Wie kann man die Serösität von Zeitarbeitsfirmen überprüfen?
Guten Morgen
einer meiner Freunde ist seit drei Monaten arbeitslos und tut sich auch schwer damit, eine neue Stelle zu finden. Er hat als Techniker im Callcenter einer Versicherung gearbeitet. Der Vertrag war nur befristet und wurde nun nicht verlängert. Er überlegt, zu einer Zeitarbeitsfirma zu gehen, damit er nicht noch länger arbeitslos ist. Ich sehe das eher skeptisch und habe Bedenken, was die Seriösität dieser Firmen angeht.
Gibt es irgendeine Form der Überprüfung und die Möglichkeit, sich über Firmen zu informieren? Es wäre ja sehr schade, wenn er aus der Arbeitslosigkeit heraus an eine Firma gerät, die ihre Mitarbeiter lediglich ausnutzt.
AW: Wie kann man die Serösität von Zeitarbeitsfirmen überprüfen?
Letztlich nutzt jeder Firma seine Mitarbeiter aus, denn sonst wäre eine Anstellung unrentabel.
Am Besten hält man sich an die großen Zeitarbeitsfirmen. Aber auch keinere Firmen können gute Arbeitgeber sein. Jegliches Risiko wird man nie ausschließen können. Die großen Firmen haben halt den Vorteil einer großen Kundenbasis und Vermittlungen sollten dort besser möglich sein, als bei kleinen Firmen. Ansonsten gilt es halt wachsam zu sein. Kommt es einem komisch vor, dann nachfragen oder lieber keinen Arbeitsvertrag eingehen. Außerdem kann man ja auch bei mehreren Firmen anfragen und dann hoffentlich aus mehreren Angeboten auswählen. Dann nimmt man natürlich das beste Angebot, bei dem man auch ein gutes Gefühl hat.
Was genau verstehst Du denn unter "seriös"? An das Arbeitsrecht müssen sich alle halten, wenn nicht hilft ein Fachanwalt für Arbeitsrecht. und den gibt es auch kostenfrei im Bedarfsfall nach Prozesskostenhilfe.
AW: Wie kann man die Serösität von Zeitarbeitsfirmen überprüfen?
Hallo Kucki,
ZAF kann ein Weg sein, wieder in einen Rhthymus zu finden - also quasi als Therapie.
Die Bewerbung gleicht aber gerne einer Besichtigung patjomkinscher Dörfer (in Aussicht gestellte: Übernahme, Festanstellung, Gehaltserhöhung...). Also würd ich alles! schriftlich machen und falls möglich, dann den geneigten Anwalt vorher konsultieren, Vertrag nach Hause nehmen, recherchieren und drüber schlafen - im Zweifel: "Nein!".
Ich meine, man sollte sich bei einem Geschpräch mit einer ZAF darüber bewusst sein, dass die täglich Leute einstellen und entlassen und damit häufiger als die meisten Betriebe und vermutlich noch wesentlich häufiger als man selbst. Das heißt, neben dem wirtschaftlichen Interesse besteht ein sehr großes Potential, dass man übervorteilt werden kann! Wenn gar nichts geht, ist es vielleicht ein poröser Strohhalm, von dem man sich so schnell wie möglich aktiv weiterbewegen sollte.
@bolitho
Von der Produktivität eines LAN profitieren Entleiher und ZAF. Das sind nach Adam Ries zwei, und damit einer mehr als gewöhnlich!
Der Gang zum Anwalt bzw. zum Gericht dient ggf. der Rechtsdurchsetzung, aber er ist kein Instrument, dass dem Erhalt/Fortbestand einer Anstellung dienlich ist.
Die Nutzlosigkeit eines Ganges zu einer Gewerkschaft ist nach meiner Erfahrung kaum zu unterschätzen, meist ergibt sich hierdurch nur die Empfehlung zu Vorgenanntem.
Das Leben des LAN interessiert nicht, solange er das Maul hält und gewünschte Leistung/Profit bringt.
"Es ist richtig, wenn Politiker immer wieder behaupten: "Der Mensch ist Mittelpunkt." Falsch ist nur die Schreibweise. Gemeint ist:"Der Mensch ist Mittel.-Punkt."". (Dieter Hildebrandt)
AW: Wie kann man die Serösität von Zeitarbeitsfirmen überprüfen?
Zitat von Hugenreuter
Der Gang zum Anwalt bzw. zum Gericht dient ggf. der Rechtsdurchsetzung, aber er ist kein Instrument, dass dem Erhalt/Fortbestand einer Anstellung dienlich ist.
Jepp, die Frage ist dann aber, ob es solche Arbeitsverhältnisse überhaupt wert sind fortgeführt zu werden.
Das Leben des LAN interessiert nicht, solange er das Maul hält und gewünschte Leistung/Profit bringt.
Tut mir leid, wenn Du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Meinst du damit, dass die LAN zum Vorteil des Arbeitgebers und des Entleihers ausgenutzt werden? Außer das beim normalen AN nur einer profitiert sehe ich ansonsten aber keinen Unterschied. Der Arbeitsmarkt ist halt auch nur ein Markt. Wenn ich mit meiner Investition in eine Arbeitskraft keinen Profit machen würde, würde ich erst gar keinen AN anstellen.