Sohn hat nach der Scheidung psychologische Probleme – was nun?
Guten Abend,
meine folgende Frage richtet sich an Alle, die schon mindestens eine Scheidung hinter sich
haben. Mein Sohn hatte vor einiger Zeit psychologische Probleme und hat für eine kurze Zeit
gemeinsam mit meiner Ex-Frau eine Kur besucht. Natürlich wurden auch für diesen Zeitraum
von den Ärzten Berichte über den Zustand meines Sohns erstellt. Habe ich nicht als Vater das
Recht mich über die Situation meines Sohnes zu erkundigen und diese Berichte anzufordern?
Es ist doch unser gemeinsamer Sohn und ich mache mir genauso viele Gedanken über den
Zustand meines Sohnes wie seine Mutter. Da ich es sehr viel später erfahren habe, würde ich
noch gerne wissen, ob für die Einsicht der Ärzteberichte eine Frist vorhanden ist?
AW: Sohn hat nach der Scheidung psychologische Probleme – was nun?
Hey,
da sich dein Sohn scheiden lassen hat, kann man davon ausgehen, dass er über 18 ist.
Über 18 heißt Volljährig und jegliche Rechte an einen Kind sind erlöschen... Pflichten bleiben im Gegensatz bis 25 stehen.
Kurz und Knapp: Gibt dein Sohn den Ärzten keine Einwilligung, dass diese seine Daten / Arztakte raus geben... hast du keine Chance daran zu kommen. Du wirst in der Sache auch nicht als Vater behandelt sondern als ganz normale Dritt Person... könntest also genau so sein bester Freund sein.
AW: Sohn hat nach der Scheidung psychologische Probleme – was nun?
Zitat von Birgit
Esco,
ich lese daraus,das der Sohn psychologische Probleme nach der Scheidung seiner Eltern hat.
Also vermute ich,der Sohn ist minderjährig.
Birgit
Dann habe ich das falsch verstanden... wenn er unter 18 Jahren ist... dann darf der Erziehungsberechtigte Einsicht der Akten verlangen und muss sie auch bekommen. Solltest man einfach nur Vater / Mutter ohne Erziehungsberechtigung sein, dann hat man ebenfalls keine Chance so lange keiner der Erziehungsberechtigten zur Einsicht der Akten sein Einverständnis gibt.
So ist der normale Wertegang und sagen die Gesetze aus... sollte sich der Arzt weigern trotz, dass der Sohn unter 18 ist und die Erziehungsberechtigung vorliegt... hilft nur Anwalt und ggf. Einstweiligeverfügung... klingt kompliziert... ist es aber nicht und geht auch innerhalb weniger Tage.
Sollte trotz Einstweiligeverfügung der Arzt keine Daten raus geben, dann muss man das Schreiben vom Gericht einfach zur Hand haben und die Polizei rufen... für den Arzt drohen dann 250 000 Euro Strafe bzw. ersatzweise 6 Monate Haft.
AW: Sohn hat nach der Scheidung psychologische Probleme – was nun?
Solange Du das Sorgerecht deines Sohnes hast, bist Du genauso berechtigt wie deine Ex-Frau in die Ärzteberichte einzusehen. Du hast in deiner Frage nicht erwähnt, wie alt dein Sohn ist.
Wenn er schon Volljährig ist, könnte es aus Gründen der ärztlichen Schweigepflicht schwierig werden, dies zu verlangen. Da es ein Verstoß gegen die Gesetze wäre. Warum machst Du ganze Sache nicht offen? Es wäre auch für das gegenseitige Vertrauen viel besser, wenn Du mit deinem Sohn über deine Sorgen sprechen würdest. Dieses Benehmen würde ihm vielleicht viel mehr helfen als wenn Du es hinter seinem Rücken anstellen würdest.
Spring doch mal über deinen eigenen Schatten und setz dich mal zusammen mit deiner Ex-Frau, um den Weg zu bestimmen, wie ihr in einer solchen wichtigen Angelegenheit gemeinsam am Besten vorgehen könntet.
AW: Sohn hat nach der Scheidung psychologische Probleme – was nun?
Natürlich hast du das Recht die Arztberichte einzusehen. Ich denke es ist sogar wichtig, dass du das tust. So weisst du ein bisschen was in ihm vorgeht und kannst besser auf ihn eingehen. Es ist nicht nur dein Recht sondern auch deine Pflicht. :-)