Wann ist die Rede von einer variablen Immobilienfinanzierung?
Hallo,
wir freuen uns schon sehr darauf, im Herbst das kleine Häuschen meiner Tante übernehmen zu können. Wir können es zu einem guten Preis haben, denn sie geht in ein Seniorenheim und will nicht mehr daran verdienen. Die 220.000 Euro müssen wir aber finanzieren und uns auf einen guten Wissensstand bringen. In diesem Zusammenhang sind wir auf den Begriff der variablen Immobilienfinanzierung gestoßen. Wann spricht man davon? Geht es hier darum, das der Zinssatz variabel ist oder dass man selber entscheiden kann, wie hoch die Raten im Abzahlungszeitraum sein werden? Es wäre schön, wenn uns jemand schlau machen könnte.
AW: Wann ist die Rede von einer variablen Immobilienfinanzierung?
Hi,
bei variablen Darlehen kann sich der Zinssatz z.B. alle 3 Monate ändern, meist ist der Zinssatz an einen Leitzins (z.B. Euribor) gekoppelt damit die Bank nicht "willkürlich" erhöhen darf. Dafür darfst du auch jeweils zu diesem Zeitpunkt Teile oder das Gesamte Darlehen zurückbezahlen. Es gibt auch Cup- Darlehen, diese verbinden die Variablen Zinsen mit einer Obergrenze.
Da wir gerade sehr niedrige Bauzinsen haben ist hiervon abzuraten, ich empfehle die niedrigen Zinsen für *mindestens* 10 Jahre zu sichern, besser länger! Am Anfang muss man zwar mehr Zinsen bezahlen, aber wenn die Zinsen nach der Zinsbindungsfrist auf 6-8% steigen hat sich dies schnell rentiert.
AW: Wann ist die Rede von einer variablen Immobilienfinanzierung?
Hallo Smidt,
sie sprachen nicht von einem variablen Zins, sondern von einer variablen Baufinanzierung. Darunter verstehe ich, dass folgende Parameter bei einer Immobilienfinanzierung berücksichtigt sein sollten:
- Sondertilgungsoptionen, 5-10 % der ursprünglichen Darlehenssumme kann optional zurück geführt werden!
- Tilgungssatzänderungsoptionen, die Tilgung kann zwischen 1-10 % jährlich verändert werden! 3-5 mal kostenlos, danach mir einer minimalen Gebühr!
Diese beiden Rechte sind für mich unerlässlich und in jeder Immobilienfinanzierung müssen diese beiden Rechte selbstverständlich sein.
- unterschiedliche Zinsfestschreibungszeiträume, bzw. 2-3 Bausteine, eine Summe 10 Jahre fest ( meistens KfW ), eine 15 und evtl. eine 20 Jahre!
Somit verschiebt sich das Risiko auf 3 untreschiedliche Wirtschaftszeitpunkte, dadurch steht nie eine Gesamtrestschuld dem Zinsniveau ( Wirtschaftszeitpunkt ) entgegen, sondern immer nur eine Teilrestschuld! 5 Jahr später kann - wenn es einen mal hoch erwischt - schon wieder ganz anders aussehen!
- ein separaten, nicht abgetreten, Bausparvertrag neben der annuitätischen Tilgung, der jeweilige Zinsausläufe ( nach 10 Jahren, sollte das Zinsniveau dann niedrig sein, liegen lassen und die 15 Jahre abwarten ) absichert! Da aber einen Tarif, der nur 30 % Ansparung benötigt und zu nom. 2 % das Bauspardarlehen bereit stellt!
Notfalls ist das auch der Krankenschein fürs Haus oder für die Liquidität, wenn mal schlechtere Zeiten anbrechen!
Ich nenne das immer konzeptionelle Ausarbeitung eines Immobilienfinanzierungskonzeptes, welches individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Finanzeirungskunden ausgerichtet ist und mit ihnen erarbeitet wurde. Alles gehört auf den Tisch, alles angesprochen und irgendwo findet der Kunde sich wieder, naja und dann wird der beste Zins, bzw. die beste Bank mit den besten Zinsen am Markt selektiert!