Hallo,
ich habe einen fondsgebundenen Riester-Vetrag (DWS Toprente Dynamic) 2007 abgeschlossen und zahle seitdem in den Vertrag ein. Ich bin am überlegen, ob ich mir in ein paar Jahren eine Immobilie zulegen werde. Dies ist allerdings noch nicht sicher.
Was würdet Ihr in diesem Fall mit Eurem Riester-Vertrag machen?
1.Soll ich weiterhin bis zur Rente in den fondsgebundenen Riester-Vertrag einzahlen, auch wenn ich eine Immobilie erwerben sollte?
2.Alternativ könnte ich so lange in den fondsgebundenen Riester-Vertrag einzahlen bis ich sicher weiß, dass ich eine Immobilie erwerben möchte und dann in einen Bau-Riester wechseln, während ich den fondsgebundenen Riester-Vertrag beitragsfrei stelle?
3.Oder sollte ich direkt einen Bausparvertrag-Riester abschließen und den fondsgebunden Riester-Vertrag beitragsfrei stellen oder doch das bereits angesparte Kapital aus dem fondsgebundenen Riester-Vertrags in den Bausparvertrag-Riester übernehmen und daher den bisherigen Riester-Vertrag kündigen, auch wenn ich jetzt noch nicht definitiv weiß, ob ich wirklich eine Immobilie kaufe?
4.Oder gibt es noch eine bessere Alternative?
Ich bin auf Eure Meinungen gespannt, da ich mir nicht sicher bin und einfach eine Expertenmeinung dazu benötige. Mir geht es erst mal grundsätzlich um die Produktkategorie (fondsgebundenen Riester, Bausparvertrag-Riester, Wohnriester, etc.).
Was würdet Ihr tun?
ihre Anfrage ist leider viel zu komplex um Sie hier abschließend zu beantworten.
Daher nur ein paar Tips, denn ohne qualifizierte, persönliche Beratung werden Sie hier nicht weiterkommen.
Solange Sie nicht definitiv wissen ob Sie überhaupt Eigentum erwerben wollen rate ich dringend von einem Bausparriester ab.
Die Frage ist ob sich eine Finanzierung mittels Riester überhaupt lohnt.
Nur in den allerwenigsten Fällen macht diese Variante Sinn.
Lassen Sie sich über folgende Punkte genauestens aufklären:
- Was sind die Voraussetzungen um ein riestergefördertes Darlehen zu erhalten;
- Wie läuft die Tilgungsphase ab;
- Was steckt hinter dem Begriff Wohnwertkonto.
Ganz wichtig: Lassen Sie sich hier nicht von einem Bank- oder Bausparkassenmitarbeiter beraten. Hier fehlt häufig Detailwissen, oder die Präferenzen sind einseitig (was wird wohl die LBS für einen Riestervertrag empfehlen).
An deiner Stelle würde ich den bestehenden Riestervertrag behalten und auch weiter besparen. Das Umwandeln in eine sogenannte Wohnriester bedeutet nichts anderes wie einen neuen Vertrag mit erneuten Abschlußkosten. Wohnriester ist einfach nur ein riestergeförderter Bausparvertrag. Bei der Baufinanzierung gibt es dadurch keine besseren Konditionen. Riester sollte man aus einer Baufinanzierung komplett heraushalten. Die steuerliche Betrachtung im Alter ist schlichtweg eine Katastrophe. Wohnriester wurde nur erfunden, um den Bausparkassen neben den banken und Versicherungen ebenfalls die Möglichkeit zu geben sich vom Riesterkuchen ein Stück abzuschneiden. Einen Bausparvertrag kann man bei entsprechenden Einkommen auch über VWL und WOP fördern.
Ich (27 Jahre alt) habe dazu auch mal eine Frage: Ich bin kurz vor dem Abschluss eines Riester-Vertrags und beabsichtige möglicherweise auch in ein paar Jahren mir eine Immobilie zu kaufen. Allerdings ist das bei mir auch noch nicht sicher.
Daher bin ich am Überlegen erst einmal einen Riester-Fondssparplan oder Banksparplan abzuschließen, um diese ggf. auch bei einem Nichtkauf der Immobilie bis zur Rente weiter zu be sparen.
Habe ich es richtig verstanden, dass ich den alten Riester-Vertrag auf Eis (man zahl also nicht mehr ein und lässt ihn bis zur Rente liegen) legen kann, wenn ich eine Immobilie kaufe und dann einen Wohn-Riester als Hauptvertrag nehme (in den ich dann alles weitere komplett einzahle, da ich ja nur einen Riester-Vertrag haben darf, der gefördert wird)?
Falls dies der Fall ist, würde mich auch noch interessieren, ob ich den alten Riester-Vertrag (Banksparplan oder Fondssparplan) mit in die Finanzierung der Immobilie nehmen könnte?
Falls dies der Fall sein sollte, würde sich doch der Banksparplan am ehesten anbieten, wenn ich in ca. fünf Jahren eine mögliche Immobilie erwerben wollen würde, weil Fondssparpläne aufgrund des Risikos in fünf Jahren eine möglicherweise deutlich niedrigere Rendite als der Banksparplan erzielen. Zumindest ist das Geld im Banksparplan garantiert. Oder kann ich das angesparte Riester-Guthaben erst in die Finanzierung der Immobilie einbringen, wenn ich in Rente gehe, so dass sich dann jetzt eher der Fondssparplan anbietet?
Ich wäre Euch wirklich sehr dankbar, wenn Ihr mir hier weiterhelfen könntet, da ich gerade „auf dem Schlauch“ stehe.
Wenn man eventuell in ein paar Jahren eine Immobilie erwerben will, macht es wenig Sinn, jetzt in einen Riesterbausparvertrag zu wechseln, neue Abschlussgebühren, niedriger Zins. Lieber weiter sparen in der Toprente, wenn man möchte, kann man zum Kauf einer Immobilie Geld aus der Riesterrente (übrigens aus jeder!) nehmen, oder auch in 5, 10 oder 15 Jahren zur Tilgung. Wenn ich dann wirklich baue oder kaufe, kann ich immer noch schauen ob eine Riesterfinanzierung Sinn macht - nicht viele Banken bieten diese an, und wenn der Zins schlechter ist, als bei einer "normalen" Finanzierung, gibt es keinen Grund dieses zu tun, weil, Siehe oben! (man kann den bestehenden Riestervertrag jederzeit zur Tilgung nützen).
Wenn man noch keinen Riestervertrag hat und ziemlich sicher bauen will, würde ich einen Riesterbausparvertrag machen, aber einen, bei dem ich, falls ich das Darlehen nicht nehmen will, 4 % Guthabenszins bekomme - das kann im Moment kein Banksparplan.
Ich wiederhole mich. Eine Wohnriester ist eine Krücke, damit Bausparkassen an der Riesterwelle mitverdienen können. Ein eigentlich völlig überflüssiges Produkt. Ein normaler Bausparvertrag ohne Riesterförderung erfüllt den selben Zweck. Hier brauch man auch auf die ziemlich komplizierten steuerlichen Aspekte der Wohnriester keine Rücksicht nehmen. Wenn man will, kann man auch, wie Finanzmakler schon gesagt hat, jeden Riestervertrag zur Finanzierung verwenden. Ob das überhaupt sinnvoll ist sei mal dahingestellt.