Sind Geldmarktfonds wirklich stärker als Tagesgeld?

Hallo,

bis vor drei Jahren, also bevor die Finanzkrise über uns hereinbrach, war es so, dass Geldmarktfonds im Normalfall* besser waren als Tagesgeld.
Zum Teil lag das auch daran, dass Fonds solche verbrieften Forderungen (asset backed securities) gekauft hatten, die bis dahin als bombensicher gelten, dann aber zur Bombe wurden. (Feines Wortspiel,oder? )
Das brachte dann auch die Volatilität in den Markt, die vorher sehr gering war.
Da der Geldmarkt dann in eine Vertrauenskrise kam, trocknete er völlig aus. Damit die Banken sich trotzdem kurzfristig mit Liquidität versorgen konnten, wozu der Geldmarkt ja eigentlich da ist, "verschenkte" die EZB (für Europa) kurzfrisitge Kredite an Banken zu fast keinen Zinsen. Damit sank natürlich auch die Rendite auf dem Geldmarkt.
Ich weiss nicht genau, inwieweit die EZB die Kreditvergabe an die Banken wieder normalisiert hat, aber wenn man sich das gesamte Zinsgefüge besonders bei den deutschen Staatsanleihen anschaut, dann ist das alles noch weit weg von der Normalität.

Fazit:
Der Geldmarkt ist noch nicht wieder da, wo er eigentlich hingehört. Normal wäre eine Rendite etwas über der Inflationsrate.
Deswegen kann Tagesgeld derzeit auch für sich punkten. Man muss sich allerdings schon überlegen, warum z.B. die BoS 2,6% an Privatanleger zahlt und nicht über den vermeintlich billigeren Geldmarkt geht?
Bei außergewöhnlich hohen Angeboten sollten im Hinterkopf die "Kaupthing-Glocken" klingeln. Was keine Pleiteprognose für die BoS sein soll.... .

Gruß Paule

* Marketingangebote zur Neukundengewinnung einmal ausgenommen.