immer mehr Anleger haben erkannt, dass MischFonds oder auch Vermögensverwaltende Fonds für stabilere Renditen sorgen als z.B. klassische Aktienfonds. Deshalb springen immer mehr Fondsgesellschaften auf dem "Zug" auf und presentieren jetzt irgendwelche "tollen" MischFonds oder VV-Fonds. Vielen haben schon bei der jüngsten Krise gezeigt, dass sie nichts taugen. ...

    Grüße
    Alexander Irmscher

  7. Avatar von Graufell
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Also von dem Carmignac Patrimoine bin ich total enttäuscht. Irgendein Rating-Unternehmen hat ihn unlängst herabgestuft. Und das zu Recht. Im laufenden Jahr eine Entwicklung von Minus 0,98%. Der dümpelt schon seit letztes Jahr lustlos dahin.

    Mein anderer bisheriger Favorit, der Ethna Aktiv, ebenso erfolglos. Laufendes Jahr Minus 3,86%. Gerade in einer Krise zeigt sich, wer sein Handwerk beherrscht. In ruhigen Gewässern kommt jeder gut voran. Im Sturm zeigt sich die wahre Meisterschaft.

    Aber es stimmt: Unheimlich viele Mischfonds wurden aufgelegt. Die meisten sind unser Geld nicht wert.

    Von den Carmignac-Leuten und den Ethna-Leuten bin ich sehr enttäuscht.

  8. Avatar von EuroPaule
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Hallo,
    Zitat Zitat von Graufell
    Von den Carmignac-Leuten und den Ethna-Leuten bin ich sehr enttäuscht.
    es ist noch gar nicht so lange her, da waren der Ethna Aktiv und der Patrimoine die einzigen Fonds, in die überhaupt noch Gelder von Privatanlegern geflossen sind.
    Beide hatten sich in einer schwierigen Marktphase sehr gut behauptet. Wenn man mal schaut, wie es den Fonds ergangen ist, die zuvor in den letzten 20 Jahren so im Anleger- und Vermittlerfokus standen, dann ist die Enttäuschung extrem hoher Erwartungen offenbar der Normalfall.

    Ich finde aber, dass uns andere Kandidaten schon viel mehr enttäuscht haben. Wenn man sich die Entwicklugn der beiden genannten Fonds einmal anschaut, dann ist festzuhalten, dass zumindest mal keine herben Verluste eingefahren wurden.
    Der Aktienmarkt ist in den letzten 12 Monaten in einem Seitwärtstrend mit hoher Vola. Das ist so ziemlich die schwierigste Situation überhaupt für jeden aktiven Managementansatz.

    Um künftige Enttäuschungen zu vermeiden macht es wahrscheinlich Sinn, diesen Umstand als gegeben hinzunehmen.
    Vor dem Hintergrund dieser Gegebenheit haben beide Fonds gar nicht schlecht abgeschnitten. Es gibt nichts was aufgeholt werden müsste, wenn wieder nutzbare Bedingungen mit klaren Trends herrschen.

    Auch dürfte man nicht enttäuscht sein, dass Carmignac sich -wie so viele- mit den Wärhungen vertan hat. Das hat er in der Vergangenheit auch immer mal wieder gemacht und dennoch sehr gute Ergebnisse über alles erzielt.

    Heißt enttäuscht nicht eigentlich, dass man sich selbst getäuscht hat und nun von der "wahren Erkenntnis" ent-täuscht ist?

    Gruß Paule

  9. Avatar von Graufell
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Aber Herr Europaule, du wirst ja richtig philosophisch im letzten Absatz.

    Ich glaube, die besten Zeiten des Carmignac Patrimoine sind vorbei. Da hilft auch die gute Performance der letzten Jahre nicht. Diese Performance haben andere eingesteckt.

    a) dieser Fonds ist viel zu groß geworden und damit zu schwerfällig
    b) Abstufung durch Feri Eurorating
    c) Hochlobung durch "Fonds professionell".

    Wenn etwas hoch gelobt wird, klingeln bei mir die Alarmglocken. Ist wie mit den Dementis bei Politikern.

    Ich fürchte, das wird nicht mehr. Heute wieder kräftig nach unten. Im Vergleich zu den letzten 20 Jahren hat sich die Finanzwelt drastisch geändert. Da kann man als Fonds nicht einfach so weitermachen wie bisher, weil man 20 Jahre erfolgreich war.

  10. Avatar von EuroPaule
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Zitat Zitat von Graufell
    Aber Herr Europaule, du wirst ja richtig philosophisch im letzten Absatz.
    Ich dachte mir schon "Der Kaffee schmeckt heute irgendwie so komisch...". Was da wohl drin war?

    Zitat Zitat von Graufell
    Ich glaube, die besten Zeiten des Carmignac Patrimoine sind vorbei. Da hilft auch die gute Performance der letzten Jahre nicht. Diese Performance haben andere eingesteckt.

    a) dieser Fonds ist viel zu groß geworden und damit zu schwerfällig
    b) Abstufung durch Feri Eurorating
    c) Hochlobung durch "Fonds professionell".
    Also das mit fondsprofessionell als Kontraindikator ist ein Argument, gegen das es definitiv keine Argumente gibt...
    Das mit der Größe kann auch zum Problem werden. Allerdings lebt Carmignac mehr von seiner Fundamentalanalyse und da spielt die Losgröße keine besondere Rolle.
    Aber man wird abwarten müssen.
    Allerdings wird sich das Problem von selbst lösen, wenn viele Anleger so wie Du von der Entwicklung enttäuscht sind.

    Zitat Zitat von Graufell
    Da kann man als Fonds nicht einfach so weitermachen wie bisher, weil man 20 Jahre erfolgreich war.
    Es gibt nur leider kaum jemanden, der in Seitwärtstrends ein probabtes nachhaltiges Mittel anbietet.

    Gruß Paule

  11. Avatar von 1cent
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    Ausrufezeichen AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Naja, man sollte erst mal abwarten!

    Andere Fonds haben sich nicht besser entwickelt.

    Carminac wird sich sicher wieder fangen, und eine bessere Perfomance hinlegen. Hoffe ich zumindest.

    Der Templeton Global Bond schwächelt auch zurzeit.

    Na, man nimmt ein kleines (minimales?) Risiko in kauf, oder man bleibt beim Sparstrumpf. Tagesgeld ist ja auch nicht 100% sicher.

    Im Leben ist nichts gegeben, nur der Tod ist 100% sicher. (Naja, es bleibt uns hoffentlich noch genug Zeit) Und irgendwo gibt es ja noch andere wichtigere Sachen als Geld............

    Beide Fonds haben bei Morningstar 5 Sterne.

  12. Avatar von neutraler Tippgeber
    neutraler Tippgeber

    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Ich denke, hier wird auf sehr hohen Niveau geklagt.

    Der Carmignac ist immer noch ein Spitzenfonds, der die jüngsten Auf's und Ab's gut überstanden hat.

    Gut, die Performance ist vielleicht auf Jahressicht nicht sooo doll, aber der Fonds hat auch eine empfohlende Haltedauer von mind. 5 Jahren. Und wenn mich recht erinnere, hat der Carmignac nur zwei Mal in seiner 22 jährigen Geschichte ein Jahre im Minus abgeschlossen.

    Was die Volumengröße angeht, sehe ich das ganz anders als EuroPaule. Ein 20 Mrd. EUR schwerer Fonds muss Titel wählen, die sehr liquide sind und in großen Stückzahlen gehandelt werden. Das begrenzt die Auswahl stark. Was sich wiederum auf die Rendite auswirken kann.

    Grüße
    Alexander Irmscher

  13. Avatar von EuroPaule
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Hallo,
    Zitat Zitat von IRMSCHER FINANZ
    Was die Volumengröße angeht, sehe ich das ganz anders als EuroPaule. Ein 20 Mrd. EUR schwerer Fonds muss Titel wählen, die sehr liquide sind und in großen Stückzahlen gehandelt werden. Das begrenzt die Auswahl stark. Was sich wiederum auf die Rendite auswirken kann.
    das ist grundsätzlich richtig. Ich wollte nur ausdrücken, dass die Auswirkungen dieses Effektes auf das Anlageergebniss des Fonds ein gutes Stück weit von der Strategie des Fonds abhängen.

    Fonds die vom Stockpicking leben, erzielen ihre Mehrperformance oft mit Investments in kleine und weniger liquide Titel, weil sie dort eben Unternehmen entdeckt haben, die der Gesamtmarkt so noch nicht wahrgenommen hat.
    Als der Vermögensbildung I noch richtig gut war, war das so und auch der Fidelity European Growth wurde so zum Renner.
    Das war mit dem großen Volumen dann vorbei und die Fonds verschwanden im Mittelmaß.

    Der Patrimoine lebt aber nicht vom Stockpicking. Carmignac spielt Märkte, Währungen usw., weniger Einzelwerte. Insofern beschränkt ihn das Volumen nur dann, wenn er in kleine, relativ illiquide, Märkte investiert.
    Da ein Markt aber später zu klein wird, als eine Aktie, hat er mehr Luft zum Atmen, als die oben genannten Beispiele.
    Ich sehe das Thema Volumen bei diesem Fonds aus diesem Grund deshalb nicht so kritisch.

    Noch ein Punkt:
    Den Hauptteil seiner Überperformance hat Carmignac dadurch erzielt, dass er die herben Verluste der Aktienmärkte abdämpfen konnte.
    Das kann er auch mit großem Volumen weiterhin schaffen, weil es nicht von der Liquidität einzelner Titel abhängt.

    Gruß Paule

  14. Avatar von neutraler Tippgeber
    neutraler Tippgeber

    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Jeder Fonds, ob Stockpicker oder nicht, wird schwerfälliger d.h auch unflexibler als zuvor je mehr Anlagevolumen er verwaltet.

    Das liegt einfach daran, dass Werte zum Zwecke der Diversifikation gekauft werden müssen, obwohl das Fondsmanagement sie selber für wenig aussichtsreich hält. Gleichzeitig können in aussichtsreiche Werte oder Märkte nur sehr begrenzt investiert werden, weil im Fall der Fälle ein Abstoßen/Verkauf nicht möglich ist ohne sich gleich den eigenen Kurs kaputt zu machen. Und diese Probleme nehmen immer weiter zu, je mehr Vermögen verwaltet wird.

    Was dem Carmignac Patrimoine zu Gute kommt, dass seine Anleihen-Quote zwischen mind. 50% bis 100% beträgt. Renten werden in viel höheren Volumina gehandelt als Aktien. Aber er ist ja auch ein MischFonds und kein reiner Aktien(Stockpicker)Fonds.

    Seine gradiose (Out-)Performance in den letzen Jahre verdankt der Carmignac Patrimoine vielen Dingen:

    + Sehr gutes Fondsmanagement.
    + Rechtzeitiges Engagement in den Schwellenländern, die von der Finanz- & Witschaftskrise kaum betroffen waren bzw. sich viel schneller erholt haben als die Industrieländer.
    + Eine hohe Investionsquote in den Rentenmärkten.
    + Rechtszeitige Reduzierung der Aktienquote und Aufbau von cash.
    + Guter Einsatz von Derivaten zur Portfolioabsicherung.

    Aber ich bezweifle, dass der Carmignac Patrimoine auf Grund seines jetzigen Volumens bei einer Krise (ähnlich 2008 ), in der Renten und Aktienmärkte miteinander korrelieren, genauso gut wegkommen würde wie er es damals tat.

    Grüße
    Alexander Irmscher

  15. Avatar von Sonicx
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    @Graufell:

    Ich habe ebenfalls in genau die Fonds investiert und bin als Neuling, nach all dem Lob und der Vergangenheit der Fonds "enttäuscht". Aber nicht wirklich, denn ich möchte 20 Jahre in diesem Fonds bleiben (eventuell, so ist erstmal der Plan) so das ich glaube es geht noch einiges (in beide Richtungen).

    Klar, ich hätte gerne Gewinne zu verzeichnen und habe mir das als Anfänger auch schon gross ausgemalt, aber Panik brauchen wir erstmal nicht zu haben. Ich weiss jetzt auch keine Alternative, hätte noch Geld übrig, aber bin zu uninformiert und unsicher im Moment.

  16. Avatar von EuroPaule
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Hallo,
    Zitat Zitat von IRMSCHER FINANZ
    Das liegt einfach daran, dass Werte zum Zwecke der Diversifikation gekauft werden müssen, obwohl das Fondsmanagement sie selber für wenig aussichtsreich hält.
    das könnte man so verstehen, dass wegen des größeren Volumens mehr Werte zur Diversifikation benötig werden. Das haben Sie wahrscheinlich auch nicht gemeint. Nur zur Erläuterung:
    Die Diversifikation wird in % des Fondsvermögens gemessen. An dieser Stelle ist das Volumen erstmal nicht kritisch. Eher wäre ein zu kleines Volumen ein Problem. Ein Fonds mit 5 Mio Volumen wird es schwerer haben, breit genug zu streuen als einer mit 5 Mrd.
    Der eigentliche Knackpunkt ist, was Sie im folgenden Absatz beschrieben haben:
    Zitat Zitat von IRMSCHER FINANZ
    Gleichzeitig können in aussichtsreiche Werte oder Märkte nur sehr begrenzt investiert werden, weil im Fall der Fälle ein Abstoßen/Verkauf nicht möglich ist ohne sich gleich den eigenen Kurs kaputt zu machen. Und diese Probleme nehmen immer weiter zu, je mehr Vermögen verwaltet wird.
    Wenn der Patrimoine z.B. nur 1% seines Volumens (20 Mrd) in einen Markt investiert, dann sind das gleich mal 200 Mio.
    Da der Fonds in der Lage sein, muss so eine Position sofort auflösen zu können, muss dieser Markt liquide genug sein, um so einen Betrag aufzunehmen, ohne die Kurse dadurch spürbar zu beeinflussen.
    Damit fallen die Renten- und Aktienmärkte vieler kleiner -aber eventuell sehr attraktiver- Länder weg.
    Das Anlageuniversum des Fonds wird also kleiner. Es trifft ihn aber weniger hart wie z.B. einen fidelity European Growth, der nicht in Märkte sondern in einzelne Aktien investiert, wo der Effekt viel größer ist, da Märkte meist liquider sind als Unternehmen.


    Zitat Zitat von IRMSCHER FINANZ
    Seine gradiose (Out-)Performance in den letzen Jahre verdankt der Carmignac Patrimoine vielen Dingen:

    + Sehr gutes Fondsmanagement.
    + Rechtzeitiges Engagement in den Schwellenländern, die von der Finanz- & Witschaftskrise kaum betroffen waren bzw. sich viel schneller erholt haben als die Industrieländer.
    + Eine hohe Investionsquote in den Rentenmärkten.
    + Rechtszeitige Reduzierung der Aktienquote und Aufbau von cash.
    + Guter Einsatz von Derivaten zur Portfolioabsicherung.
    Von diesen Punkten ist lediglich die Investition in den Schwellenländern vom Volumen beeinflusst. Deswegen glaube ich, man muss bei diesem Fonds das hohe Volumen etwas weniger kritisch betrachten, wie bei reinen Aktienfonds, die einfach nach einem bestimmten Ansatz unterbewertet Unternehmen suchen.

    Zitat Zitat von IRMSCHER FINANZ
    Aber ich bezweifle, dass der Carmignac Patrimoine auf Grund seines jetzigen Volumens bei einer Krise (ähnlich 2008 ), in der Renten und Aktienmärkte miteinander korrelieren, genauso gut wegkommen würde wie er es damals tat.
    Ich befürchte, dass wir in einer überschaubaren Zeit die Probe aufs Exempel sehen werden.
    Allerdings ist dann vielleicht eine wichtigere Frage, wer oder was besser damit zurecht kommt, als der Herr aus dem schönen Frankreich?

    @Graufell + Sonicx
    Wenn Ihr bei Eurer Erwartung an Fonds die Marktlage komplett ausblendet, dann wird es immer wieder zu Enttäuschungen kommen. Seitwärtstrends sind pures Gift für jeden Absolute-Return-Ansatz.
    Da kommen auch Ethna und Carmignac nicht raus. Die haben sich aber immer noch viel besser geschlagen (bis jetzt) als die meisten anderen.

    Gruß Paule

  17. Avatar von neutraler Tippgeber
    neutraler Tippgeber

    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Zitat Zitat von EuroPaule
    Hallo,

    das könnte man so verstehen, dass wegen des größeren Volumens mehr Werte zur Diversifikation benötig werden. Das haben Sie wahrscheinlich auch nicht gemeint.

    Gruß Paule
    Natürlich habe ich das so gemeint!
    Ist doch ganz einfach: Es ist leichter EUR 5 Mio. in Aktien und Rentenpapieren aufzuteilen als gleich mit EUR 20 Mrd. daherzukommen. Besonders jetzt, wo stabile Anlagemöglichkeiten extreme Mangelware sind.

    Sie haben es doch selber so schön gesagt:
    1% von EUR 20 Mrd. sind gleich EUR 200 Mio. in einem Einzelwert.

    Die müssen erstmal im Fall der Fälle verkauft werden ohne irgendwelche negative Kursreaktionen auszulösen.

    Und genau dieser Umstand zwingt den Fondsmanager in viele, viele Werte zu investieren/ diversifizieren um flexibel zu bleiben. Und da wird auch mal das eine oder andere faule Ei gekauft.

    Im Übrigen hat ein EUR 5 Mio. Fonds in erster Linie ein Kostenproblem.

    Grüße
    Alexander Irmscher

  18. Avatar von Graufell
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    Zitat Zitat von EuroPaule
    @Graufell + Sonicx
    Wenn Ihr bei Eurer Erwartung an Fonds die Marktlage komplett ausblendet, dann wird es immer wieder zu Enttäuschungen kommen. Seitwärtstrends sind pures Gift für jeden Absolute-Return-Ansatz.
    Da kommen auch Ethna und Carmignac nicht raus. Die haben sich aber immer noch viel besser geschlagen (bis jetzt) als die meisten anderen.

    Gruß Paule
    Wie kann man die Marktlage ausblenden? Die springt einen ja aus jeder Zeitung und aus der allabendlichen Tagesschau entgegen.

    Ich sage, in einer miesen Marktlage zeigt sich, wer der wahre Meister ist. Der gütige Blick zurück auf eine gute Performance reicht nicht. Es gibt ein paar vernünftige Mischfonds, die liegen dieses Jahr gut im Plus.

    Tatsächlich fürchte ich, dass die besten Tage des Carmignac P. vorbei sind.

  19. Avatar von 1cent
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    Standard AW: Anlagestrategie in der Krise: Mischfonds

    @ gf Und welche Fonds meinst du?

  20. Avatar von EuroPaule
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    Hallo,
    Zitat Zitat von IRMSCHER FINANZ
    Sie haben es doch selber so schön gesagt:
    1% von EUR 20 Mrd. sind gleich EUR 200 Mio. in einem Einzelwert.
    Die müssen erstmal im Fall der Fälle verkauft werden ohne irgendwelche negative Kursreaktionen auszulösen.
    Und genau dieser Umstand zwingt den Fondsmanager in viele, viele Werte zu investieren/ diversifizieren um flexibel zu bleiben. Und da wird auch mal das eine oder andere faule Ei gekauft.
    ein Fondsmanager, der so agiert wie Sie es beschreiben, wird wirklich keine außergewöhnliche Performance erzielen können. Die einfache Erhöhung der Titel im Fonds bringt zwar den gewünschten Zuwachs an Liquidität, aber keine verbesserte Risikostreuung. Hierfür bedarf es zusätzlicher Investments in gering korrelierende Assets.
    Dass die pure Anzahl an Werten weder beim Risiko noch bei der Rendite einen Vorteil bringt, zeigt der Vergleich dieser US-Indizes:

    Der S&P 500 hat mehr als 16 mal soviele Werte.... .
    Auch Markowitz hat festgestellt, dass weitere Positionen irgendwann keinen zusätzlichen Diversifikationseffekt mehr generieren.
    Portfoliotheorie ? Wikipedia

    Ein Fondsmanager, der einfach die Anzahl der Werte erhöht, um die gewünschte Liquidität zu schaffen und dabei keinen Beitrag im Sinne der Strategie des Fonds leistet, wird bei einer guten Fondsgesellschaft nicht lange die Verantwortung für ein Portfolio haben.
    Da wir uns einig sind, dass Carmignac zu den besseren seiner Art gehört, ist anzunehmen, dass Carmignac und seinen Leuten noch ein paar bessere Ideen einfallen, um die nötige Liquidität zu schaffen ohne die Anlagestrategie zu verwässern.


    Zitat Zitat von IRMSCHER FINANZ
    Im Übrigen hat ein EUR 5 Mio. Fonds in erster Linie ein Kostenproblem.
    Auch das.

    Zitat Zitat von Graufell
    Wie kann man die Marktlage ausblenden? Die springt einen ja aus jeder Zeitung und aus der allabendlichen Tagesschau entgegen.
    Indem man von Fonds Entwicklungen erwartet, die in der aktuellen Marktlage mit der Fondsstrategie kaum erzielbar ist.

    Zitat Zitat von Graufell
    ch sage, in einer miesen Marktlage zeigt sich, wer der wahre Meister ist. Der gütige Blick zurück auf eine gute Performance reicht nicht. Es gibt ein paar vernünftige Mischfonds, die liegen dieses Jahr gut im Plus.
    Und wo waren diese Meister in den letzten schwierigen Marktphasen? Da wurde genau das gleiche über Carmignac gesagt.
    Um nicht von einer Enttäuschung in die nächste zu geraten ist zu prüfen, ob die aktuelle Performance nicht einer der Glückstreffer ist, den so mancher Manager einmal im Leben landet.

    Gruß Paule

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