Da wir vor ein paar Jahren ein Haus gekauft haben und meine Frau noch keine zusätzliche Altersvorsorge hatte, hat sie vor drei Monaten auf den Rat unseres Finanzberaters hin einen Wohn-Riester-Vertrag abgeschlossen. Die Vorteile erschienen uns bei dem Beratungsgespräch doch im Hinblick auf unser altes Reihenhaus enorm.
Jetzt habe ich aber gelesen, dass man bei Wohn-Riester im Alter später gar kein Guthaben mehr ausgezahlt bekommt. Wenn man nun aber keinen Kredit während der Ansparphase in Anspruch nimmt, muss das Geld doch irgendwo sein. Das steht doch dann irgendwann zur Verfügung.
Das vorhandene Kapital müsste dann in einen Versicherungsvertrag fließen. Wenn nämlich kein Geld für die eigenbewohnte Immobilie verwendet wird, muss eine lebenslange monatliche Rente geleistet werden, was halt nur eine Versicherung kann.
Da Bausparer, die auf Finanzierung ausgelegt sind, normalerweise eine eher schlechte Rendite haben sowie auch der Versicherer dann im Übergang vermutlich nochmal Geld für seine Kosten haben will, aus meiner Sicht nicht das beste Geschäft. Genaue Bedingungen jedoch bitte der Bauspar-Urkunde entnehmen.
U.a. wegen der Probleme, die man auch unter dem Link findet, den rafi911 genannt hat, bin ich selbst jedoch ohnehin kein Wohn-Riester-Fan.
O.K. Damit sind wir auf der Seite des BDS gelandet, von dem an anderer Stelle festgestellt wurde, das es eine sehr dubiose Organisation ist. Auch auf der Riesterseite wieder jede Menge ungereimtes Zeug. Kein Mensch der im Alter ein Pflegefall wird, muß seine selbstgenutzte Imobilie verkaufen. Das ist völliger Humbug. Auch die anderen angesprochenen "Probleme" sind entweder frei erfunden oder treffen nicht nur auf Riester, sondern auch auf andere Geldanlagen zu.
Korrekt ist in jedem Fall, dass beim Hausverkauf die Förderung wieder zurück gegeben werden muss.
Wenn ich nur durch meinen Mandantenstamm gehe und schaue, wie viele sich haben scheiden lassen, wo auch dann das Haus verkauft werden musste, hätte ich alleine deswegen nicht unbedingt das gute Gefühl, einen Bauspar-Riester zu vermitteln.
Aber vielleicht sehe ich das Ganze ja auch zu negativ. Was sagt denn ihr Gefühl dazu, Gerd, wenn man sich die kompletten Vor- und Nachteile hierbei anschaut?
Für mich ist Riester an sich o.k. Von Wohnriester halte ich gar nichts. Für mich ist es ein Behelfchen um den Bausparkassen die Möglichkeit zu geben, sich vom Riesterkuchen auch ein Stück abzuschneiden. Noch bedenklicher ist für mich, das spätesten bei einer Hausfinanzierung die Bausparkassen auf den Plan treten und hier unter dem Motto einer "billigen Baufinanzierung" den Leuten eine Wohnriester verkaufen, ohne ihnen zu sagen was später mit dem Teil passiert. Oftmal werden hier bestehende Riesterverträge "umgewandelt" Im Klartext, gekündigt und eine Wohnriester verkauft. Das Problem ist, das die meißten Leute gar nicht verstehen was da passiert.