Meine Freundin steckt in einer Notlage. Sie muss Steuern nachzahlen und einige private Schulden abtragen. Das Geld dafür ist aber nicht da.
Sie überlegt ihre Privaten fondsgebundenen Rentenversicherungen (Allianz Fondsrente Plus) zu kündigen. Zwei sind eigentlich für die Kinder gedacht und eine eigene für sie selbst.
Alle Vericherungen wurden am 01.10.2004 abgeschlossen.
Ihre eigene ist (meiner Meinung nach) kompletter Bockmist. Sie bekommt eine lebenslange garantierte Rente von VIERTELJÄHLICH 94,00 €....zahlt dafür 20,00 € monatlich ein. Die Rente beinhaltet Todesfalleistungen und Hinterbliebenenvorsorge. Klar das sie die Versicherung mit Verlusten kündigt (leider wissen wir nicht wie hoch, das die Bescheinigung zu ihrer Mutter geht, mit der sie keinen Kontakt mehr hat, aber die Umschreibung jetzt stattfindet.)
Das Geld kann sie mit ein wenig Recherche profitabler Anlegen. Die Absicherung der Kinder ist ja in deren eigenen Versicherungen schon gewährleistet, also auch kein Grund die Versicherung zu behalten.
Über Ideen und Anregungen wäre ich sehr dankbar, die Zeit drängt...
Sie müssen sehen, dass die 20,- € ja nicht nur ausschließlich kapitalaufbauend angelegt werden. Wenn hier ein Todesfallschutz drin ist, dann müsste man ja Summe x von dieser Prämie runter rechnen, um überhaupt eine Aussage über den Rendite-Effekt treffen zu können.
Ebenso sollte man hier auch keine Garantien mit der tatsächlichen Ablaufleistung verwechseln. 96,- € vierteljährlich scheint mir eine Beitragsgarantie zu sein, was aus meiner Sicht erstmal vollkommen in Ordnung wäre.
Aber man macht ja im Normalfall keine fondsgebundene Rentenversicherung, weil man hofft, dass die Garantiewerte ausgezahlt werden. Wenn ihre Freundin vom Risikotyp her anders gestrickt ist, dann wäre eine Auflösung eine berechtigte Frage. Aber mit den bisher hier gegebenen Werten würde ich nicht behaupten wollen, dass es ein schlechtes Produkt ist.
Evtl. wäre es eine Maßnahme die Versicherungen zu beleihen.
Was macht denn ihre Freundin, dass sie so viele Steuern zahlen muss? Auch hier könnte man ja zukunftsgerecht schauen, dass eine solche Situation nicht erneut eintritt.
Um welche Summen unterhalten wir uns denn überhaupt konkret?
Die Versicherung wirft vielleicht bei Kündigung 800,00 € ab. Ich weiss nicht genau ob Steuern abgezogen werden, aber ich glaube wenn die Versicherung vor Ablauf der 12 Jahre gekündigt wird, schon.
Letztes Jahr hat sie ihre Arbeitsstunden von 30 auf 39 erhöht und zusätzlich Weihnachtsgeld bekommen. Ich denke daher die Nachzahlung.
Jetzt muss sie etwas über 1400 € bezahlen und vierteljährlich eine Vorrauszahlung von 584 €. Bei einem Gehalt von 1100 € Netto zzgl 2 mal Kindergeld und Unterhalt.
Zudem hat sie noch Schulden von 1600 € die drängen und weiter 800 € die Zeit haben.
Die anderen Versicherungen der Kinder werfen bei jetziger Kündigung zusammen ca. 1500 € ab.
Bei einer vorzeitigen Kündigung vor Ablauf der zwölf Jahre müssten Steuern auf den Ertragsanteil gezahlt werden. Da jedoch hier vermutlich Verluste gemacht worden sind, gäbe es keine weiteren Abzüge von der Auszahlung.
Die Steuerforderung erscheint mir hoch, wenn gleich die Behandlung von Unterhaltszahlungen nicht mein Spezialgebiet ist.
Von der Höhe der Schulden in jedem Fall nicht unlösbar. Ich persönlich würde es unwahrscheinlich schade finden, wenn gerade so knapp nach Ende der Kostenphase in den Verträgen eine Kündigung erfolgen würde.
Irgendwelche anderen Dinge evtl. vorhanden, wo ein wenig Geld verfügbar ist? Bausparer, Sparbuch?
Von der Höhe der Schulden in jedem Fall nicht unlösbar. Ich persönlich würde es unwahrscheinlich schade finden, wenn gerade so knapp nach Ende der Kostenphase in den Verträgen eine Kündigung erfolgen würde.
Nach Ende der Kostenphase? Beginnt jetzt die " Gewinnphase?". Kann man pauschal sagen, das nach so und so langer Zeit die Kostenphase beendet ist?
Bausparvertrag ist vorhanden. 1000 € sind dort eingespart.
Ich verstehe auch nicht warum die Nachzahlung so hoch ist, vielleicht wäre es ein Anruf beim Finanzamt wert um das heraus zu finden.
In den ersten fünf Jahren werden die Abschluss- und Vertriebskosten bezahlt. Daher wird man in diesem Zeitraum im Normalfall immer ein klares Minus zu verbuchen haben. Wenn man hier kündigt und zu einem späteren Zeitpunkt eine neue Altersvorsorge im Versicherungsmantel startet, so verliert man nicht nur die Steuerfreiheit sondern hat auch erstmal wieder die 5-jährige Kostenphase.
Da wäre eine Teil-Entnahme aus dem Bausparvertrag in jedem Fall eine Möglichkeit, die man sich durch den Kopf gehen lassen sollte.
Eine andere Idee ist: Die Kinder sind durch ihre Verträge ja abgesichert, so das in dem Vertrag meiner Freundin die Todesfalleistung und Hinterbliebenen Vorsorge unnütz ist, ob man ihren Vertrag in etwas sinnvolleres ändern kann?
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Der Fragesteller dankt für diese hilfreiche Antwort
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EasyD
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AW: Kündigen oder nicht? Finanzielle Notlage
Hinter der Hinterbliebenen-Vorsorge steckt ja im Normalfall nur, dass die eingezahlten Beiträge an beispielsweise die Kinder im Todesfall ausbezahlt werden. Dieses wird vom Vertrag her kein Extra-Baustein sein und daher auch nicht heraus zu nehmen sein.
Bei einer vereinbarten Todesfallsumme - je nachdem wie der Vertrag nun genau gestaltet ist - müsste man mit der Allianz telefonieren, ob das geht.
Ob man das nun aber auch empfehlen kann, ist wieder eine ganz andere Frage. In dem Moment, wo nämlich an diesem Altvertrag Änderungen vorgenommen werden, entfällt die Steuerfreiheit.
Ein Anruf beim Finanzamt hat herausgestellt das der Unterhalt völlig falsch angegeben wurde und somit eine Rückzahlung stattfindet. Damit erledigt sich das Problem erstmal und die Versicherung bleibt.