Nestle
Hallo
wie geht's weiter mit Nestle, vor allem nach der Dividendenauszahlung ?
Sinkflug oder steigen sie wieder ? Bin bei Fr. 390.-- eingestiegen und seitdem fällt der Kurs. Soll ich nun bei 381.-- dazukaufen oder wie gefragt, fallen sie weiter ?
Danke für Infos und Meinungen.
Konsumenten lassen Plastikhüllen-Cailler links liegen...
Nelly bald im Sturzflug...
https://www.sonntagszeitung.ch/dyn/news/wirtschaft/641293.html
Auszug:
Berner Marketingprofessor sieht schwarz für Wenger
Zumindest was die Neupositionierung von Cailler betrifft, kann Wenger nicht mehr zurück. Bei der Verpackung kann sie sich einen Rückzug kaum leisten, weil die Schoggi-Fabrik in Broc FR für die bunten Plastikhüllen umgebaut wurde. Anpassungen sind nur noch in der Werbung möglich.
Die SonntagsZeitung schrieb letzte Woche, dass der Umsatz von Nestle mit Cailler allein im Mai um 32 Prozent eingebrochen und in den Monaten Januar bis Mai um knapp 20 Prozent zurückgegangen sei. Im gleichen Zeitraum hat sich Wenger die Neupositionierung 10 Millionen Franken kosten lassen.
Der Berner Marketingprofessor Kühn sagt: «Ich kann mir vorstellen, dass Nelly Wengers Posten nun gefährdet ist.» Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Neugestaltung von Cailler «oberste Priorität für das Unternehmen hat», wie die Nouvel-Projektleiterin Letourneur sagt.
Am 20. Juni, zur Einweihung des Besucherparcours in Broc, liess sich Konzernchef Brabeck noch ablichten, wie er demonstrativ den Arm um Wenger legt.
niemand?
Es wird viel über Nestle geschnödet (bin da keine Ausnahme), doch hat bisher niemand gesagt, dass an diesem Rotegrützetag Nestle eine neue Kursleistung von 390 erbracht hat. Die 400 ist im Visier. Einer der wenigen gesuchten Werte ganz wie in der Rezession 2000-2004, läuft heute besser als Edelmetalle, Rohstoffe, Energiewerte, Solariges egal was. Halte nur noch einen Posten mit Einstand 385, der untere war weg bei 388.
Heute kriege ich noch Nennwertrückz von Syngenta flott und UBS mager. Sammle ich gerne in diesem Börsen-Psychokrieg.
Es geht doch nix über das Globale amerikanisch-jüdische Finanzterrornetzwerk?
400
Nestle scheint im Forum kein besonders attraktiver Titel zu sein. Erwähne trotzdem beiläufig, dass der Kurs von 400 heute gegen Ende der Sitzung markiert werden konnte. Eine neue Topbildung von nicht allzulanger Dauer, jedenfalls solange defensive Werte in US-Mode sind, zeichnet sich ab. Halte nur ein kleines Restpaket, das lass ich auf den Wellen schwimmen.
Re: 400
Zitat von cybercrash
merci cybercrash, das ging ja schnell
entweder ist die Nelly double W in den Ferien und es wird während 4 Wochen kein Geld verschleudert oder aber, die Leute würdigen die ausgezeichnete Arbeit von Schwester Alcon.
Mir auch, grad jetzt. Am 23. August sind Halbjahreszahlen fällig. Ich schau mir dann mal die Zahlen und die allflligen Zielvorstellungen an. Pressieren muss man sicher nicht mit einem Einstieg für den Moment.
Gruss,
Simona
nachfolgend wieder einmal ein beispiel, wie us-analysten von aktienrückkaufprogrammen beeindruckt werden. dass nesn die aktien zu jahreshöchstkursen rückkaufen muss wird glatt vergessen. für mich sind solche aktienrückkäufe eher ein zeichen von managementschwäche als von visionärem denken. (nachfolgendes stammt von den wegelin's).
Nestle (NESN): Das Barron€™s traut der Aktie des Nahrungsmittelmultis weitere Kursgewinne von 10% zu,
weil NESN die Kosten im Griff hat und über die notwendige Preiskraft für seine Produkte verfügt, um die
höheren Rohstoffkosten (Kakao, Kaffee, Zucker usw.) auf die Konsumenten abzuwälzen. Weiter rechnet das
US-Magazin mit einer Ausweitung des CHF3 Mrd. schweren Aktienrückkaufprogramms. Aufgrund der
operativen 1H-Marge (stieg von 12.4% im 1H05 auf 12.8% im 1H06) sind die Schlussfolgerungen des Barron€™s
nachvollziehbar aber nicht neu. Auch der prognostizierte 10%-ige Kursfortschritt steht in etwa im Einklang
mit vielen Analystenkurszielen, die vielerorts nach dem Zahlenwerk von letzter Woche nach oben gehievt
wurden. NESN ist unbestritten ein Vorzeigeunternehmen im Sektor mit deutlichen Verbesserungen beim
organischen Wachstum. Zudem ist das Papier als sicherer Hafen immer wieder als Investmentobjekt beliebt.
Und trotzdem: Auch bei der NESN-Aktie wachsen die Kursbäume nicht in den Himmel zumindest nicht
quasi über Nacht. Daher kann es ratsam sein, für Zukäufe eine Korrekturphase abzuwarten...
Ich bleibe noch vorsichtig, NESN wird zwar momentan überall empfohlen, allerdings gefallen mir Aktienrückkaufsprogramme nicht so besonders. (Links kauf ich ein und rechts lass' ich raus). Ich mein nicht, dass die davon rennen; ich schau dann nochmals hin gegen den 15.9.06. Da hat's ja auch so einiges an Optiönchen drin. Mal sehen, wo der Kurs dann steht.
Gruss,
Simona
Das teure Forschungsinstitut AC Nielsen bestätigt, was wir hier bereits am 21. April 06 festgestellt haben. Hehe, gar nicht so schlecht dieses Forum...
Artikel aus der heutigen NZZ am Sonntag
Umsatzeinbruch bei Cailler setzt Nestle in Zugzwang
Umstrittene Plastic-Verpackung wird deutlich reduziert
Die Neupositionierung von Cailler hat sich für Nestle vorerst nicht ausgezahlt. In der Schweiz gingen die Umsätze bis Ende August des laufenden Jahres um 30 Prozent zurück.
Peter Keller
Die neuesten Marktzahlen von AC Nielsen lassen keinen Zweifel offen und bestätigen: Nestle Schweiz hat ein Problem mit der Schokoladen-Marke Cailler, die Anfang Jahr mit viel Aufwand modernisiert und neu positioniert wurde. Bis Ende August des laufenden Geschäftsjahres gingen die Verkäufe im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode um knapp 30% auf 19,8 Mio. Fr. zurück. Die Konsumenten haben die Umstellung auf Plastic-Verpackungen und Preiserhöhungen um durchschnittlich 8% nicht goutiert. Entsprechend hat Nestle 2006 Marktanteile verloren. Der Konzern erreicht noch einen Wert von 10,35%, was einem Verlust von 1,4 Prozentpunkten entspricht (siehe Grafik).
Unzufriedene Händler
Der Sinkflug von Cailler ist auch darauf zurückzuführen, dass der Discounter Denner die Produkte aus dem Sortiment genommen und diese durch alternative Artikel von Camille Bloch oder Favarger ersetzt hat. Er kann auf diese Arte die Umsatzausfälle kompensieren. «Wenn die Konditionen stimmen, werden wir Cailler wieder verkaufen», betont Firmensprecherin Eva- Maria Bauder. Damit es so weit kommt, bedarf es jedoch einer Preissenkung von Nestle. Es liegt am Schokoladeproduzenten, den ersten Schritt zu tun. Philippe Oertle, Pressesprecher von Nestle Schweiz, erklärt, dass das Unternehmen mit Denner - wie mit allen Handelspartnern - im ständigen Dialog sei. «Zum Inhalt dieser Gespräche nehmen wir aber nicht öffentlich Stellung.»
Nicht zufrieden mit den Cailler- Verkäufen ist man beim Detailhändler Coop, dem grössten Anbieter der Nestle-Schokoladen. Die bisherigen Umsätze würden die Erwartungen nicht ganz erfüllen, äussert sich Pressesprecher Karl Weisskopf vorsichtig. Nestle steht unter Druck, zumal das wichtige Weihnachtsgeschäft vor der Türe steht. Es wird in den letzten drei Monaten 2006 wohl in erster Linie darum gehen, den Schaden zu begrenzen. Den 2005er Umsatz von 39,4 Mio. Fr. wird der Nahrungsmittelmulti kaum mehr erreichen.
Nestle will nach eigenen Angaben die stärkste Verkaufsperiode des Jahres dazu nutzen, die Position der Produkte weiter zu festigen. Oertle glaubt, dass sich die «überarbeitete und höherwertige» Kollektion besser als Geschenkartikel eigne als früher. Zudem will der Konzern Ende Oktober ein Premium-Produkt im obersten Preissegment sowie Innovationen im Bereich der Schokoladen-Carres lancieren.
Änderungen gibt es auch bei den stark kritisierten Verpackungen. Nestle sei daran, das Gewicht «deutlich» zu verringern, ohne deshalb den schützenden Charakter zu gefährden. Der Cailler-Relaunch in der Schweiz gilt als Testlauf. Trotz den harschen Reaktionen soll jetzt die Internationalisierung des Schoggi-Geschäfts vorangetrieben werden. Der Ausbau des Auslandgeschäftes unter dem Dach von Cailler geniesse höchste Priorität, meldete die deutsche «Lebensmittelzeitung» vor kurzer Zeit. Von offizieller Seite tönt es etwas zurückhaltender. Die Internationalisierung von Cailler of Switzerland hänge insbesondere von den richtigen Handelspartnern und Absatzkanälen ab, sagt Oertle. Die Firma plane, das Auslandgeschäft sorgfältig und ohne Hektik aufzubauen.
Vier neue Auslandmärkte
Die Cailler-Produkte sind inzwischen in ausgewählten Läden in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich sowie Italien erhältlich. Den gewünschten Partner hat Nestle offenbar in Deutschland gefunden. Um sich vom Massenmarkt abzuheben, setzt das Schweizer Unternehmen mit dem Importhaus Wilms auf einen externen Vertriebskanal. Der Multi geht gemäss Angaben der «Lebensmittelzeitung» davon aus, dass es im Ausland kaum Proteste gegen die neue Verpackung geben werde. Dank der Modernisierung sollen mehr und vor allem jüngere Kunden angesprochen werden.
Angesichts der Probleme mit Cailler bleibt vorerst unklar, wann das übrige Marken-Portfolio von Nestle Schweiz (Frisco, Thomy, Maggi, Mövenpick und weitere) modernisiert wird. Der Konzern höre aufmerksam zu, wie die Kunden die verschiedenen Produkte beurteilen würden. «Über Neuerungen von strategischer Bedeutung geben wir jedoch keine Details bekannt», fügt Sprecher Oertle an.
Wahrscheinlich gibt es 2 Arten von Schokoladenkonsumenten. Der eine schaut auf den Preis beim Einkauf, der andere auf die Qualität.
Der Preisbewusste kauft bei der Migros/Denner ein, der andere kauft sich die beste Schokolade, und die heisst immer noch: Lindt und Sprüngli.
Gruss Rich
Migros und Denner gilt natürlich nur für die Schweiz. In anderen Ländern gibt es sicher Analoge Anbieter. Aldi, Lidle etc.
Schadenfreude erlaubt...,
bestes Beispiel, wenn selbsternannte Experten am Werk sind. Da wollten sich einige ein Denkmal setzen, kotze es was es wolle...Jede normale Kleinfirma könnte jetzt die Billanz deponieren, bei Nestle reicht wohl die Portokasse für den 50 Mio Flop.
Brabeck beendet Ära Wenger
»Nestle zieht seine Lehren aus dem Debakel mit dem Cailler-Redesign
VON ANDREA FIEDLER
Vevey - Bereits ab Januar nächsten Jahres werden die Tafeln der Cailler-Schokolade wieder im alten Gewand daherkommen: mit Papierverpackung und weit gehend im alten Design. Nur das neue Cailler-Logo will Nestle behalten. Ab Frühling 2007 werden auch die Pralinen Femina und Ambassador wieder in der alten Verpackung zu haben sein. Was mit der Frigor-Tafel in Petverpackung geschehen soll, ist noch nicht entschieden. Einzig die Frigor-Carres wird Nestle auch künftig in der Plastikhülle anbieten mit 25 Prozent weniger Pet. Nestle Schweiz will Details derzeit nicht kommentieren. «Wir werden die neuen Produkte im ersten Trimester 2007 präsentieren», heisst es nur.
Rund 50 Millionen Franken in den Sand gesetzt
Damit versucht sich Konzernchef Peter Brabeck viel schneller als bisher angenommen von der Ära seiner Schweiz-Chefin Nelly Wenger zu verabschieden. Nach Informationen der SonntagsZeitung hat sie ihr Büro bereits Ende September geräumt, als sie sich wegen Brustkrebs krank meldete. Nestle-intern erwartet man sie nicht zurück. Auch Stararchitekt Jean Nouvel, der im Auftrag von Wenger die Cailler-Verpackungen neu gestaltet hatte, wird damit bereits in wenigen Wochen nur noch ein dunkles Kapitel in der Geschichte von Nestle sein.
Rund 40 Millionen Franken hat der Multi in den als Innovation geplanten Neuauftritt investiert in die neue Fabrik im freiburgischen Broc, in den Werbeauftritt und den Stararchitekten Nouvel und schliesslich in den Sand gesetzt. Branchenkenner schätzen, dass nun weitere 10 bis 20 Millionen fällig werden: für die Umrüstung der Verpackungsanlagen und eine neue Werbekampagne.
Wie gross dieses Debakel ist, zeigen die neuesten Daten des Marktforschungsinstituts AC Nielsen. Von Mitte August bis Mitte September hat Nestle nur noch halb so viel Umsatz mit Cailler erwirtschaftet wie in der gleichen Periode des Vorjahrs ein Minus von 25 Prozent zur Periode von Mitte Juli bis Mitte August. Gleichzeitig hat der Konkurrent Lindt & Sprüngli um 25 Prozent zugelegt, unter anderem auch wegen einer Aktion vom 4. bis zum 9. September bei Coop.
Kumuliert von Januar bis Mitte September, liegen die Verkaufszahlen von Cailler an die Händler knapp 30 Prozent unter dem Vorjahr. Am wenigsten Verlust, minus 1,6 Prozent, gab es bei Frigor zu verzeichnen. Die neu verpackte Cailler-Schokolade ist seit April vollumfänglich im Handel.
Um den negativen Trend umzukehren, hat Nestle mit Denner das Gespräch wieder aufgenommen. Aber: «Von einer Einigung, die unseren Anforderungen entspricht, sind wir weit entfernt», sagt Denner-Chef Philippe Gaydoul. Der Discounter sorgte vor der Neulancierung für rund 10 Prozent des Cailler-Umsatzes. Nelly Wenger wollte ihre Schokolade als Premiumprodukt positionieren und nahm in Kauf, Denner als Absatzkanal zu verlieren. Sie erhöhte die Einstandspreise für den Discounter um 8 Prozent, während Coop das neu verpackte Produkt zum alten Preis bekam. Deshalb verkauft Denner seit Anfang April keine Cailler-Schokolade mehr. Nun wäre der Denner-Umsatz wieder willkommen, von der Preispolitik scheint Nestle aber nicht abzurücken.
Schwierig ist die Lage auch in Deutschland. Nestle hat Cailler dort nicht mit der eigenen Vertriebsorganisation auf den Markt gebracht, sondern über das Importhaus Wilms bei Frankfurt. Wilms ist bekannt dafür, vor allem Nischenprodukte im oberen Preissegment zu verkaufen und selbst kleine Händler direkt anzufahren. Dafür verlangt das Haus überdurchschnittlich hohe Margen. Im preissensiblen deutschen Markt, wo Cailler bisher völlig unbekannt ist, dürfte sich Nestle mit diesem Vorgehen schwer tun.
Damit das Cailler-Debakel ein einzelnes Kapitel bleibt und nicht etwa zu einem langen Fortsetzungsroman wird, ist künftig die Produktentwicklung, von der Forschung bis zum Design, auf der Stufe der Konzernleitung angesiedelt.
Wenn über den neuen Auftritt der anderen Marken von Nestle Schweiz wie Findus, Maggi oder Thomy entschieden wird, dann zeichnet Peter Brabeck also selbst dafür verantwortlich. Im Moment sind solche Projekte, die zu Wengers Zeiten bereits für nächstes Jahr geplant waren, nur noch Zukunftsmusik.
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