Gibt es auch variable Zinsbindungen beim Hauskauf?
Das klingt ja eigentlich paradox, aber gibt es bei der Finanzierung eines Hauskaufs auch eine
variable Zinsbindung? Ich kenne im Moment nur die Möglichkeit, dass man einen festen
Zinssatz für eine bestimmte Laufzeit vereinbart, in der Regel für die nächsten zehn bis
fünfzehn Jahre. Da wir bald kaufen wollen, und uns die Zinsentwicklung für die nächsten Jahre
aber nicht so ganz klar ist, würden wir unter Umständen gerne davon Gebrauch machen, uns
nicht für einen so langen Zeitraum festlegen zu müssen. Ich kann es zwar nicht genau
einschätzen, fänd es aber unter Umständen gut, wenn die Zinsen sich an die Marktlage
anpassen könnten.
AW: Gibt es auch variable Zinsbindungen beim Hauskauf?
Variable Zinsbindung hört sich merkwürdig an.Ich habe unter der Überschrift verstanden, dass die Bindungsfrist variabel sein soll. Das wird wohl keine Bank machen. So nach dem Motto, wenn nach 10 Jahren der Zins höher ist, verlängert sich die Zinsbindung um weitere 5 Jahre...
Einen variablen Zins kannst Du bekommen, da werden die Banken sogar einigermaßen froh sein. Das sollte nicht das Problem sein. Ist halt eine Sache der Rate und Tilgung. Nehmen wir 1% Tilgung und dann steigen die Zinsen um ein paar Prozent. Dann könntest Du bei gleicher Rate eine negative Tilgung haben. Oder aber Du kannst Dir die Rate nicht mehr leisten.
Die Zinsen sind auf einem historisch niedrigen Niveau. Bei anhaltend anspringender Wirtschaftslage, könnte es zu Zinserhöhungen kommen. Verschlimmer sich die Krise nochmal, müssen die Zinsen noch eine Weile unten bleiben.
Grundsätzlich sollte man aber bei einer so wichtigen Sache, wie einer Immobilienfinanzierung, keine Spielchen machen. Wenn man weiß, was man die nächsten 10 Jahr zahlen muß, dann ist das unheimlich viel wert. Und wenn die Zinsen dann mal irgendwann niedriger sind, ja und!? Was solls. Schließlich wollte man vor x Jahren bauen und nicht auf niedrige Zinsen warten. Den optimalen Zeitpunkt gibt es eh nicht.
AW: Gibt es auch variable Zinsbindungen beim Hauskauf?
Hallo Ludger,
ein variabler Zins hat den Vorteil, das Darlehen jederzeit zurück zahlen zu können und bietet die Chance, erhebliche Zinszahlungen einzusparen, um somit z.B. mehr tilgen zu können.
Es birgt aber auch die Gefahr, bei Zinserhöhungen diese mitzahlen zu müssen. Aus einem variablen Darlehen kann dann aber jederzeit ein Festzins gemacht werden, allerdings zu den dann gültigen Zinsverhältnissen entsprechend der Laufzeit!
Der Zinssatz ist meistens für 3 Monate gültig und richtet sich nach dem Euribor, ein Index, der sich aus verschiedenen Zinssätzen zusammen setzt ( vereinfacht dargestellt ). Es wird dann geshaut, wie hat sich die Zinslage entwickelt und entsprechend wird angepasst ( nach oben und nach unten ).
Ein variables Darlehen kann mit einer Zinsobergrenze abgesichert werden, das nennt man dann Cap Darlehen. Bei dieser darlehensvariante sichert man den Anstieg bis zu einem gewissen Zins ab, dh. steigen die Zinsen höher als der Cap, behält man den Zins, fallen sie wieder, profitiert man wieder entsprechend.
Interessant kann es sein, ein Teil der zu finanzierenden Summe variabel zu gestalten und einen Teil langfristig! Bei einigen Banken wird der variable Anteil sogar aus der Beleihungsauslaufermittlung rausgerechnet, was für den langfristigen Teil dann bessere Konditionen nach sich zieht!
Nimmt man die zukünftige Zinsentwicklung unter die Lupe, dann kann keiner genau sagen, wie diese sich entwickeln wird. Einen leicht steigenden Zinsmarkt haben wir derzeit schon, aber man geht davon aus, dass für weitere Zinserhöhungen kein Spielraum ist, somit gehe ich persönlich davon aus, dass wir das derzeitige Niveau halten werden. Auch langfristig werden stark steigende Zinsen nicht zu sehen sein, somit kann ein variabler Zins durchaus eine interessante Alternative sein!
Die derzeitigen günstigen Zinssätze für ein variables Darlehen liegen um die 2,5 % !