Handelt es sich bei Rentenfonds um sichere Anlagen?
Eigentlich habe ich mir nie so richtig Gedanken darüber gemacht, wo denn die Banken oder Versicherer die Gelder anlegen, die sie von ihren Kunden haben und woraus ja dann auch die Zinsen, Überschüsse oder Renditen gezahlt werden.
Als ich aber jetzt einen Riester-Vertrag abgeschlossen habe, ist mir klar geworden, dass mein Geld dann irgendwie doch auf dem Aktienmarkt landet. Es geht dahin, wo ich es im Prinzip nicht haben wollte, weil ich eher auf Sicherheit bedacht bin.
In dem Informationsschreiben ist angegeben, dass mein Geld wohl in Rentenfonds investiert wird.
Damit kenne ich mich leider nicht aus und wüsste gerne, wie sicher diese denn sind.
Ich bekäme ja meine Riester-Rente auch später ganz gerne ausgezahlt...
Das eigentlich spannende an Deinem Beitrag finde ich aber Deine Definitionen von Sicherheit und Risiko.
Rentenfonds sind im herkömmlichen Sinn sicher. Sie haben ein geringes Kursrisiko und erbringen moderate und stetige Einnahmen.
Aber auch Rentenfonds, wie auch alle andere Anlagen, sind mit Bedacht einzusetzen. Zur Zeit wird z.B. viel über Inflation gesprochen, als Möglichkeit der Staaten ihre Verschuldung abzubauen. Kommen wir in eine hochinflationäre Phase, dann werden Rentenfonds, und eben auch alle anderen Anlagen am Kapitalmarkt mit geringer Rendite und ohne Sachwertbezug, die Verlierer sein. Denn wenn die Inflation größer ist als der Wertzuwachs, dann verlierst du langsam aber stetig Dein Geld. Je nach höhe der Inflation kann so in ein paar Jahren die Hälfte des ursprünglichen Wertes oder sogar mehr aufgezehrt werden. Gleichzeitig werden so eben auch Schulden aufgefressen. In diesem Szenario würden die konservativen Sparer die maßlosen Ausgaben auf Kredit finanzieren und wären damit die Dummen. Aber sie hatten ja kein Risiko in der Geldanlage.
Die Börse hingegen kann eine ebenso risikoarme Anlage sein. Wenn Du Dir Dax, Dow und Co. ansiehst, dann wirst Du folgendes feststellen: Über die Jahre sind enorme Wertzuwächse dagewesen. Und eben auch stetig und relativ sicher, eben genauso sicher wir die Expansion der entsprechenden Volkswirtschaft. Setzt man sein Geld auf verschiedene Aktien innerhalb dieser Werte wird man eine ähnliche Entwicklung haben. Stetig bergauf. Entsprechend dem Index. Klar, der ein oder andere Totalverlust wird da sein. Aber eben auch der ein oder andere große Gewinn. Diversifikation ist das Zauberwort. Also die Verteilung des Kapitals. Damit und mit ein bißchen Geldmanagement verliert dann auch die große, böse Börse ihren Schrecken.
Nur 2 Beispiele. Ich denke aber, es lohnt sich, seine Glaubenssätze zu hinterfragen und die Dinge mal mit anderen Augen zu sehen. Sicher ist eben nicht gleich sicher und riskant nicht immer riskant. Betrachtet man die Welt ein wenig differenzierter, ist schon viel gewonnen.
Ach ja, hast Du Deinen Vertrag mal auf die Gebühren hin überprüft? Ist auch ganz spannend zu sehen, wie viel Geld da den Bach runtergeht.
AW: Handelt es sich bei Rentenfonds um sichere Anlagen?
Rentenfonds investieren in festverzinsliche Wertpapiere. Z. B. Lehmanzertifikate. Nur so viel zu dem Thema Sicherheit. Auf der anderen Seite sind Fonds Sondervermögen. Ihr Wert kann steigen und fallen, aber nicht verloren gehen. Über eine längere Laufzeit betrachtet sind Aktienfonds genau so sicher wie Rentenfonds, nur die Rendite ist wesentlich höher.