Hallo,
Nun musste sich nach Griechenland auch Irland Geld von der EU leihen.
Die Pleite von Portugal steht auch kurz bevor. Und dabei bleibt es sicher nicht....
Von Griechenland und seiner Finanzlage inklusive seiner Schulden hört und liest man gar nichts mehr. Was passiert mit den Geldern?
In welchem Zeitraum müssen sie an die EU zurückgezahlt werden?
Wieviel Geld ist überhaupt noch in dem Topf oder in den Töpfen?
Irgendwann wird es doch unmöglich sein, noch weitere Kredite zu bewilligen.
Was machen denn dann solche Staaten in der Zukunft?
Ist der Fonds so angelegt, dass einige wenige Staaten die anderen dauerhaft finanziell unterstützen müssen?
Wielange kann das so gehen?
Die Sache ist ja die: Griechenland hat man "kreative Buchführung" nachgewiesen. Wieso man diese bisher z.B. Italien noch nicht nachgewiesen hat, ist vielen Menschen schleierhaft.
In der Runde von Maybrit Illner war das gestern ebenfalls kurz Thema. Da hieß es dann, dass der EU-Rettungsschirm für Griechenland, Irland, Portugal und Spanien gerade so noch reicht. Italien kann der Rettungsschirm wohl kaum mehr stemmen. Und dann wirds erst richtig "lustig".
Die Sendung könnte voll was für dich sein. Schau mal in die ZDF mediathek oder schau dir eine der Wiederholungen an.
Die EU gibt z.Zt keine Kredite. Dies tun die Mitgliedstaaten der EU. Insbesondere Deutschland. Und wenn man sich nicht von der Idee der EU verabschieden möchte, dann gibt es genau 2 Möglichkeiten. Entweder wir wachsen auch politisch und vor allem wirtschaftlich noch viel enger zusammen, was ich auf Grund des ausgeprägten Nationaldenken in vielen Mitgliedsstaaten für sehr unwahrscheinlich halte. Oder aber wir richten ein Ausgleichsystem ein. Die Länder mit geringer Inflation müssen einen Ausgleich an die Länder mit höherer Inflation zahlen. Schließlich profitieren die Volkswirtschaften mit geringer Inflation (insb. Deutschland) von der hohen Inflation der anderen. Umgekehrt ist den Staaten mit hoher Inflation durch den Euro die Möglichkeit der Geldentwertung genommen wodurch dernen Wirtschaft entsprechend in die Knie gehen muß (durch die hohen Kosten sind Exporte nicht kostendeckend und die Binnennachfrage wird durch billige Einfuhren aus dem Ausland von anderen Volkswirtschaften bedient).
Ansonsten bleibt nur der Weg zurück zu nationalen Währungen in welcher Form auch immer.
Sparen wird auf Dauer nicht funktionieren. Die Leute gehen jetzt schon überall in Europa auf die Straße und machen Krawall. Und bis jetzt sind noch keine wirklich grundlegenden Sparprogramme aufgelegt worden. Ich meine, welche in einem Umfang, der die Staatsverschuldung mindestens stoppt. Was bei den Wackelkandidaten dringend angeraten wäre bei Verschuldungsgraden von um die 100% in Relation zum BIP und mehr (Diese Länder müßten also 1 Jahr komplett umsonst Waren und Dienstleistungen erstellen und dürften dabei nicht einen Cent ausgeben (weder für Schulen, noch für Militär oder Polizei), um die Schulden zu tilgen. Ohne Zinsen betrachtet).
Ich denke es wird über kurz oder lang wieder so weit kommen, dass die verschiedenen Staaten wieder zu ihren Währungen zurückkehren werden. Das Konstrukt hat sich meiner Meinung nach als Fehlschlag herausgestellt.
weil sie noch nicht gemekrt haben, was gespielt wird, meinst du?
Gemerkt haben sie es schon, nur so lange die Deutschen keine einschneidenden Konsequenzen "fühlen", gehen sie nicht auf die Straße. Und wenn es so weit ist, dass man es bemerkt, dann ist der Zug schon lange abgefahren.
Zitat von morales
Ich denke es wird über kurz oder lang wieder so weit kommen, dass die verschiedenen Staaten wieder zu ihren Währungen zurückkehren werden. Das Konstrukt hat sich meiner Meinung nach als Fehlschlag herausgestellt.
Das bezweifle ich ganz ganz stark... vielleicht eins / zwei Länder, die irgendwann wieder dazu stoßen, wenn ihr Staatshaushalt wieder "ok" ist aber ansonsten wird die EU wohl noch mehr zusammengebaut werden.
Wie kommst du zu diesem Schluss? Im Moment wird glaub ich vielen klar, dass diese Form nicht wirklich funktionieren wird. Ich denke nicht, dass sich alle Länder unter einer Zentralen Regierung zusammen schliessen werden.
Wie kommst du zu diesem Schluss? Im Moment wird glaub ich vielen klar, dass diese Form nicht wirklich funktionieren wird. Ich denke nicht, dass sich alle Länder unter einer Zentralen Regierung zusammen schliessen werden.
Richtig, aber es funktioniert nicht, weil zu viel Europa da ist. Richtig ist (vermutlich), es funktioniert nicht, weil bisher zuwenig Europa da war.
Ich sehe es genau so wie du. Ich finde man hätte die ganze Sache viel enger binden sollen. Entweder ganz oder gar nicht. Das ist das Hauptproblem dieser Vereinigung.
Ich sehe es genau so wie du. Ich finde man hätte die ganze Sache viel enger binden sollen. Entweder ganz oder gar nicht. Das ist das Hauptproblem dieser Vereinigung.
Jaein, generell muss Europa (um zu funktionieren) auf Kurz oder Lang weiter zusammen rücken. Rückgängig machen würden viele Länder nicht verkraften weil die Wirtschaftsmächte sich verlagert haben auch wenn das die damaligen Wirtschaftsländer sich noch nicht eingestehen wollen.
Ob das nun schlecht war, erst mal nur "Halbherzig" Europa zu vereinen, dass weiß ich nicht. Ich denke aber, dass es ganz gut war, es macht den Übergang in ein "Europa" sicherlich leichter als wenn man morgen früh aufsteht und jegliche Gesetze und Strukturen sind anders als früher. Bestes Beispiel ist Griechenland, da muss erst mal ein Steuersystem aufgebaut werden, andere Länder haben andere Probleme und so ein Übergang dauert halt. Außerdem hat man so die Möglichkeit zu sehen, welche Länder mitziehen und welche nicht und die Länder die vollkommen quer schlagen, kann man so wenigstens noch aus der EU entfernen, was sonst nicht mehr möglich wäre.
ich denke, mit der Einführung einer gemeinsamen Währung für so viele Millionen Bürger unterschiedlichster Herkunft haben die Europäer einen riesen, riesen Schritt in Richtung gemeinsames Europa gemacht. Aber er war leider zu groß und nun bezahlen wir alle dafür.
Die Griechen, Portugiesen, Spanier, Italiener etc. können Ihre Währungen nicht mehr abwerten und verarmen, die wirtschaftlich starken Länder, also Deutschland, werden selber im internationalen Wettkampf (Bildung, Forschung, Steuer & Wirtschaft & Soziales) ausgebremst, weil sie für die Schulden fremder Länder aufkommen und noch weiter aufkommen sollen.
All diese verschenkten Gelder werden wir niemals mehr wieder sehen. Genauso wenig wird Deutschland seine eigenen Schulden tilgen können, obwohl uns jede neue Regierung dies seit 1949 kontinuierlich verspricht - und nun sind es offiziell 2 Billionen (also 4 Billionen DM ) Schulden.
Schauen wir den Tatsachen ins Auge: die gesamte EURO-ZONE wird über kurz oder lang in den Konkurs gehen. Oder eben versuchen über die Inflation, d.h. Gelddrucken, die Schulden in den Griff zu bekommen, was derzeit die einzige Option scheint.
Ob Wirtschaftswachtum die Lösung sein könnte sieht man am Fall Griechenlands:
Damit Griechenland einen ausgeglichenen Finanzhaushalt hätte, d.h. keine weitere Schulden bzw. Rettungspakete von Resteuropa bräuchte, benötigt es ca. 7% Wirtschaftswachstum jedes Jahr. Für griechische Verhältnisse absolut utopisch! Aber mit einer eigenen Währung, die man abwerten kann und einen Schuldenerlass (Konkurs) könnte Griechenland zu einem "Schwellenland" werden und wirtschaftlich wieder aufholen.
Von daher gehen ja viele Experten davon aus, das Griechenland nächstes Jahr aus dem EURO austritt. Ich denke, dass hängt davon ab, wie sturr noch Merkel in puncto "Nein zu weiteren Geldern ohne Reformen" sein kann; und das ist schwer einzuschätzen.
Ob jetzt Reformen aber in Griechenland mit der neuen Regierung einsetzen werden ist ebenfalls schwer einzuschätzen. Auch hier geht man eher von einem "Nein" aus.
Ob Deutschland aus der Schuldenfalle durch Wirtschaftswachstum kommt ist ebenfalls zweifelhaft, da dies durchgängig von jeder Regierung schon ausprobiert wurde (Schulden machen um Wirtschaft anzukurbeln, die dann zu mehr Steuereinnahmen führen, die wiederum die Schulden tilgen -> perpetuum mobile).
Also sind die Optionen klar:
Entweder Gelddrucken bis uns die Preise um die Ohren fliegen. Dann werden gezwungenermaßen die Zinsen von der Europäischen Zentralbank (EZB) erhöht, um die Inflation zu drücken, was aber den Kapitaldienst der Schuldenländer sprunghaft verteuern und sie in den Konkurs führen würde.
Oder die Wette der Polikter geht auf, dass in der Zeit zwischen Geldrucken und deutlicher Zinswende der EZB, sich die Pleitestaaten (Portugal, Irland, Italien, [Griechenland], Spanien) stabilisiert haben und ihren Kapitaldienst trotz höherer Zinsen von allein ohne große Hilfe bewältigen können.
Falls die Wette nicht aufgeht, war's das wahrscheinlich mit dem EURO, da eine EURO-Union ohne die Peripherie-Staaten einen Touch von Ausgrenzung hätte, der das politische Zusammenrücken unterlaufen würde. Aber natürlich könnte man das politisch mildern, z.B. mit weiteren Mrd. an Aufbau- und Wirtschaftshilfen, was unsere Politiker gerne machen werden, wenn's sie die Mrd. hätten.
Man kann auf jeden Fall nur hoffen, dass am bösen Ende uns Deutsche nicht die Schuld für das EURO-Desaster gegeben wird, mit der Begründung: die Deutschen sind EURO-Gründer, haben davon profitiert, sind die wirtschaftlich stärkste europäische Nation und haben dafür zu wenig zur EURO-Rettung beigetragen.
Wenn das so kommen würde, dann hätte die ganze missglückte EURO Rettung bzw. die Einführung nur zu Misstrauen und Feindschaft in Europa geführt, statt, wieder immer gesagt wird, zum Friedenserhalt in Europa beigetragen.
Aber auch unser starkes Deutschland kann Europa nicht alleine retten. Die nächsten Jahre werden wohl Schicksalsjahre für die Nationen.
Grüße
Ps.: der Text ist meine reine persönliche Meinung.
Ich bin auch nicht mit diesem Sparkurs einverstanden. Aber diese Hetzjagd die auf Merkel stattfindet ist wirklich nicht richtig. Es wird probiert so gut wie möglich die Dinge anzugehen. Wenn sich der Erfolg nicht gleich einstellt sollte man vielleicht etwas Geduld haben.