hallo,
nachdem ich hier schon diverse threads zum thema riester-rentenversicherung gelesen habe, stellt sich bei mir doch eine starke ernüchterung ein.
ich habe bei beginn meiner ausbildung in 2005 (beamtenlaufbahn, mittlerweile übernommen worden mit aussicht auf lebenszeitverbeamtung) von einer sparkassen-tante einen solchen vertrag bei der provinzial aufgeschwatzt bekommen. ahnungslos wie ich war hab ich natürlich unterschrieben und fleißig eingezahlt.
die "wertentwicklung" des vertrages, die mir der versicherer jährlich zuschickt, treibt mir mittlerweile fast die tränen in die augen .
mir ist zwar bewusst, dass die 4 % abschluss- und vertriebskosten nur in den ersten 5 jahren anfallen, dennoch ich halte die verwaltungsgebühren (die ja auch danach in Höhe von 3 % des laufenden Beitrags sowie in Höhe von 0,15 % des gebildeten kapitals anfallen sowie ggf. weitere kosten, die ich noch nicht erblickt habe) für völlig unberechtigt und darüber hinaus auch unverhältnismäßig hoch. ich könnte genausogut mein geld monatlich auf ein tagesgeldkonto einzahlen, hätte dabei dann aber nicht das gefühl, mein geld sinnlos zu "verbrennen".
Sollte ich den Vertrag ruhend stellen und mir etwas sinnvolleres suchen?
Der Vorteil von Riester ist, das auch Beamte die Förderung nutzten können. Der Weg der BAV ist Beamten versperrt. Was ist sinnvoller? Ein nicht geförderter Fondssparvertrag, den man auch steuerlich nicht geltend machen kann? Das muß jeder für sich selber entscheiden. Man sollte seine Altersvorsorge auch nicht auf ein Produkt konzentrieren, sondern eine breite Palette wählen.
Riester ist wahrscheinlich schon aus steuerlichen Gründen vorteilhaft für Sie. Das eigenliche Problem scheint die konkrete Vertragsgestaltung zu sein, nicht Riester an sich.
Sie könnten Folgendes - in Ruhe - tun:
Schauen Sie nach Alternativen, die kostengünstiger sind: Das sind meist Investmentfondsgesellschaften (bei denen aber die Verrentung teurer wird!), aber es wird auch günstigere Versicherer geben.
Das nächste Punkt sind die zugrundegelegten Investmentfonds (Haben Sie eine fondsgebundene Riesterrente? Würde ich bei den Gebühren vermuten.). Hier sollte man für eine vernünftige Wertentwicklung ein breite Streuung bevorzugen (Depots, Dachfonds), so dass die Performance langfristig deutlich über den Kosten liegt...
Grundsätzlich können Sie den Anbieter Ihrer Riesterrente wechseln, der alte Vertrag wird aufgelöst und das Guthaben in den neuen Vertrag überführt (Kündigung über neuen Anbieter). Achtung: Auch hierfür werden Gebühren fällig, die irgendwo im Kleingedruckten versteckt sind!
Beim Wechsel des Anbieters entstehen nicht nur Wechselgebühren, sondern auch wieder die üblichen Abschlußkosten für den neuen Vertrag. Man beginnt also wieder bei 0.
Man beginnt mit dem Guthaben abzüglich Gebühr und Abschlusskosten.
Ein Wechsel lohnt sich nur dann, wenn die neue Anlage mehr als die Kosten des Wechsels erwirtschaftet, die Rendite dann immer noch höher ist, als beim bisherigen Vertrag.
Zu den Kosten: Einige Versicherer bieten Verträge mit über die Gesamtlaufzeit verteilten Abschlusskosten. Dadurch sind die Renditeaussichten besser, vorausgesetzt die zugrunde liegende Geldanlage bringt auch wirklich was.
in aller Regel bekommt man von der Bank ein klassisches Produkt aus dem eigenen Haus. Und das bedeutet bei der Sparkasse eben Provinzial Versicherungen, da die eben der Lebensversicherungspartner der Sparkasse sind.
Also ich will mal sagen, als eher uninformierter Kunde bekommt man eine Kapitallebensversicherung oder Rentenversicherung und kaum ein Fondsgebundenes Produkt. Und dieses Produkt ist dann eben mit der vom Staat geschaffenen Zulagen Rente "Riester" gekoppelt.
Wie bereits erwähnt wurde, sollte ein Wechsel vorher geprüft werden. Und hier empfehle ich von einem UNABHÄNGIGEN Unternehmen zu prüfen die eben keine eigenen Produkte anbieten müssen.
Ob sich der Wechsel TROTZ der neuen Kosten (die übrigens in nahezu allen diesen Produkten enthalten sind) lohnt kann gecheckt werden.
Der wichtigste Punkt den Sie kennen sollten liegt im Unterschied zwischen Geldwerten und Sachwerten.
Das Kapital aus einer "normalen" lebens- oder Rentenversicherung bleibt ein Geldwert und unterliegt der Preissteigerung (Inflation).
In einem Fondsgebundenen Produkt schützen Sie Ihr Geld vor der Inflation.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Gruß Tom
Personal Financial Coach
Sollte es sich um ein klassisches Produkt handeln, lohnt sich der Wechsel zu einem Fondsgebundenen Produkt.