Berufsunfähigkeitsversicherung mit BU-Rente 500 Euro sinnvoll?
Hallo,
eine Bekannte hat eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die eine BU-Rente zwischen 200 und 500 Euro versichert, je nachdem in welchem Alter sie berufunfähig werden würde. Diese ist dafür relativ günstig 15 Euro im Monat.
Macht diese Versicherung bzw. BU-Renten-Summe überhaupt Sinn? Wenn sie berufsunfähig werden würde könnte sie von diesem Geld sicherlich nicht leben, wird diese Summe dann auf Hartz 4 angerechnet oder bekommt man den vollen Betrag plus Hartz 4?
Danke und viele Grüße.
AW: Berufsunfähigkeitsversicherung mit BU-Rente 500 Euro sinnvoll?
Moin, moin,
solch kleine BU Renten machen nur in Ausnahmesituationen Sinn, z.B. um sich günstig und gesund in jungen Jahren bei einer Gesellschaft einzukaufen und mit Erhöhungsoption bei Ausbildungsende. Auch bei einer Lebensgemeinschaft kann eine kleine Zusatzrente sinnvoll sein, da durch das Einkommen des Lebenspartners eventuell eh keine Hartz 4 Leistungen bezogen werden können.
Ansonsten sind Renten unter 750 Euro im Monat ziemlich sinnbefreit.
AW: Berufsunfähigkeitsversicherung mit BU-Rente 500 Euro sinnvoll?
Zitat von MaklerHH
Moin, moin,
solch kleine BU Renten machen nur in Ausnahmesituationen Sinn, z.B. um sich günstig und gesund in jungen Jahren bei einer Gesellschaft einzukaufen und mit Erhöhungsoption bei Ausbildungsende.
[...]
Na, da wäre ich mir nicht so sicher!
Mittlerweile können sich Azubis und Studenten mit einer mtl. BU-Rente zwischen Euro 1000 und Euro 1500 am Markt versichern - unabhängig von ihrem Einkommen. Zu dem bieten viele Versicherer günstige Starter-BU's gerade für den schmalen Geldbeutel der Azubis und Studenten an.
Sich günstig und gesund ausgerechnet mit einer kleinen BU-Rente bei einer Gesellschaft einzukaufen ist nicht wirklich ein Grund bzw. notwendig.
Zitat von MaklerHH
[...]
Auch bei einer Lebensgemeinschaft kann eine kleine Zusatzrente sinnvoll sein, da durch das Einkommen des Lebenspartners eventuell eh keine Hartz 4 Leistungen bezogen werden können.
Ansonsten sind Renten unter 750 Euro im Monat ziemlich sinnbefreit.
Grüße aus Hamburg
Weil man eventuell durch eine Bedarfsgemeinschaft keinen Hartz 4 Anspruch hat, sich gleich sein eigenes Hartz 4 mit einer kleinen BU zu basteln, wirkt auf mich persönlich schon etwas übertrieben konstruiert. Aber gut, warum nicht ...
Jedoch würde ich lieber sagen: alle Renten unter Euro 1000 im Monat sind sinnfrei. Ich meine, wenn einige Versicherer schon Auszubildene, Hausfrau/mann, Studenten etc. mit Euro 1000 Rente ohne Einkommensnachweise versichern, warum dann bitte pauschal der Meinung sein, mind. Euro 750 Renten wären ausreichend?
AW: Berufsunfähigkeitsversicherung mit BU-Rente 500 Euro sinnvoll?
h4-Anrechnung? Muss man halt versicherte Person und Versicherungsnehmer bzw. Leistungsbezieher trennen. Dann hat wenigstens eine/r was davon, (der/die ggf. davon was abzugeben bereit ist). Ok - setzt Vertrauen und langfristige Fairness voraus, aber besser als den Apparat zu versichern.
AW: Berufsunfähigkeitsversicherung mit BU-Rente 500 Euro sinnvoll?
Danke Holger.
Die Frage wurde bereits erschöpfend beleuchtet und beantwortet.Was hier also absolut nicht sinnvoll ist,ist es, einen Thread nach mehr als 2 Jahren aus der Versenkung zu holen.
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Was ist, wenn sich ein jüngerer AN monatlich nicht mehr als ca. 750 Euro BU-Rente leisten kann/möchte? Dann lieber ganz verzichten?
Ich würde das Leistungsniveau abspecken und alternativ über eine private EU-Versicherung nachdenken,dafür aber das Rentenniveau höher ansetzen.Und bei diesen Summen zumindest eine garantierte Leistungssteigerung im Leistungsfall vereinbaren.
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Auf eine EU würde ich da auf keinen Fall umschwenken, wenn absehbar ist, dass der junge Angestellte zukünftig einen höheren Verdienst haben wird. Wenn es finanziell nicht anders geht, dann empfehle ich eines der Starter-BU's, die zunächst mit einem günstigeren Beitrag beginnen oder alternativ eine hohe Dynamik rein inklusive dem Blick auf ordentliche Nachversicherungsgarantien.
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Dann lieber einen besseren Leistungskatalog,der eine Rente knapp über Sozialhilfeniveau garantiert,die dann auch noch im worst case angerechnet wird?Und das auf absehbare Zeit?
Die Ausgangslage ist doch eindeutig:
Was ist, wenn sich ein jüngerer AN monatlich nicht mehr als ca. 750 Euro BU-Rente leisten kann/möchte?
Da nutzen Ihm auch Nachversicherungsoptionen,dynamische Erhöhungen,garantierte Rentensteigerung im Leistungsfall etc.pp. doch auch nichts,wenn es schlicht und ergreifend nicht bezahlbar ist!
Das Gleicht gilt für Starter-BU`s:Ich kaufe mir für 3,4,5 Jahre einen Schutz ein,den ich später nicht mehr bezahlen kann?
Dann lege ich das Augenmerk doch lieber auf eine finanzielle Angemessenheit und mache Abstriche beim Versicherungsschutz.
Anders sieht es natürlich aus,wenn die finanziellen Möglichkeiten im Laufe der Zeit absehbar besser werden und diese Mittel dann auch zur Aufstockung der BU-Rente genutzt werden sollen.Ansonsten gilt für mich und meine 2 cents:
In der von obelix beschriebenen Konstellation ein no-go.
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Da habe ich einfach eine andere Meinung.
Wer eine normale BU mit 750 € Rente erhält, kann eine Starter-BU von sicherlich über 1.000 € Rente erhalten.
Wenn er sich den Schutz nach fünf Jahren nicht mehr leisten könnte, dann kann er immer noch auf eine billige EU umsteigen. Wenn er in dem Zeitraum gesundheitlich was mitbekommen hat, dann wird er sich über den qualitativ besseren Schutz freuen.
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Wenn er in dem Zeitraum gesundheitlich was mitbekommen hat, dann wird er sich über den qualitativ besseren Schutz freuen.
Das ist ja durchaus richtig.Den besseren Schutz muss er dann aber auch bezahlen können und/oder wollen.Wenn das in der Beratung deutlich herausgestellt wird und auch darauf hingewiesen wird,dass bei gesundheitlichen Verschlechterungen evtl. gar keine Absicherung mehr möglich ist,und der Kunde das so absegnet,ist das ja okay.
Wenn wir jedoch von der Ausgangslage ausgehen,dass bei einem bestimmten Prämienniveau,dass gleichbedeutend mit einer BU-Rente in Höhe von 750€ liegt,die Schmerzgrenze erreicht ist,wäre ich persönlich hier vorsichtig.Wie gesagt,meine Meinung.Eine derartige Haftungsbombe würde ich mir eher nicht ins Haus holen.
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Starter BU im Sinne von: Läuft nur bis max. 35. Lj.? Und dann...?
Wenn Geld als Azubi /Student knapp gibt es mittlerweile eine Flexi Absicherung . Der EU Anteil verringert sich regelmäßig und wird in BU umgewandelt. Das Ganze ohne neue Gesundheitsfragen etc. Anpassungsoptionen ohne oder nur mit sehr wenigen Fragen inklusive (Selbständigkeit, Heirat, höheres Einkommen...) Auch eine regelmäßige Dynamik ist einschließbar und ihne Verweisungsklauseln. Optimale Lösung für Berufsstarter - denn sie haben ja noch gar keinen Beruf und benötigen daher auch nicht wirklich eine Berufsunfähigkeit
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Wenn ich jetzt einmal von meinem Kundenstamm ausgehe, dann kommt die Fragestellung nach der Bezahlbarkeit eigentlich nur von Menschen, die sich gerade noch in der Ausbildung befinden. Wenn wir jetzt nur von dem Personenkreis ausgehen, der auch tatsächlich eigenes Geld verdient. Die haben danach mehr Geld zur Verfügung. Bei allen anderen reden wir von der Tatsache, dass sie offensichtlich nicht die passende Wertschätzung für die Absicherung haben und nicht bereit sind entsprechend Geld dafür in die Hand zu nehmen.
Bei der Variante die sie ansprechen, verschaukelt, meinen sie Tarife der Conti oder VGH beispielsweise. Von denen halte ich persönlich auch nichts.
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In Berufen mit hohen "Schreibtischanteil" liegen die Prämien für BU und EU sowieso nahe beieinander. Von daher ist die Wahl einer BU mit verminderten Anfangsbeiträgen (Starter BU) insbesondere bei temporären geringen Einkommen einfach nur logisch.
Bei Handwerklichen Berufen, Zimmermann, Maurer etc. pp. sprengen normalerweise die Prämien den bezahlbaren Rahmen. Hier ist es sicherlich zu überlegen, ob man Alternativabsicherungen, z.B. die EU, wählt.
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Hallo,
so, nun habe ich den Betroffenen, genauer gesagt seinen Vater, einfach direkt gefragt.
Er hat eine BUZ kombiniert mit einer kleinen RLV (HUK). Abgeschlossen vor ca. 8 Jahren (Einstiegsalter ca. 18 Jahre), BU-Rente 750 Euro, Endalter sehr wahrscheinlich 60 Jahre, Jahresbeitrag knapp unter 300 Euro. Mehr wollte dieser Junge damals, als Azubi, einfach nicht ausgeben und, sofern ich das richtig interpretiere (vom Vater), heute ebenfalls nicht. Zwischenzeitlich hat er natürlich ausgelernt und ist als Mechatroniker in der Pkw-Herstellung beschäfigt. Im Sommer wird er heiraten.
Wie beurteilen die Profis diese Situation? Was sollte ich/sollte man dem jungen Mann raten (ich verkaufe oder vermittel keine Versicherungen!).
Sollte er diesen Vertrag, wenn er auf Teufel komm raus nicht erhöhen möchte (kann?) kündigen? Würde mich kaum trauen, ihm das so krass zu sagen, kenne mich andererseits zu wenig aus mit diesem Produkt.
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Wenn seine zukünftige Frau ein so großes und abgesichertes Gehalt hat, dass sie seins praktisch auffängt oder entsprechend hohe Vermögenswerte vorhanden sind, dann mag es bedarfsgerecht sein.
Ansonsten beginnt natürlich schon die Frage mit dem Leistungsendalter 60. Wie würde er die Lücke bis zur Altersrente füllen?
Hat denn irgendwer dem Jungen mal überhaupt richtig erklärt, was genau Berufsunfähigkeit bedeutet?