Ich habe mich in den letzten Jahren immer wieder von Neukundenangeboten von Banken verleiten lassen, Girokonten zu eröffnen (da werden teilweise dreistellige Startguthaben bezahlt, zB gerade bei der comdirect 150,- Euro). Außerdem habe ich jährlich meine Kreditkarte gewechselt, da diese oft im ersten Jahr umsonst ist. Also z.B. ein Jahr lang die Payback-Visa-Karte besessen, die Webmiles-Visa-Karte, dann die Payback-American-Express, momentan die Amazon-Visa-Karte (immer auch, um dann noch Punkte für Prämien zu sammeln). Meist ist ja dann bei einem Girokonto auch noch eine Kreditkarte dabei, so dass ich mehrere parallel besaß, diese habe ich aber nie auch nur annähernd bis zum Kreditrahmen genutzt. Daneben bin ich in den letzten fünf Jahren dreimal aufgrund von On-Off-Beziehungen umgezogen (aus Sicht der Schufa bestimmt ein sehr flatterhafter Lebenswandel bei einem 35jährigen). Als mir bei einem neuen Girokonto die Einrichtung eines Dispos verweigert sowie ein Car-Sharing-Vertrag abgelehnt wurde, musste ich feststellen, dass mein Schufa-Basisscore nur noch bei knapp über 90% liegt
Beides ließ sich mit Einkommensnachweisen schnell beheben, aber ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn mein aktueller Vermieter eine Schufa-Auskunft verlangt hätte...
Ich habe den Eindruck, dass die Schufa meine häufigen Bankwechsel und Umzüge als flatterhaft einschätzt und dies Ihren Kunden, die ja auch ihre Anteilseignern sind, mit dem schlechten Score signalisiert: Vorsicht vor diesem Kunden, der ist schnell wieder weg und zahlt keine Gebühren
Dabei nutzte ich nur geschickt den Wettbewerb zwischen den Banken aus. Dieser steht zwar auf dem Papier und wird durch die Werbung suggeriert (siehe die aktuellen TV-Spots der Commerzbank), wird aber faktisch durch die Machenschaften der Schufa unterbunden. Eigentlich müsste man mal das Bundeskartellamt um eine Einschätzung dieser Situation bitten!!!
Schufa & Co. sollten per Gesetz dazu verpflichtet werden, jedem der bei ihnen eingetragen ist, einmal jährlich die entsprechenden Daten zuzusenden, genauso wie Banken Kontostände und Depotübersichten erstellen müssen. Dann könnte frühzeitig auffallen, ob Daten falsch erfasst wurden. Theoretisch könnte das ja jeder jetzt schon nutzen und es wird immer wieder im TV und von Verbraucherzentralen darauf hingewiesen, dass man das vorbeugend unbedingt machen sollte. Warum also keine automatische Pflicht für Schufa & Co? Weil es kostet...
Also zahlen die Verbraucher mit abgelehnten Verträgen...
Ich werde jedenfalls jetzt erst einmal die Füße still halten, um wieder einen besseren Score zu erhalten. Und dabei vielleicht auch mal eine Jahresgebühr für eine Kreditkredit zahlen… Ende des Bankenwettbewerbs.