Baufinanzierung, welches Einkommen wird angerechnet?
Hallo an alle,
meine Freundin und ich sind derzeit beschäftigt einen Neubau für uns und ihr Kind zu planen. Es soll nur ein kleines Häuschen auf einem überschaubaren Grundstück sein. Mit allen Nebenkosten würden wir für dieses Eigenheim ca. 210000 € bezahlen müssen. Da es ein KFW 40 Effizienzhaus werden soll, gibt es ein Förderdarlehen der KFW Bank in Höhe von 50000 € und einen Tilgungszuschuss von 5000 €. Desweiteren gibt es noch ein weiteres Programm der KFW womit nocheinmal ca. 50000 € abgedeckt werden können. Hinzu kommen 25000 € Eigenkapital, woraus eine Kreditsumme für die Hausbank 80000€ betragen würde, wenn man den Tilgungszuschuss hinzu zieht.
Also haben wir ein Nettoeinkommen von rund 2600 €.
Kann man all diese Einkommen anrechnen, oder streicht die Bank bestimmte Gelder raus? Des weiteren bestehen zwei Riesterverträge (Wohnriester?), in denen aber kaum Geld drin ist, ich weiß nicht inwiefern das evtl. Nutzbar ist.
Als Einkommen käme dann noch hinzu, das eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sein wird, welche monatlich ca. 120 € einbringen würde.
Kann man über diese Werte eine Finanzierung hin bekommen oder ist das utopisch?
AW: Baufinanzierung, welches Einkommen wird angerechnet?
Hallo Jens!
Einige dieser Einkommensarten werden gar nicht oder nur von wenigen Banken anerkannt.
Z.B. der Unterhalt für ein Kind, das Kindergeld, das Weihnachtsgeld wenn es nicht im Arbeitsvertrag geregelt ist, die Steuerrückzahlung, das Kindergeld das die Eltern Ihrer Freundin für sie erhalten.....
Sie sollten den Plan einmal mit einer Bank, oder noch besser mit einem unabhängigen Vermittler der mehrere Banken zu Auswahl hat, besprechen.
Auch ein Selbstversuch im Internet bei Interhyp oder ähnlichen könnte Licht ins Dunkle bringen, ist aber mit viel Arbeit verbunden.
AW: Baufinanzierung, welches Einkommen wird angerechnet?
Da stimme ich zu. Einfach mal für sich selbst einen Einnahmen- und Ausgabenvergleich machen. Dabei unbedingt ehrlich sein und nur die Posten aufnehmen, die wirklich (einigermaßen) sicher sind. Unterhalt würde ich weglassen, da gibt es gerne mal Streit und Zahlungsverzug. Weihnachtsgeld ist, wie oben gesagt, i.d.R. eine freiwillige Leistung, die jederzeit eingestellt werden kann. Auch ein Nebenjob kann schnell mal zu Ende gehen... Grundsätzlich bei den Einnahmen pessimistisch und bei den Ausgaben großzügig. Wird ja auch alles teurer. Und dann, ganz wichtig: Rücklagen einberechnen: Fürs Auto, für Reparaturen, für den Urlaub, für den Vermögensaufbau. Je nachdem...
Wenn man weiß, was man tragen kann, kann man da auch mit einer Bank drüber sprechen.
Ohne Euch den Mut nehmen zu wollen. Wir hatten damals mehr Einnahmen und haben aber wesentlich weniger finanziert (ca. die Hälfte). Das haben wir schon als Grenze empfunden. Und erst seit wir wieder ein 2. Einkommen haben nach der Elternzeit haben wir auf wieder mehr Luft.
AW: Baufinanzierung, welches Einkommen wird angerechnet?
Naja gut, das kommt sicher immer auf den jeweiligen Lebensstandard an. Wenn ich von unseren derzeitigen Ausgaben aus gehe und dazu unsere jetzige Kaltmiete rechne haben wir rund 1250 € mtl über. damit wäre theoretisch was anzufangen, deshalb ja die Frage was die Banken akzeptieren, wenn sie das meiste streichen, dann funktioniert es ja von vornherein nicht.
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noelmaxim
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noelmaxim
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AW: Baufinanzierung, welches Einkommen wird angerechnet?
An alle,
wenn wir davon ausgehen sollen, dass Einkommensarten wegfallen können, dann sollte man auch hinterfragen, was nach der Ausbildung geschieht. Wird man übernommen? Wie sind die Arbeitsplatzchancen? Evtl. ergibt sich aus dem Hinterfragen sogar eine Merheinnahme!
Es sei aber erwähnt, dass jeder für sich erst mal schauen muss, wie nachhaltig ist mein Einkommen, wie bin ich in der Vergangenheit mit den Belastungen Miete, Lebenshaltung, Kredite usw. klar gekommen. Konnte ich immer pünktlich zahlen? War am Ende des Monats noch Geld übrig? Konnte ich mir zusätzlich was leisten, auf das ich bereit bin zu verzichten, wenn ich Wohneigentum habe?
Wenn diese Fragen positiv beantworten sind, dann ist es durchaus legitim einen Versuch bei einer Bank zu starten!
Was allen Antwortern scheinbar nicht aufgefallen ist, ist die Tatsache dass zu dem ordentlichen Gesamteinkommen Eigenkapital angespart wurde, scheinbar sich also was ansparen lies. Zu dem werden Riesterrenten mtl. bedient, was auf Liquidität scchließen lässt! Zu dem scheint die Mentalität des Posters in bezug auf Finanzen und dem Umgang mit Krediten positiv zu sein, denn scheinbar hat er bis dato keine und zu dem setzt er sich mit der Thematik auseinander, sonst wrde er hier nicht nachfragen, sondern hätte schon längst ohne zu überlegen auf Teufel komm raus um jeden Preis bei der Bank gesessen.
Jeder sollte sich fragen, ob der Poster gut daran tut, sich mit der derzeitigen Ausgangslage..
- Zinsen sind niedrig
- Baupreise sind niedrig
- Eigenkapital wurde angespart
- Zusatzanlagen können bedient werden
- gesunde Einstellung zum Finanzierungsvorhaben ( Erkundigungen hier, Argumentation auf die größe des Hauses, Investitionen in Zukunftstechnologien )
usw.
...arm zu sparen, in dem er Miete zahlt, die Riester bedient, die 25.000 Euro keine Zinsen bringen und der Inflation unterliegen, während bei Konjunkturbelebung ( diese ist in Sicht ) evtl. die Zinsen ( dies geschieht derzeit ) und die Baupreise wieder steigen!
Und warum Kindesunterhalt ( was anderes ist Ehegattenunterhalt ) und insbesondere Kindergeld nicht angerechnet werden soll, das erschließt sich mir nun wirklich nicht!
Für mich ist der Poster absolut gesund finanzierbar! Sogar unter guten Bedingungen bei den Top Banken in Deutschland!
AW: Baufinanzierung, welches Einkommen wird angerechnet?
Zitat von jens-04-1986
Naja gut, das kommt sicher immer auf den jeweiligen Lebensstandard an. Wenn ich von unseren derzeitigen Ausgaben aus gehe und dazu unsere jetzige Kaltmiete rechne haben wir rund 1250 € mtl über. damit wäre theoretisch was anzufangen, deshalb ja die Frage was die Banken akzeptieren, wenn sie das meiste streichen, dann funktioniert es ja von vornherein nicht.
Ich sehe gerade, ich habe Euch ein Kind zuviel angerechnet. Weil da 2x Kindergeld stand. Und ja, jeder hat eine unterschiedliche Lebensweise. Deshalb ist es ja so wichtig, dass sich Eure Zahlen für Euch rechnen lassen. Nur Ihr könnt beurteilen, wie es bei Euch aussieht. Und ob das mit unterhalt öfter mal Probleme gab oder ob alles immer gut lief. Davon hängt ja auch die eigene Einschätzung ab, ob man es zählen sollte oder nicht. Es hilft Euch ja nichts, wenn die Bank okay sagt, Ihr aber trotzdem nicht klar kommt. Und wenn Ihr das alles darstellen könnt, dann sehe ich, wie der gute noelmaxim auch, keine Probleme. ... auch bei der Bank nicht.
AW: Baufinanzierung, welches Einkommen wird angerechnet?
Ich muss noch hinzufügen, dass ein weiterer Kapitalstock in Form von Aktienfonds in Höhe von 17000 € vorhanden ist. Diese möchte ich zwar nicht antasten, aber im Notfall wäre dieses Geld vorhanden. Kann mir einer sagen, ob die Banken z.B. das staatlich garantierte Einkommen von der Photovoltaikanlage anerkennen, bzw. welchen Sinn, das Wohnriester hat, bzw. wie das überhaupt funktioniert. Ich habe dazu nur sehr wenige Informationen im Netz gefunden.
AW: Baufinanzierung, welches Einkommen wird angerechnet?
Hallo Jens-04-1986,
sie können mir auch gerne eine Mail zusenden, ich helfen ihnen gerne auf die Sprünge ;-)
Es ist besser, Detailfragen individuell und per Mailverkehr zu klären.
Wohnriester ist für mich keine Finanzierungsalternative ( Baustein ), bzw. Wohnriester gehört nicht in eine Baufinanzierung, sondern separat als Riesterrente abgeschlossen. Fiktives Wohngeldkonto, steurliche Betrachtung und die dadurch entstehenden Beschränkungen bezüglich der Veräußerungsrechte, Kompliziertheit und Intransparenz der Anlage machen Wohnriester unübersichtlich und teuer!
Der Aktienfonds kann als Zusatzsicherheit ( für die Konditionsverbesserung bzw. Senkung des Beleihungsauslaufs ) zu 50 % berücksichtigt werden, ebenso die Einnahmen aus der Photovoltaikanlage, aber das benötigen sie alles gar nicht!
Berücksichtigen sie bei ihren Finanzierungsüberlegungen bitte auch die Banken, die die jedem zugänglichen KfW Konditionen um 0,2 % vebilligt, sprich subventioniert anbieten.
Wenden sie sich bei Informationsbedarf gerne unverbindlich direkt an mich!