Meine Schwager hat eine kleine Firma, die sich auf die Restaurierung von Möbeln spezialisiert hat. Die Firma beschäftigt inzwischen vier Mitarbeiter und läuft ziemlich gut. Um sein Betriebskapital zu vermehren, hat mein Schwager jetzt überlegt, einen Teil des Geldes an der Börse einzusetzen und dort gewinnbringend anzulegen. Grundsätzlich kann er ja mit seinem Geld machen, was er möchte, es handelt sich ja schließlich nicht um eine Aktiengesellschaft. Aber ist es wirklich ratsam, wenn man eine eigene Firma hat, das Kapital auf so unsichere Beine zu stellen? Eine beständigere Art der Kapitalanlage wäre aus meiner Sicht empfehlenswerter.
Was denkt ihr darüber?
AW: Sollten Firmeninhaber an der Börse spekulieren?
Was genau ist für Sie eine beständige Anlage? Ist die kleine Firma Ihres Schwagers etwas unbeständiges?
Wie sollten die Börse nicht verteufeln. Was an der Börse gehandelt wird sind Aktien und Aktien sind nichts anderes als Unternehmensanteile. Warum sollte ein Unternehmen nicht Teile anderer Unternehmen kaufen?
Grundsätzlich hat Ihr Schwager aber eine "Möbelfirma" in welcher Art auch immer. Und man sollte grundsätzlich das tun, in dem man richtig gut ist. Im Falle Ihres Schwagers also Möbel restaurieren. Das ist das Kerngeschäft und genau darein sollten alle Investitionen fließen. Nichts gegen eine weitere Sparte, damit das Risiko gestreut wird. Aber vielleicht kann das der Handel mit Möbeln sein. Ganz sicher aber gehört das Handeln von Unternehmensanteilen nicht zur Kernkompetenz der Firma Ihres Schwagers. Insofern sehe ich darin keinen Sinn. Konzentration auf die Stärken und eine klare Positionierung sind m.E. der Schlüssel zum Erfolg.
Aber zurück zur Frage. Aktien: klar. Sie gehören ebenso zu einem vernünftigen Vermögensaufbau wie vielleicht ein Teil Tagesgeld, Anleihen oder Rohstoffe. Der Mix machts eben. Ob das nun mit Betriebskapital oder privat ist, muß letztlich jeder selbst wissen. Ich bin für eine klare Ausrichtung und Positionierung. Alles andere trübt den Blick auf das Wesentliche.