Wieviel verschiedene Anlagen sollte mein Portfolio haben?
Vor einigen Jahren habe ich angefangen, immer mal ein paar Aktien zu kaufen, wenn ich etwas Geld übrig hatte. In den letzten Jahren ist so einiges zusammen gekommen und ich frage mich, ob das wirklich eine gute Mischung ist. Da ich damals gehört hatte, das man ein Portfolio möglichst diversifizieren sollte, habe ich selten zweimal zur selben Aktie oder zum selben Fonds gegriffen.
Inzwischen habe ich aber den Eindruck, dass es sich hier eher um einen Ameisenhaufen handelt als um ein Wertpapier-Portfolio. Ich verliere selber den Überblick und glaube, dass ich das mit dem Diversifizieren zu wörtlich genommen habe. Was ist angemessen und effektiv?
AW: Wieviel verschiedene Anlagen sollte mein Portfolio haben?
Grob gesagt, ca. 10-max 30 verschiedene Aktien. Je nachdem, wieviel Zeit man mit seinem Depot verbringen kann und wie viele Unternehmen man aktiv verfolgen kann (quantitativ oder fundamental).
Dem Post nach zu urteilen, sind zu viele Positionen im Depot.
Einfach nachschauen, ob die Positionen noch die Kriterien erfüllen, die zum Kauf geführt haben. Wenn nicht, verkaufen. Wenn dann zu wenige Aktien übrig bleiben, dann nach neuen Kandidaten umsehen. Und die eigenen Positionen dann regelmäßig neu bewerten und konsequent den eigenen Kriterien entsprechend kaufen und verkaufen.
AW: Wieviel verschiedene Anlagen sollte mein Portfolio haben?
Falls es um die Anlageklassen geht, also bzpw. Aktien oder Anleihen, dann sollte man, um das spezifische Risiko der jeweiligen Anlageklasse zu minimieren, von beiden Klassen einen gewissen Prozentsatz halten, je nach aktueller Kapitalmarktlage. Falls damit Anlagen in verschiedenen Industrien bzw. Branchen gemeint ist (bspw. Rohstoffsektor oder Gesundheitssektor) gilt auch hier, dass eine diversifizierte Anlage anzustreben ist, um das Risiko zu minimieren, die Art der Anlage richtet sich dann danach welcher Sektor gerade gut läuft.
AW: Wieviel verschiedene Anlagen sollte mein Portfolio haben?
Hallo Boris,
Grundidee der Diversifikation ist es, sein Geld auf Anlagen zu verteilen, die möglichst unabhängig voneinander laufen. Man nennt dies "Korrelation". Mit diesem Begriff solltest Du Dich mal beschäftigen. Das dürfte Licht ins Dunkel bringen.
Bleibt man im Bereich Aktien, hat das aber so seine Grenzen. Besonders wenn man sich im gleichen Universum (z.B. Dax) bewegt.
Ich persönlich glaube, dass es ein Privatanleger aus Zeitgründen extrem schwer hat, eine vernünftige Depotzusammenstellung hinzubekommen und zu überwachen. Außerdem ist schon ein größerer Betrag nötig, um so eine Strategie richtig umzusetzen.
Und man sollte ja auch nicht alles in Aktien legen. Eine richtige Diversifikation erreicht man nur durch die Berücksichtigung von Renten, Immobilien und verschiedener alternativer Investments.
Bei diesem Programm wird schnell klar, dass man als Privatanleger wahrscheinlich besser zu Fonds greift, um das Ganze vernünftig umsetzen zu können.