Transparente Kostendarstellung in Fondspolicen: Allianz
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Januar dieses Jahres hat Allianz Lebensversicherungs-AG unter großem positiven Medienecho angekündigt, durch die Angabe von Reduction in Yield (RIY) - frei übersetzt mit Gesamtkostenquote - mehr Transparenz walten zu lassen sowie eine bessere Vergleichbarkeit mit Angeboten der Mitbewerber herzustellen. Heute schauen wir uns mal an, ob dieses Versprechen auch eingelöst wird.
Exkurs: Wieso sind Kosten wichtig und was bringt mir die Angabe RIY?
Nehmen wir mal an, es liegen zwei Angebote vor. Insgesamt sind die Rahmenbedingungen wie Beitrag, Laufzeit, Fondsauswahl u.ä. auf den ersten Blick gleich, doch bei dem einen Anbieter wird – gleiche Wertentwicklung der Fonds unterstellt – eine Ablaufleistung von rund 20% mehr in Aussicht gestellt. Eigentlich ist die Sache nun ziemlich einfach und die Produktentscheidung eindeutig, oder?
Sie ahnen bereits wahrscheinlich, dass dem nicht so ist. Die meisten Versicherer (und auch die Anbieter von professioneller Vergleichssoftware) weisen in den Angeboten/ Vergleichen nicht alle Kosten aus und verfälschen somit die Ergebnisse massiv. Es werden i.d.R. Kosten auf der Versicherungsebene bei der Hochrechnung berücksichtigt, die Kosten auf Fondsebene jedoch außen vor gelassen. Die Anbieter, die transparete Angebote mit korrekten Kostenangaben bereitstellen, werden somit im Wettbewerb erst einmal benachteiligt, weil sie als “zu teuer” erscheinen. Wie diese Finanzkosmetik aussieht, habe ich vor einiger Zeit bereits hier dargestellt.
Diesem Missstand soll nun die Angabe der RIY-Kennzahl Abhilfe schaffen. Diese Kennzahl führt alle Kosten einer Fondspolice zu einer einzigen Ziffer zusammen, die die konkrete Renditeminderung “X” bei einer Rendite von “Y” beschreibt. Somit werden die Angebote zum ersten Mal vergleichbar.
Betrachtung in der Praxis: Allianz Lebensversicherungs-AG