Wieso verdienen Mitarbeiter von Versicherungen soviel?
Alle stönen über die Finanzkrise und ihre verheerenden Folgen.
Was ja auch nachvollziehbar ist, denn wir alle haben wahrscheinlich sehr viel weniger im Portmonnaie als vorher.
Trotz und alledem geht es den Versicherungen supergut und die Mitarbeiter dort erfreuen sich an einem Top-Gehalt und Weihnachtsgeld. Da ist doch irgendwas falsch und vor allem nicht so ganz fair.
Der Verbraucher spart doch wohl auch bei den Versicherungen, die eigentlich also auch Einbußen haben müssten.
Warum geht es denen immer noch so gut und uns Endverbrauchern eher schlecht?
AW: Wieso verdienen Mitarbeiter von Versicherungen soviel?
Was genau ist denn ein "Top-Gehalt"? Und wann wäre der Bezug eines solchen Gehalts fair? Wäre es fair, wenn es allen gut geht so ein "Top-Gehalt" zu bekommen? Ist es nur deshalb nicht fair, weil es anderen schlechter geht?
Hat der Sachbearbeiter einer Versicherung kein Weihnachtsgehalt verdient? Oder die Finanzbuchhalterin, die sich mit über 50 Jahren noch dem Bilanzmodernisierungsgesetz stellen muß, die Erfolgsbeteiligung und den persönlichen Leistungsbonus? Darf nicht auch der Manager Treasury, der Millionen verwaltet, im Wert erhählt und sogar noch vermehrt, einen angemessenen Bonus bekommen?
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Ich bin sehr sozial eingestellt und engagiert. Pauschalisierte Neiddebatten bringen mich aber auf die Palme. Dann bitte mit Fakten untermauert und kein Stammtischgeschätz.
Haben wir alle weniger im Portmonnaie? Ich nicht! Ich arbeite nicht in der Finanzbranche. Ganz im Gegenteil, ich habe heute gut und gern 20 % mehr als noch 2008. Und auch bei uns wurde/wird gespart. ...
Und mal ganz im Ernst. Was passiert denn, wenn eine Versicherung mit mal deutlich weniger zahlt? Weil es ja allen so schlecht geht. Die Besten wären sofort weg, weil sie woanders mit Kusshand genommen werden. Eingespart würde nur bei den normalen Angestellten. Bei denen, die eben nicht flexibel sind und im oberen Leistungsbereich zu finden sind. Das wäre dann mal wieder asozial.
Also, immer zuerst auf sich schauen. Ist man nicht zufrieden, dann bitte Wege suchen die Situation zu verändern. ... Stell Dir vor, Du bekommst 500 EUR mehr im Monat. Und? Freust Du Dich? Nächsten Morgen findest Du raus: Alle anderen Kollegen bekommen 1000 EUR mehr. Und nun? Immer noch froh über die Gehaltserhöhung?
AW: Wieso verdienen Mitarbeiter von Versicherungen soviel?
Hallo,
danke Bolitho für Deinen Beitrag. Ich hätte es nicht so diplomatisch formuliert.
Neben den üblichen "Versicherungen sind zu teuer" Debatten kommt auch dieses Thema immerwieder aufs Tableau. Wie in jeder Branche gibt es auch im Finanzsektor schlecht-, durchschnittlich- und gutverdienende Mitarbeiter. Was unsere Branche von anderen abhebt ist der Einfluss den jeder von uns auf sein Einkommen nehmen kann. Hier gilt das sich Leistung lohnen kann. Aber nur wer seriös und nachhaltig berät kann sich über Jahre seines Einkommens sicher sein, auf verbrannter Erde lässt es sich schlecht leben. Allerdings sollte man auch nicht die Arbeitszeiten vergessen. Für erfolgreiche Leute die ich kenne gibt es keine Stechuhr und keinen Feierabend um 16.30. Hier sind Arbeitszeiten von 60h/Woche eher die Regel als Ausnahme.
Aus diesen Gründen sind die Gehälter in meinen Augen gerechtfertigt.
AW: Wieso verdienen Mitarbeiter von Versicherungen soviel?
Gern ;-)
Leistung muß sich lohnen usw ist alles gut und schön. Da bin ich voll dabei. Bei mir hört es dann auf, wenn man mit überdurchschnittlichen Gehältern (oder AT Gehältern) ein Arbeitspensum außerhalb der gesetzlichen Rahmen rechtfertigen will. Da kommt dann der Betriebsrat in mir durch. Die Gesetze denkt sich ja niemand einfach so aus. Vielmehr dienen sie zum Schutz der Mitarbeiter. Aber ich will das hier nicht breit treten.