Nachhaltigkeit im Finanzbereich? Das klingt auf den ersten Blick wie ein schlechter Scherz… Wir werden alle von negativen Meldungen über Profitgier, kriminelle und skrupellose Bankiers oder aggressive Marktstrategien expansiver Unternehmen überhäuft. Was zählt ist nur die Rendite und sonst nichts! Das ist der Eindruck, der sich dem Normalbürger aufdrückt. Diese Nachrichten sind nichts Neues in unserem Bewusstsein.
Negative Nachrichten werden lieber gelesen als positive. Leider gehen dabei auch eine Vielzahl von richtig guten News verloren. Der Reibungseffekt ist dabei doch sehr hoch. Aus diesem Grund möchte ich heute auf ein Finanzierungskonzept hinweisen, das neben einer guten Rendite auf den ökologischen Anbau von Edelhölzern setzt und sich somit einem nachwachsenden Rohstoff bedient, der a) nachwächst und b) die Umwelt schont und nicht belastet.
Es handelt sich konkret um ein Anlagekonzept der Firma Green Planet AG mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Holzwirtschaft erlebt zurzeit, bedingt durch die große Nachfrage und den Klimawandel, einen enormen weltweiten Aufschwung. Der weltweite Holzverbrauch ist heute größer als der Verbrauch von Plastik, Aluminium und Zement zusammen. Holz ist nach Öl und Gas der drittgrößte Rohstoffmarkt. Die Aufforstung nach dem Agroforestry-Prinzip erlaubt es, die Grundstücke für die Plantagen langfristig zu nutzen und zusätzlich den einheimischen Mitarbeitern eine sichere Dauerarbeitsstelle zu bieten. Die Einnahmen aus dieser ökologischen Mischkultur erlauben es, ferner die Kosten für die Bewirtschaftung und Pflege der Edelholz-Bäume deutlich zu reduzieren, ohne den Aufwand und die Qualität der Pflege einzuschränken. Darüber hinaus ist die Qualität der Edelholzstämme deutlich besser als bei reinem Monokulturplantagenbetrieb. Damit steigt auch der zu erzielende Kaufpreis bei der Ernte.
Die Green Planet AG rechnet auf Basis der Internal Rate of Return (IRR) mit einer durchschnittlichen Rendite von 13% pro Jahr!
Das stimmt schon mit der angeblich endlosen Gier auf dem Finanzmarkt. Aber ich finde es persönlich sehr schön zu sehen, dass andere und bewusstere Wege gegangen werden. Dieser Mentalitäts- und Wertewandel macht auch vor der Finanzbranche nicht Halt. Im Gegenteil! Solche Geldanlage wird es in naher Zukunft noch verstärkt geben. Die Nachfrage ist da, die Sicherheit ist und vor allem eine ausgesprochen gute Rendite ist da. All diese Faktoren sollten Skeptiker zumindest etwas milder stimmen.
hmm, selber ungewöhnlich Schrift. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
13% Rendite könnten auch schon als Gier ausgelegt werden. Nachhaltigkeit und alles ist schön und gut. Aber weder ist der Finanzbereich per se kriminell, skrupellos und gierig, noch ist das Angebot per se Nachhaltig, vermute ich mal. Ich denke, hier wird mit Stammtischparolen versucht ein Geschäft zu machen. Schade. Aber es gibt genug Ansätze für bewußte Anleger sein Geld wirklich "nachhaltig" anzulegen.
Ich bitte, nicht falsch verstanden zu werden. Nichts gegen gute und nachhaltige Ambitionen. Aber hier riechts ein wenig nach Ausnutzung der Leichtgläubigkeit im Internet.
Das Umweltinvestmentportal Ecoreporter.de hat eine WACHHUND-Rubrik.
Dort berichtet es über problematische und zweifelhafte Unternehmen: (Zitat)
„In der Wachhund-Rubrik berichten wir über Unternehmen und Organisationen, mit denen die Anleger sich Bauchschmerzen einhandeln können.“
Vor einiger Zeit warnte Ecoreporter vor der Green Planet AG.
Fazit: Angesichts der stattlichen Rendite, die Green Planet Anlegern in Aussicht stellt, kann die Informationspolitik des Unternehmens nicht zufrieden stellen. Das zur Verfügung gestellt Prospekt ist als Grundlage für eine Investitionsentscheidung dieser Tragweite und Laufzeit vollkommen unzureichend. Auch auf mehrfache Nachfrage lieferte die Anbieterin keine aussagekräftigeren Informationen.
ECOreporter.de stellt die Green Planet AG vor diesem Hintergrund bis auf Weiteres in die Wachhund-Rubrik. Es gibt am Markt genügend andere Anbieter von Forstinvestments, die transparenter informieren.
Dieses Statement ist bei einem allfälligen Investitionen mitzuberücksichtigen
MFG CFO
Nachtrag: Die 13% entsprechen nicht einer Rendite sondern dem IRR. Der IRR ist jener Diskontsatz, bei dem ein Kapitalwert von Null resultiert. Bei positivem Kapitalwert liegt die Rendite signifikant unter diesem IRR (das sind Basics einer Wirtschaftlichkeitsrechnung)