da ich jetzt eine kleine Familie habe, denke ich häufiger darüber nach, ein Haus zu kaufen oder zu bauen. Da wir aber leider nicht gerade viel Geld haben, konnten wir bisher auch nichts zur Seite legen für eine Finanzierung. Das heißt, wir müssten ohne einen Cent Eigenkapital in ein solches Vorhaben gehen. Da wir kein großes Haus möchte, glauben wir, dass es auch so zu finanzieren wäre. Aber wir können nicht einschätzen, was ein fehlendes Eigenkapital für die Bonität bedeutet. Haben wir so überhaupt eine Chance, eine Finanzierung bewilligt zu bekommen?
Da wir kein großes Haus möchte, glauben wir, dass es auch so zu finanzieren wäre.
Häuser ansehen, die es werden könnten. Preise notieren. Ehrliche Einnahmen- und Ausgabenrechnung aufstellen (Bei den Einnahmen pessimistischer und bei den Ausgaben großzügiger und vor allem die Rücklagen für Reparaturen, Auto, Urlaub, Vermögensaufbau usw. nicht vergessen). Dann im Internet mal einen Kreditdurchrechnen (lassen). Wenns passt, passts. Wenn nicht, nicht. Wenn kein Eigenkapital da ist, wird wahrcheinlich der Zins ein wenig höher ausfallen, als er sein könnte. Das ist dann aber schon alles. Muß sich halt darstellen lassen.
Ein Haus bauen ganz ohne Eigenkapital? Davon kann ich nur abraten! Nicht umsonst wird zu einer Eigenkapitalsquote von allerwenigstens 20% geraten. Die Schuldenfalle läßt grüßen! Ich kann mir auch nur schlecht vorstellen, dass eine seriöse Bank dir einen Kredit gewährt...
Nachdem du bereits selber deine Kreditwürdigkeit in Frage stellt, wirst du aller Wahrscheinlichkeit nach maximal einen Kredit zu säußerst ungünstigen Konditionen erhalten. Wäre dir das ein Eigenheim wert?
Was spricht gegen einen Mietvertrag? Wie sehen deine Einnahmen aus? "Kleine" Familie", "wenig Geld" - denk bitte gut über dein Vorhaben nach!
So pauschal würde ich das nicht sehen. Ich gebe zu, 20% Eigegenkapital wären schön. Aber es geht auch ohne. Vor allem, wenn das Objekt entsprechend günstig erworben werden kann (bei uns z.B. innerhalb der Familie) und die Einkommensverhältnisse passen. Wir haben das auch ohne Eigenkapital gemacht und 2 Jahre später noch angebaut. Der Zins war okay und das unseriöse Kreditinstitut die örtliche Sparkasse.
Was bei der Kaufentscheidung wichtig ist, ist seine Verhältnisse zu kennen und die Entscheidung nach Investitionskriterien zu fällen. Nicht nach psychologischen Gründen. Wir wollen alle besser leben als es uns möglich ist, aber das ist nunmal sehr teuer, deswegen streng rational an die Sache rangehen. Meistens rechnet sich ein Kauf mehr als eine Miete. Liegt halt an den individuellen Umständen.
Ich bin wohl eher der konservative Typ bei finanziellen Dingen Dein persönliches Beispiel finde ich für mich sehr lehrreich und äußerst interessant! Ich muss allerdings auch zugeben, dass die wenigen Angaben, die Migo gemacht hat, bei mir einen sehr "unüberlegten" Eindruck hinterlassen haben, weshalb meine Alarmglocken sind losgegangen sind... Hoffentlich täusche ich mich, ich wünsche ihm auf alle Fälle gutes Gelingen, egal, wofür er sich entscheidet
Ja, den unüberlegten Eindruck hatte ich auch. Deshalb hatte ich dazu geraden alles genau durchzurechnen. Da sieht man dann schnell, was wirklich möglich ist. Zumindest wenn die Rechnungen ehrlich sind und alle nötigen Rücklagen enthalten.
Und es macht eben einen deutlichen Unterschied, wenn man zur Bank geht und sagt: "Wir glauben, wir können das finanzieren.". Oder ob man einen gut durchdachten und gerechneten Businessplan im übertragenden Sinne für den Hauskauf vorlegen kann.
Mal was grundsätzliches, welche Finanzierung ist gesünder?
Kaufpreis 150.000 Euro abzgl. 20.000 Euro Eigenkapital
oder
Kaufpreis 130.000 Euro kein Eigenkapital ?
Wer sagt eigentlich, wofür Eigenkapital steht? Dafür dass der Kunde was ansparen konnte neben seinen normalen Verpflichtungen? Ist das wirklich immer so, wenn z.B. EK vorhanden ist ? Wer garantiert das und stellt fest, dass das Eigenkapital nicht von Mama oder Papa kommt? Spielt das EK wirklich eine so große Rolle?
Was nützen 100.000 EK, bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro, wenn das Familieneinkommen bei 2.000 Euro liegt??? Stellt sich da derjenige der 200.000 Euro ohne EK finanziert und ein Haushaltseinkommen von 3.000 Euro hat nicht besser?
Alles reine Spekulation und darauf ( EK ja oder nein ) kommt es häufig gar nicht an, vielmehr darauf, dass der Finanzierungsbedarf und der daraus resultierende mtl. Abtrag in einem gesunden Verhältnis zum Haushaltseinkommen bzw. Überschuss steht!
Deshalb gibt es keine pauschale Aussage, ob eine Finanzierung mit oder ohne EK besser ist, vielmehr muss die Situation ganzheitlich betrachtet werden und das kann man mit den Angaben von Migo nicht ansatzweise, lediglich der Hinweis darauf, dass eine Finanzeirung ohne EK absolut darstellbar sein kann, andersherum das Vorhanden sein von EK nicht zwingend erforderlich ist, wenn gleich es natürlich die Sache ungemein erleichtert! Ein grundsätzliches Entscheidungskriterium ist es jedenfalls nicht!
Lieber Migo, wenden sie sich mal an meine Mailadresse, gerne zeige ich ihnen unverbindlich auf, ob einer Darstellbarkeit ihres Wunsches grundsätzlich entsprochen werden kann. Das tut nicht weh und ist in 5 Minuten abgehandelt, zumindest aber wissen sie danach wo sie stehen!