Ganz bald können wir ein Haus in unserer Straße kaufen, wenn es denn mit der Finanzierung
klappt. Das müssen wir bei der Bank oder auch bei verschiedenen Banken noch abklären
lassen. Vorher wollte ich aber hier schon mal fragen, wie hoch denn unsere monatliche
Belastung überhaupt sein darf. Wir verfügen insgesamt über ein monatliches Einkommen von
netto 3000 Euro. Wir haben zwei Kinder und natürlich auch dementsprechende Kosten.
Wenn wir hier erfahren könnten, wie hoch unsere Belastung sein darf, wissen wir ja auch,
wie hoch der Kaufpreis insgesamt sein darf.
AW: Wie hoch darf unsere monatliche Belastung sein?
Moment mal! Wer, wenn nicht Ihr soll wissen, was Ihr Euch leisten könnt? Eine Familie auf einem Dorf mit 2 kleinen Kindern hat ein anderes Budget wie die gleiche Familie in München. Und selbst 2 Familien in direkter Nachbarschaft haben unterschiedliche Budgets. Das liegt am Wagen vor der Tür und den Urlaubsansprüchen und ob man selbst kocht oder kochen läßt.
Schreibt alle Vermögen und Schulden zusammen und danach alle Ausgaben und Einnahmen. Wenn das nicht sowieso schon da ist, wie sonst soll man sonst seinen Haushalt führen. Macht das für die letzten 6-12 Monate und rechnet dann noch Rücklagen für Reparaturen, neues Auto, Urlaub, Vermögensaufbau usw. mit ein. Dann wisst Ihr, was Ihr Euch leisten könnt. Die Bank hat zwar Pauschalen, aber was nützt es Euch, wenn es von der Rechnerei her passt und Ihr damit nicht klarkommt und Euch in der Haare bekommt, weil Weihnachten klein ausfällt und es keinen Urlaub mehr gibt. Alles des Hauses wegen. Na super.
Ach ja, Haus kaufen heißt auch unterhalten. Als Mieter zahlt man Mieter und Nebenkosten. Als Eigentümer kommen Reparaturen (würde ich mit 50% vom Kapitaldienst ansetzen) und Co. hinzu...
AW: Wie hoch darf unsere monatliche Belastung sein?
Aus der ERfahrung mit meinen Kunden, die ich schon länger betreue,
kann ich euch empfehlen, dass die gesamte Belastung des neuen Hauses
auf keinen Fall mehr als 40% des Netto-Einkommens ausmachen sollte. Ideal ist 25% oder weniger.
In eurem Fall also maximal 1200€.
Doch Vorsicht, wie setzt sich das Einkommen zusammen, sprich sind es fest 3000€ oder sind darin variable, also nicht sichere Bestandteile enthalten (Erfolgsprämien, Zuwendung Dritter (Unterhalt) und anderes. Stammen die Einkünfte aus Mieteinnahmen, Neben-/ Minijobs, Gewerbebetrieb oder selbständiger Tätigkeit.
Bei dem Kindergeld, wie alt sind die Kinder? Wie lange wird man das Kindergeld erhalten?
Am besten man lässt das Kindergeld bei der Finanzplanung weg bzw. hat einen entsprechenden Überschuss in Höhe des KIndergeldes, denn Kinder kosten auch, und mit zunehmenden Alter der Kinder immer mehr.
Es gilt desto unsicherer die zukünftigen Einnahmen, desto kleiner sollte der Anteil die Fixkosten, insbesondere aus der sehr langfristigen Baufinanzierung, an den Gesamteinkünften sein.
Auf der anderen Seite, kann man so einfach nicht daraus schliessen, wieviel man sich als Kaufpreis leisten kann, denn es fehlt noch die Variable "Zinshöhe" und "Tilgungssatz".
Kurzum, eure Frage klingt einfach, ist aber in der Praxis gar nicht so einfach zu beantworten, insbesondere nicht ohne weitere Informationen.
Mit freundlichem Gruß und schönen Sonntag (Muttertag) noch
AW: Wie hoch darf unsere monatliche Belastung sein?
Bonitätsprüfung der meisten Hypothekenbanken und Versicherungen:
Generell sind 40 % des Familiennettoeinkommens inklusive dauerhafter Nebeneinkünfte und Kindergeld als Lebenshaltungskosten anzusetzen.
Dabei dürfen die nachfolgenden Mindestbeträge nicht unterschritten werden:
Ledig = 1.100 €
verheiratet = 1.300 €
je Kind zusätzlich = 200 €
Mindestanforderung an das zu versteuernde Einkommen:
Ledig 40.000,00 €
verheiratet 50.000 €
Außerdem sollte ein Kapital von 20 % der Baukosten bzw. des Kaufpreises vorhanden sein.
AW: Wie hoch darf unsere monatliche Belastung sein?
Lieber Naseweis,
generell kann man keine Aussage über die Hauhaltspauschalen treffen, denn das handhabt jede Bank, individuell für sich, anders!
Die 40 % stimmen auch nicht immer, nur kurz als Hinweis, weil sie schreiben generell wäre das so.
Individuell von Bank zu Bank muss geschaut werden, wo der Kunde passt. Ich halte das auch für sinnvoll, denn ich maße mir nicht an, Entscheidungen darüber für die Kunden zu treffen, was von dem Einkommen verfinanziert werden kann und was nicht! Das muss jede Familie individuell für sich entscheiden.
Das System errechnet aus 120 Banken einen Abtrag ( je nach gewünschtem Modell, welches im Vorfeld individuell mit dem Kunden erabreitet wurde ) und gleichzeitig befindet dieses darüber, ob die Belastung ( Zins-, und Tilgungsleistung ) in die Haushaltsberechnung passt! Mit diesem Ergebnis und den daraus entstandenen restlichen verfügbaren Einkommen hat der Kunde sich nun auseinander zu setzen, um darüber zu befinden, ob er davon leben kann und alle weiteren Kosten bestreiten kann. Ich kann und will diese Entscheidung nicht abnehmen, mein Auftrag ist es, eine Finanzierung ( natürlich unter den besten Bedingungen ) darzustellen bzw. einen positiven Bescheid zu erwirken. Erfolgt der, dann meint die Bank, das passt, entscheiden aber muss der Kunde, denn jeder Kunde benötigt individuell seine verfügbaren Gelder.
Was nützen 2000 Euro Überschuss, wenn im Überfluss konsumiert wird, während eine andere Familie nur 1200 Euro hat, damit aber immer klar gekommen ist?
Wenn etwas darstellbar ist, dann ist das das erste Ergebnis seitens der Bank, das wird erst mal vom Kunden zurecht eingefordert, wie gesagt, mit diesem muss dann der Kunde darüber befinden, ob das akzeptabel ist oder nicht! Da muss sich jeder Kunde selber hinterfragen und prüfen, ob das Vorhaben realisierbar ist und vor allem auch nachhaltig bleibt! Anders gesagt, sagt die Bank ja ( egal welche Haushaltspauschalen angesetzt werden ), dann ist das der Eingangsschlüssel, dann ist der Kunde am Zug!!
AW: Wie hoch darf unsere monatliche Belastung sein?
Hallo Naseweis,
ist doch nicht böse gemeint gewesen. Ich kann halt ihre Aussage nur bedingt bestätigen, bzw. ist das nur ein kleiner Auszug davon, wie es einige Banken handhaben.
Nimmt man ihre Aussagen als Grundsatz, denn so könnte man das evtl. lesen oder deuten, dann hätten 20-30 % meiner Kunden eine Kreditablehnung bekommen, weil die Parameter nicht gepast hätten und ich möchte einfach verhindern, dass Kunden bei Bank x eine Ablehung bekommen, während Bank y oder z das Vorhaben zurecht und gerechtfertigt begleitet hätte.
Es gibt auch Banken, die die Haushaltspauschalen an das Familieneinkommen koppeln und das kann insbesondere bei Familien mit schwächeren Einkommen dazu führen, das die Finanzierungsbelastung z.B. aus einer kleinen ETW in die Berechnung passt!
Auch gibt es Banken, die die Haushaltspauschalen niedriger ansetzt, dafür aber Bewirtschaftungskosten in Anlehnung an die Wohnfläche berücksichtigt.
Es geht mir hier ja nicht darum sie zu belehren, sondern zu informieren und das nicht nur auf ein paar Banken oder pauschal bezogen, sondern auf den gesamten Markt und da gibt es definitiv keine einheitliche Grundlage, bzw. Handhabe!!!