da wir schon vor zwei Jahren ein Baugrundstück von meinen Schwiegereltern geschenkt bekommen haben, möchten wir auch gerne in der nächsten Zeit darauf bauen.
Daher stöbern wir im Moment mal das Internet nach eventuellen Baufinanzierungsangeboten durch. Es gibt ja so ungemein viel, dass es total schwer ist, sich irgendwie zurecht zu finden.
Was ich ganz schwierig finde, ist die Festlegung auf eine bestimmte Zinsbindungsfrist. Im Augenblick ist der Zinssatz ja noch ziemlich günstig, aber er wird ja bestimmt bald wieder steigen. Heißt das jetzt für uns, dass es am günstigsten ist, eine möglichst lange Zinsbindungsfrist zu wählen? Oder ist die dann auch automatisch teurer?
wählen sie einen gesunden Kompromiss und lassen sich von einem unabhängigen Finanzierungsmakler ein Finanzierungskonzept ausarbeiten.
Dieses sollte aus meiner Sicht untershiedliche Zinsfestschreibungszeiträume beinhalten, somit kommt immer nur ein Teil der Gesamtsumme als Restschuld zu unterschiedlichen Wirtshaftszeitpunkten ( davon hängt ja die Zisnentwicklung entscheidend ab ) auf den Markt! So lassen sich insbesondere bei neubau die Programme 153 ( energieeffizientes Bauen ) mit 10 Jahren fest, Programm 124 ( Wohneigentumsprogramm ) mit 15 Jahren fest und ein weiterer Baustein mit einer evtl. längeren Zinsfestschreibungszeit wunderbar kombinieren. In meiner Region integriere ich dann noch das Sparda Bank Nachrangdarlehen mit 30.000 Euro zu 3,85 bzw. 1,95 % % für 13 Jahre fest. Dies ohne Grundschuldeintragung, was den Beleihungsauslauf des Restdarlehens gravierend verbessert und so bessere Konditionen nach sich zieht, da es sich wie Eigenkapital auf den Beleihungsauslauf auswirkt.
Zu dem Annuitätendarlehen dann noch Sondertilgungsoption und Tilgungssatzänderungsoption und schon zählen sie, dieses Finanzierungskonzept dann auch noch unter 120 Banken verglichen und systemlastig angefragt, zu den Gewinnern.
Grundsätzlich ist die Antwort von noelmaxim sicherlich ganz gut. Allerdings gebe ich zu bedenken das viele unterschiedliche Zinsablauftermine zu Problemen bei der Anschlussfinanzierung führen können.
das verstehe ich nicht ganz, was behindert denn die günstige Prolongation bei der KfW? Wird es dazu Alternativen geben in 10 oder 15 Jahren? Selbst wenn, dann werden alle 3 Darlehen nach 10 Jahren nach BGB 489 gekündigt und das Geld billiger bei eine anderen Bank geholt, auch kann das 10 Jahresgeld dann für 5 Jahre prolongiert werden, um dann ganzheitlich wieder beide KfW Darlehen und/oder zusätzlich das 20 Jahresgeld bei einer anderen Bank umgeschuldet werden, aber die Alternative zu der Prolongation KfW muss es dann wie gesagt erst mal geben.
All das ändert ja aber auch grundsätzlich nichts an der gesunden Mischung aus Risikoverteilung ( durch geringe Restschulden durch die Aufteilung unterschiedlicher Zinsfestschreibungen ) in der Kombination mit Zinsersparnissen für die kürzeren Zinsfestschreibungen.
Ich würde mich über eine Alternatividee - die sie hier gerne publizieren mögen - sehr freuen.
Grundsätzlich sei aber auch gesagt, dass natürlich jeder Fall einzeln entschieden werden muss und mein Grundkonzept nicht die Eilheillösung ist, zunehmend sich das Konzept hier vor Ort, insbesondere mit der Kombination Sparda Bank - aber einer großen Akzeptanz durch alle Kundenschichten hindurch erfreut!
Eine Finanzierung so zu gestalten, dass der Wechselgedanke eine entscheidende Rolle spielt, halte ich für nicht gesund, denn dann müsste man variabel, angelehnt an den Euribor, zeichnen. Mag ich dass auch so haben, für meine Kunden muss und werde ich andere Risikomaßstäbe ansetzen.
Das Problem liegt darin dass die KfW in der Regel kaum Anschlussfinanzierungen macht (habe noch kein Angebot gesehen). Das heißt Ihr Kunde müßte nach 10 Jahren den KfW 153 Teil bei der Bank die im 1. Rang ist weiter finanzieren.
Oder er würde alles ablösen. Allerdings hätte er sich dann von Anfang an die langen Zinsbindungen sparen können. Dann hätte mehr Geld in die Tilgung laufen können bei gleicher Rate. Natürlich macht der von Ihnen beschriebene Mix durchaus Sinn (Stichwort Zinsänderung).
Der Kunde sollte hier nicht nur den 1. Teil seiner Finanzierung im Blick haben. Sondern sich gleich bei Abschluss überlegen wie er auf geänderte Rahmenbedingungen reagier wird. Das ist allerdings eine persönliche Entscheidung welches Konzept für welchen Kunden mehr Sinn macht.
Hauptsächlich hängt die Mischung meiner Meinung nach damit zusammen wann der Kunde seine Darlehen komplett bezahlt haben möchte und wie viel im Monat er dafür ausgeben möchte. [Restschuld(en) zum jeweiligen Zinsbindungsende]
Ich erlebe es aber immer wieder das Kunden durch teilweise sehr schlechte Kombinationen von Zinsbindungsfristen in der Anschlussfinanzierung schlechter gestellt werden. In diese Richtung ging mein Hinweis.
es gibt nicht "die" Finanzierung, das wissen sie ja aber auch, nur der gesunde Kompromiss aus günstigen Zinsen, Zinssicherheit und Flexibilität - angepasst an den persönlichen Zielen und Wünschen des Kunden - unter den Gesichtspunkten, wie sie sich zum Zeitpunkt des Zeichnens der Finanzierung darstellen!
Irgendeine Kröte muss jeder Immobilienfinanzierer schlucken und allen muss klar sein, dass im Laufe der Jahre so oder so alles anders kommt, als man bei Finanzierungsbeginn bedacht und geplant hat. Das zeigt die Erfahrung, denn die Zinsen, das Gehalt, die Lebenseinstellungen, der Markt als Solches, sowie die Finanzierungsinstrumente verändern sich im Laufe einer Zeit von 10 Jahren doch gravierend.
Am Ende kann aus meiner Sicht nur der zu den Gewinnern zählen, der sich von Anfang an unabhängig und professionell von einem Finanzierungsmakler beraten lässt, denn dieser hat zumindest die Gewissheit aus besten Wissen und Gewissen heraus zum Zeitpunkt der Finanzierunsggestaltung die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Wenn dann doch alles anders kommt, dann hat er sich zumindest nichts vorzuwerfen, dann hat er anzupassen und die Begebenheiten - die dann ja alle betreffen - zu akzeptieren.
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